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Paris - Stadt der Sehnsucht

Paris - Stadt der Sehnsucht

Titel: Paris - Stadt der Sehnsucht
Autoren: Sarah Morgan
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deiner Figur kannst du diese pinkfarbene Strumpfhose wirklich tragen!“ Etwas wehmütig betrachtete sie im Fenster ihre eigenen üppigen Rundungen.
    Polly hielt den Kopf still, doch ihre Hände drehten ruhelos das Mobiltelefon. „Ich kann einfach nicht glauben, dass mein Vater immer noch nicht angerufen hat. Es geht um das Überleben seiner Firma, aber er lässt sich nicht blicken. Dabei habe ich ihm mindestens hundert Nachrichten auf Band gesprochen.“
    „Du weißt doch, dass er sein Handy nie einschaltet. So …“ Debbie zog den Stecker des Glätteisens heraus. „Fertig!“
    Polly drehte ihre langen Haare zusammen und steckte sie achtlos im Nacken zu einem lockeren Knoten auf. „Ich weiß.“ Sie seufzte. „Darum habe ich gestern Abend sogar ein paar Londoner Hotels angerufen und nach einem Mann mittleren Alters in Begleitung einer jungen Frau gefragt.“
    Debbie räusperte sich. „Das muss wirklich peinlich gewesen sein.“
    „Mit Peinlichkeiten bin ich aufgewachsen.“ Polly zog ihre Schuhe unter dem Schreibtisch hervor. „Damon Doukakis wird uns in der Luft zerreißen, wenn Dad nicht auftaucht.“
    „Dafür sind alle anderen hier. Doukakis wird ausnahmslos fleißige Angestellte bei der Arbeit vorfinden. Jeder bemüht sich heute besonders, einen guten Eindruck zu machen.“
    Polly schüttelte langsam den Kopf. „Dazu ist es zu spät. Damon Doukakis hat mit Sicherheit schon entschieden, was er mit uns vorhat.“ Sie versuchte, ihre Panik in den Griff zu bekommen, als sie daran dachte, dass er mit ihrer Werbeagentur tun und lassen konnte, was er wollte. Wie hatte ihr Vater es nur so weit kommen lassen können?
    Für Damon Doukakis ging es einzig und allein um Rache, davon war Polly fest überzeugt. Seine heutige Entscheidung über die Zukunft der Firma war seine Art, ihrem Vater eine Nachricht zu senden. Doch leider würde sein Zorn nicht nur ihren Vater ruinieren, sondern auch all seine Angestellten, die keinerlei Schuld an der Situation trugen.
    Sie war der einzige Mensch, der vielleicht noch etwas retten konnte. Der Gedanke an die Last ihrer Verantwortung schnürte ihr die Kehle zu. Im tiefsten Inneren wusste sie, dass sie machtlos war. Dennoch konnte sie nicht einfach tatenlos zusehen. Sie musste für die Belegschaft kämpfen.
    Debbie stopfte sich den Rest des Muffins in den Mund. „Du kannst nur versuchen, dich mit Damon Doukakis zu verständigen“, erklärte sie kauend. „Ich habe irgendwo gelesen, dass er einen Zwanzigstundentag hat. Damit habt ihr wenigstens etwas gemeinsam.“
    Nach drei schlaflosen Nächten schaffte Polly es nur mit Mühe, einen klaren Gedanken zu fassen. „Also, ich habe alle Zahlen beisammen. Sind die Vorstandsmitglieder schon da?“
    „Sie sind gemeinsam mit Damon Doukakis angekommen. Seit sie Doukakis ihre Anteile verkauft haben, gehen sie uns aus dem Weg.“ Debbie verzog missbilligend die Mundwinkel. „Ich kann einfach nicht begreifen, was jemand wie Damon Doukakis mit unserer kleinen Werbeagentur will! Dieser Mann ist nicht nur Milliardär, sondern einer der mächtigsten Großindustriellen dieser Zeit. Wieso hat er es ausgerechnet auf unsere unbedeutende Firma abgesehen?“
    Sie warf Polly einen raschen Blick zu. „Versteh mich nicht falsch! Ich liebe es, hier zu arbeiten, aber wir entsprechen doch nicht dem Stil eines Damon Doukakis, oder?“
    Bei dem Gedanken, wie hart sie für diesen Betrieb gearbeitet hatte, schloss Polly für einen Moment die Augen. „Nein, Debbie, du hast recht, wir entsprechen nicht seinem Stil“, erwiderte sie heiser.
    „Also was soll das Ganze dann?“, rief Debbie aufgebracht. „Doukakis hat den Direktoren ein Vermögen für ihre Geschäftsanteile gezahlt. Weit mehr, als sie wert waren. Ist das hier ein Spaß für ihn? Will er sich mit unserer Agentur seine Langeweile vertreiben?“
    Polly biss sich auf die Lippen. Sie wusste genau, warum Damon Doukakis ausgerechnet ihre Firma gekauft hatte. Diese Wahrheit konnte sie allerdings niemandem anvertrauen.
    Sie dachte an das Telefonat vor einigen Tagen zurück, in dem sie Doukakis Stillschweigen geschworen hatte. Doch sie bewahrte das Geheimnis nicht nur seinetwegen – auch sie selbst könnte es nicht ertragen, wenn die Wahrheit bekannt würde.
    „Nicht einer aus dem Vorstand hat sich geweigert zu verkaufen! Sonst sähe heute vielleicht alles ganz anders aus.“ Polly atmete einige Male tief ein und aus, bis ihr Herzschlag sich wieder beruhigt hatte. „Ich weiß nicht, wie oft ich
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