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Paris - Stadt der Sehnsucht

Paris - Stadt der Sehnsucht

Titel: Paris - Stadt der Sehnsucht
Autoren: Sarah Morgan
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zusammenarbeiten.“
    Polly schnappte nach Luft. Mit ihm zusammenarbeiten? Eng? Unmöglich! „Ich … ich bin bereit, zurückzutreten, Mr Doukakis“, stammelte sie.
    „Sie treten nirgendwohin, Miss Prince. Sie und Ihr Notebook werden im nächsten Vierteljahr an meiner Seite bleiben. Wir werden gemeinsam daran arbeiten, aus diesem Schlamassel herauszukommen.“
    Redet er von der Firma? fragte Polly sich. Oder von der Beziehung ihres Vaters mit seiner Schwester? „Aber …“
    „Teilen Sie den Leuten mit, was wir hier besprochen haben. Innerhalb der nächsten Stunde werden wir mit dem Umzug beginnen. Jedem, der nicht dazu bereit ist, steht es natürlich frei, die Agentur zu verlassen.“ Er wandte ihr den Rücken zu.
    „Warten Sie!“ In Pollys Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander. Das Einzige, was sie im Moment wusste, war, dass sie umgehend möglichst weit von Damon Doukakis fortkommen musste. „Ich kündige.“
    Langsam drehte er sich wieder zu ihr um. Er betrachtete sie einen Moment, bevor er antwortete: „Gehen Sie, und ich kündige auf der Stelle der gesamten Belegschaft.“
    „Aber sie haben nichts getan.“
    Damon Doukakis lächelte humorlos. „Nach meiner Einschätzung der Jahresbilanz ist das absolut zutreffend. Ich frage mich, was irgendjemand in dieser Firma im letzten Jahr getan hat. Auf einem Friedhof geht es lebhafter zu als hier. Ehrlich gesagt bezweifle ich sehr, dass ich in drei Monaten auch nur einen Mitarbeiter weiterbeschäftigen werde.“
    Polly biss sich auf die Lippen. Sie dachte an Doris Cooper, die seit vierzig Jahren in der Poststelle arbeitete. Seit dem Tod ihres Mannes ordnete sie die Post regelmäßig falsch zu, doch niemand wollte sie verletzen und darauf aufmerksam machen. Also sortierten alle stillschweigend die Post neu, wenn sie es nicht bemerkte. Oder Derek Wills, der kaum seinen eigenen Namen buchstabieren konnte, aber alle unermüdlich mit ausgezeichnetem Tee versorgte.
    „Also gut“, brachte sie mit zusammengebissenen Zähnen hervor. „Ich arbeite für Sie. Aber ich finde Ihr Verhalten ausgesprochen mies.“
    „Damit haben Sie immer noch eine höhere Meinung von mir als ich von Ihnen.“
    Polly zuckte zusammen, als sie sich wieder an den Tag im Büro des Rektors erinnerte. Ihre Angst vor Damon Doukakis kam mit einem Schlag zurück. Trotz ihrer hohen Absätze fühlte sie sich in diesem Moment wieder ganz klein neben ihm. „Sie sind nicht fair!“
    „Das Leben ist nicht fair“, erwiderte er kalt. „Ob es Ihnen gefällt oder nicht – Sie gehören jetzt zu meiner Firma, Miss Prince. Willkommen in meiner Welt.“

3. KAPITEL
    Das war das chaotischste Meeting meines Lebens! dachte Damon Doukakis, als er sich im Besprechungsraum umschaute. Er wusste nicht, auf wen er wütender sein sollte, auf die Vorstandsmitglieder, die ihre komplette Belegschaft im Stich gelassen hatten, ohne mit der Wimper zu zucken, oder auf sich selbst, weil er diese heruntergewirtschaftete Firma aufgekauft hatte, obwohl er doch eigentlich nur seine Schwester beschützen wollte.
    Was hatte Arianna nur dazu getrieben, sich auf eine Affäre mit Peter Prince einzulassen? Der Mann war alt genug, um ihr Vater zu sein.
    Damon liebte seine Schwester von ganzem Herzen, aber die Verantwortung für sie war keine leichte Aufgabe. Inzwischen hatte er aufgehört zu zählen, wie oft sie versucht hatte, ihn herauszufordern. War auch ihr Verhältnis mit Peter Prince nur eine ihrer Trotzhandlungen?
    Er erinnerte sich noch genau an die kalte Februarnacht, als die Polizei an die Tür geklopft und die schreckliche Nachricht vom Tod der Eltern überbracht hatte. Damals war er sechzehn gewesen, zehn Jahre älter als Arianna. Nur das Wissen, dass er der einzige Mensch war, der seiner kleinen Schwester geblieben war, hatte ihm die Kraft gegeben, einen Tag nach dem anderen durchzustehen.
    Damon riss seine Gedanken von seinen persönlichen Problemen los. Mit einer ungeduldigen Handbewegung entließ er alle Anwesenden.
    „Miss Prince!“, hielt er Polly zurück, als sie gerade den Raum verlassen wollte.
    Widerwillig drehte sie sich zu ihm um.
    „Schließen Sie die Tür!“
    Polly folgte seiner Aufforderung etwas zu laut und sah ihn abwartend an.
    Mit einem kurzen Blick musterte er sie von Kopf bis Fuß. Was hatte sie sich dabei gedacht, in diesem Aufzug zu einem Geschäftsmeeting zu erscheinen? Ihr kurzes Kleid verhüllte kaum etwas von der grell pinkfarbenen Strumpfhose und ihren endlos langen Beinen. Sie kam ihm
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