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Parrish Plessis 01 - Nylon Angel

Parrish Plessis 01 - Nylon Angel

Titel: Parrish Plessis 01 - Nylon Angel
Autoren: Marianne de Pierres
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ebenso vergangen wie meine ausgeprägten Gefühle für Loyl Daac.
    Und da stand er. Einen Drink in der Hand und einen Gesichtsausdruck wie der Teufel. Stolowski stand mit blassem Gesicht neben ihm. Auf der anderen Seite von Daac wartete zu meinem großen Ärger Anna Schaum.
    Ich blieb wenige Meter vor ihm stehen. Die Blicke seiner Männer ruhten wie eine schwere Last auf mir.
    »Loyl. Sto.« Ich schenkte Anna nur ein kurzes Nicken. »Was hat die hier zu suchen?«
    »Sie wollte uns begleiten.«
    »Um die Laborratten in ihrer natürlichen Umgebung zu studieren?« Ich musterte sie vorsichtig. Irgendetwas an ihr war anders. Etwas stimmte nicht. Ich verstärkte meine Geruchssensoren, doch Alkohol, Körperausdünstungen und der Geruch von Angst verwirrten meine Sinne.
    Daac legte Anna beschützend die Hand auf die Schulter. »Es ist im Moment sicherer für sie, wenn sie an meiner Seite ist.«
    Das schien mir nicht ganz richtig zu sein, doch ich machte mir nicht die Mühe, seine Illusion zu zerstören – noch nicht jedenfalls.
    »Parrish, ich möchte mich mit dir unterhalten. Unter vier Augen«, sagte Daac.
    »Wir können uns genauso gut hier unterhalten.« Entschlossen blickte ich ihm in die Augen, eine Hand auf der Luger.
    Verwirrung machte sich auf seinem Gesicht breit. Ich forderte ihn in aller Öffentlichkeit heraus; das hatte er nicht erwartet. Er sah sich unbehaglich um und schätzte die Situation ein.
    Die Muenos waren noch nicht eingetroffen. Einige von Larrys Stammkunden würden mich vielleicht in einem Kampf unterstützen, aber sicherlich nicht alle. Ich hoffte, dass ich nicht herausfinden musste, wie viele von ihnen auf meiner Seite standen.
    »Jamon Mondo ist tot. Ich habe Anspruch auf sein Territorium erhoben.«
    »Mondo hat Informationen gestohlen, die mir gehören. Ich will sie zurückhaben.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das ist meine Lebensversicherung. Ich werde die Dateien sicher aufbewahren – solange du dich von mir fern hältst.«
    »Diese Informationen gehören meiner Familie.«
    »Und die Cabal fordern sie von dir zurück«, erwiderte ich mit ruhiger Stimme.
    Meine Worte ließen ihn erstarren. »Was weißt du über die Cabal?«
    »Sie blufft, Loyl.« Die mädchenhafte Stimme lenkte meine Aufmerksamkeit auf die Frau neben ihm. Für eine Wissenschaftlerin, die sich im Territorium ihrer Laborratten bewegte, wirkte sie sonderbar gelassen.
    »Hat sie überhaupt das in ihrem Besitz, was sie vorgibt zu haben?«, gab sie zu bedenken. »Sie soll es beweisen.«
    Daac nickte bedächtig. »Ich könnte Mondos Platz einnehmen. Hier und jetzt«, sagte Daac. »Gib mir einen Grund, es nicht zu tun.«
    Ich trat zwei Schritte auf ihn zu. Fast konnte ich ihn berühren – und das wollte ich in Wahrheit auch. »Eine Mueno-Armee. Ist das Grund genug für dich?« Pas, wo steckst du bloß? »Und falls du auf die Idee kommen solltest, mir etwas anzutun… In diesem Fall habe ich dafür gesorgt, dass der gesamte Inhalt deines Ahnenregisters gelöscht wird.«
    »Was willst du?«, zischte Daac drohend.
    Vor Heins Bar erschollen plötzlich Rufe.
    Das Wort ›Mueno‹ verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Ein Dutzend oder mehr von ihnen bahnten sich einen Weg in die Bar – die Haare kampfbereit zusammengeflochten und die Messer gezückt. Ich hielt Ausschau nach Pas. Ich machte mir Sorgen, dass er vorschnell einen Streit vom Zaun brach – oder Schlimmeres, um sich vor mir zu beweisen.
    Doch ich hatte seinen Verstand unterschätzt. Die Muenos schwärmten vor den Türen aus und blockierten die Ausgänge.
    Die Spannung in der Bar war auf dem Siedpunkt angelangt. Das Blut pochte laut in meinen Adern. Eine einzige falsche Geste konnte uns alle in die Hölle befördern.
    Oder waren wir bereits dort?
    »Brech deine Forschungen und Experimente ab, Loyl«, sagte ich zu Daac. »Sie gefährden viele Menschen.«
    Sein Blick wanderte zwischen mir und den Muenos hin und her. Er kalkulierte das Risiko. »Wovon sprichst du?«
    Ich senkte die Stimme. »Die Nebenwirkungen, die ihr entdeckt habt, sind in Wahrheit Symptome eines ganz anderen Problems. Ihr habt etwas in diesen Leuten freigesetzt: einen Parasiten, der die menschliche Biochemie verändert.«
    »Was verstehst du schon von Biochemie?«, fragte Anna Schaum aufgebracht.
    »Ich muss nichts davon verstehen; ich habe die Beweise gesehen. Loyl, ich habe die Dateien von Razz’ Computer gerettet. Sie wusste, wer sie haben wollte und warum. Deshalb ist sie ermordet worden.«
    Ob dieser
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