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Paris - Stadt der Sehnsucht

Paris - Stadt der Sehnsucht

Titel: Paris - Stadt der Sehnsucht
Autoren: Sarah Morgan
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war es möglich, dass sie diesen schrecklichen Menschen so anziehend fand?
    „Ich weiß nicht, ob er ein Monster ist. Auf jeden Fall ist er atemberaubend attraktiv und sexy.“ Debbie packte einige Aktenordner in einen Karton und stapelte ihn auf andere, die bereits fertig gepackt waren. „Wenigstens haben wir alle noch unsere Jobs. Wenn du ehrlich bist, musst du zugeben, dass ihm niemand einen Vorwurf machen könnte, wenn er uns alle rausgeworfen hätte. Die Agentur erwirtschaftet nicht mal mehr unsere Gehälter.“
    Insgeheim gab Polly ihr recht. „Ich kann jedenfalls nicht für diesen Mann arbeiten.“ Sie versuchte, nicht an sein attraktives, kaltes Gesicht zu denken. Er ist eiskalt! rief sie sich zur Ordnung. Kalt, ohne einen Funken von Humor.
    „Du kannst nicht gehen. Dann schmeißt er uns alle raus.“
    „Woher weißt du das?“
    „Wir haben an der Tür gelauscht.“
    Polly ließ sich wieder in ihren Schreibtischstuhl fallen. „Habt ihr kein bisschen Schamgefühl?“
    „Das war ein Notfall“, erwiderte Debbie ungerührt.
    „Ich brauche eine andere Strumpfhose. Pink ist offensichtlich nicht seine Lieblingsfarbe.“ Polly zog ihre Schreibtischschublade auf und betrachtete kritisch das Durcheinander. „Nicht zu fassen, dass ich mich seinetwegen umziehe! Wie tief kann ein Mädchen noch sinken?“
    „Er mag deine Strümpfe nicht? Hast du ihm nicht gesagt, dass du sie trägst, weil …“
    „Niemand sagt Damon Doukakis irgendetwas.“ Polly durchwühlte die Schublade. „Man hört nur zu, während er Befehle gibt. Das ist eine Diktatur! Wie zum Teufel schafft es der Mann, dass überhaupt jemand für ihn arbeitet?“
    „Er zahlt Spitzengehälter und sieht umwerfend gut aus“, antwortete Debbie, ohne zu zögern.
    „Sein Aussehen interessiert mich nicht.“
    „Das sollte es aber. Du bist jung und Single.“ Sie hob die Hand, um Polly das Wort abzuschneiden. „Ich weiß, ich weiß, wegen deines Vaters hältst du nichts von der Ehe, aber Damon Doukakis …“
    „Debbie!“, schrie Polly auf. „Kein Wort mehr! Ich würde ihn nicht mit der Kneifzange anfassen. Außerdem könnte ich mich nie für einen Mann interessieren, der nicht einmal weiß, wie man lächelt.“
    Debbie stellte einen weiteren Karton auf den Stapel. „Reg dich ab, Polly! Aufregung ist schlecht für den Blutdruck.“
    Polly konzentrierte sich wieder auf ihre Schublade. „Ich weiß genau, dass hier noch irgendwo eine schwarze Strumpfhose sein muss.“
    „Nimm meine.“ Debbie warf eine Tüte auf Pollys Schreibtisch, dann hob sie behutsam eine Pflanze von der Fensterbank und stellte sie zu den Kartons. „Ich wollte schon immer sehen, wie der Doukakis Tower von innen aussieht. In der Eingangshalle soll es sogar einen riesigen Springbrunnen geben.“
    „Wahrscheinlich, damit sich seine verzweifelten Angestellten darin ertränken können.“ Polly begann, Fotos von der Wand abzunehmen.
    „Jetzt bist du unfair. Du musst zugeben, dass dein Vater eine recht … unkonventionelle Art hat, die Agentur zu leiten. Ich wette, falls er irgendwann wieder von dort auftaucht, wo immer er sich gerade amüsiert, wird er sich freuen, wenn Dämon Damon die Firma wieder zum Laufen gebracht hat.“
    Polly starrte Debbie aus schmalen Augen an. „Auf wessen Seite stehst du eigentlich?“
    Debbie zuckte die Schultern. „Ehrlich gesagt, auf der Seite von dem, der mir mein Gehalt zahlt. Prinzipien sind gut und schön, aber die kann ich weder essen noch meine Miete damit zahlen.“
    „Du hast leicht reden.“ Polly betrachtete ein Bild von der letzten Weihnachtsfeier. Ihr Vater hielt eine vollbusige, blonde Frau im Arm und lachte in die Kamera. Neben ihm stand ein älterer Mann, dessen Krawatte verrutscht war. „Aber was ist mit jemandem wie Frank Foster?“ Sie hielt Debbie das Foto hin. „Ich könnte mir die Agentur nicht ohne ihn vorstellen, aber er würde hier keine Sekunde überleben, wenn Damon Doukakis jemals erfahren sollte, dass er noch mit Bleistift und Taschenrechner arbeitet. Frank würde zugrunde gehen, wenn er seinen Job verliert.“
    „Oder auch nicht“, erwiderte Debbie unbeeindruckt. „Weißt du, wie oft du versucht hast, ihm beizubringen, wie er einen Computer bedient? Vielleicht wird es Zeit, dass er umdenkt.“
    „Und was ist, wenn er es nicht schafft? Wir müssen bereit sein, für Leute wie Mr Foster mitzuarbeiten. Wir können nicht zulassen, dass Doukakis sie rauswirft.“
    „Vermutlich ist jetzt kein guter Zeitpunkt, dir zu
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