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Paris - Stadt der Sehnsucht

Paris - Stadt der Sehnsucht

Titel: Paris - Stadt der Sehnsucht
Autoren: Sarah Morgan
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Berührung fühlte sich so intim an, dass ihr das Blut in die Wangen stieg. Während sie versuchte, ihren rasenden Herzschlag zu ignorieren, hielt sie seinem Blick stand.
    Wie jung sie aussieht! ging Damon durch den Kopf. Für einen Moment versuchte er, sich vorzustellen, wie ihre Kindheit ausgesehen hatte, allein mit einem notorischen Playboy zum Vater. Plötzlich verspürte er den Impuls, sich zu verteidigen. „Ich habe nichts genommen, was man mir nicht freiwillig gegeben hat.“
    „Sie haben ein Angebot gemacht, dass man nicht ausschlagen konnte.“
    Fast hätte er gelächelt. „Ich bin Grieche, kein Sizilianer. Und die Leute, die für mich arbeiten, würden mich nicht verraten, egal, wie gut das Angebot sein sollte.“
    Mit einem Ruck befreite Polly ihr Kinn aus seinem Griff. „Jeder hat seinen Preis, Mr Doukakis.“
    Damon spürte mit einem Mal, wie all seine Sinne erwachten. Er konnte sich nicht erinnern, wann er eine Frau zum letzten Mal so heftig begehrt hatte. Ahnte sie etwa, was in ihm vorging?
    „Falls das ein Angebot sein soll, nein danke, Miss Prince“, antwortete er kühl. „In Bezug auf meine Bettgefährtinnen bin ich extrem wählerisch.“
    Polly sah ihn mit großen Augen an, als wäre sie ehrlich entsetzt. „Ich habe vom Geschäft geredet!“
    „Selbstverständlich“, erwiderte er ironisch.
    „Sind wir jetzt fertig?“
    „Fertig? Ich habe noch nicht einmal angefangen.“ Damon wandte den Blick ab. Er konnte die heftige erotische Anziehungskraft zwischen ihnen nicht leugnen, aber es kümmerte ihn nicht. Schon seit langer Zeit wählte er seine Partnerinnen mit dem Verstand aus, nicht mit seiner Libido. „Ich erwarte Sie heute Nachmittag Punkt zwei Uhr in meinem Büro, Miss Prince. Und versuchen Sie nicht länger, an meine Gefühle zu appellieren, Miss Prince. Ich lasse meine Entscheidungen niemals durch Gefühle beeinflussen.“
    „Ach, wirklich?“ Polly sah ihn spöttisch an. „Dann haben Sie uns also aufgekauft, weil Sie unsere Agentur so schätzen, und nicht, um ihre Schwester zu beschützen?“ Sie hob herausfordernd den Kopf. „Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden. Ich muss mich mit all meiner Unfähigkeit und Faulheit darum kümmern, dass der ganze ‚Ballast‘ für den Umzug fertig wird.“ Ohne Damons Antwort abzuwarten, drehte sie sich um und ging mit klappernden Absätzen zur Tür.
    Damons Blick folgte ihr. „Und gewöhnen Sie sich einen anderen Kleidungsstil an!“, rief er ihr nach. „In diesen Strumpfhosen sehen Sie aus wie ein Flamingo. Ich erwarte von meinen Angestellten, dass sie einen professionellen Eindruck machen.“
    Polly blieb stehen, doch sie drehte sich nicht zu ihm um. „Sie mögen also weder meine Arbeit noch meine Kleidung. Sonst noch etwas?“
    Damon fragte sich, ob sie ihm den Rücken als Zeichen ihrer Respektlosigkeit zuwandte, oder ob sie den Tränen nah war. Als er ihre schmale Gestalt betrachtete, spürte er eine seltsame Regung. Würde er sich nicht besser kennen, hätte er es für Mitleid gehalten. Schnell verdrängte er das Gefühl.
    Die Agentur stand kurz vor dem Bankrott, ein sicheres Zeichen dafür, dass sie weder Vater noch Tochter am Herzen lag. Polly redete von hundert Angestellten, die um ihre Zukunft bangten. Dabei musste sie doch ganz genau wissen, wie schlecht es um die Firma stand. Damon war ihre letzte Chance.
    Für einen Moment überlegte er, ob er ihr sagen sollte, dass er es für persönliches Versagen hielt, wenn Leute entlassen werden mussten. Er könnte ihr auch sagen, dass er ihre Verantwortung als Arbeitgeber besser als jeder andere verstand.
    Aber warum sollte er das tun? Sie hatte dazu beigetragen, dass es mit der Firma so weit gekommen war. „Sie können gehen, Miss Prince.“
    „Ich bringe ihn um! Ich lege meine Hände um seinen Hals und drücke zu, bis er endlich aufhört, mich zu beleidigen. Und dann werde ich eine Schere nehmen und Löcher in seinen makellosen Anzug schneiden. Danach schütte ich Ketchup auf sein blütenweißes, faltenfreies Hemd!“ Polly ließ ihre Stirn auf den Schreibtisch fallen. „Ich kann nicht begreifen, warum er so einen Erfolg bei den Frauen hat! Was sehen sie in ihm? Freiwillig würde ich keine Sekunde in seiner Gegenwart verbringen!“ Sie war viel zu aufgebracht, um sitzen zu bleiben, und sprang auf. „Er ist ein herzloses, sexistisches Monster.“
    Das hatte sie allerdings nicht daran gehindert, sich während ihrer gesamten Auseinandersetzung seiner Nähe bewusst zu sein. Wie
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