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Panik im Paradies

Panik im Paradies

Titel: Panik im Paradies
Autoren: Ulf Blanck
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warnen.«
    »Du würdest es also nicht schaffen?«, wiederholte Justus seine Frage.
    »Natürlich würde ich es schaffen. Es ist nur … es ist nur …« Ein verzweifelter, kläglicher Schrei unterbrach ihn. »Mann, verdammter Mist! Immer muss ich es machen«, rief er ärgerlich und rannte entschlossen ins Wasser.
    »Du bist eben der beste Schwimmer«, rief ihm Justus hinterher. »Sowie du mit den Armen winkst, holen wir sofort Hilfe.«
    Das Letzte hörte Peter nicht mehr, denn in dem Moment tauchte er kopfüber unter einer Welle hindurch. Er war tatsächlich der beste Schwimmer und hatte schon mehrere Übungen als Rettungsschwimmer hinter sich. Nur diesmal sollte er keine Puppe aus dem Wasser holen, sondern etwas Nichtmenschliches, das schrie und zappelte.
    Um ihn herum brachen sich die Wellen und schleuderten Peter immer wieder zurück. Bob und Justus versuchten ihm vom Strand aus die Richtung zu zeigen, doch Peter konnte diese Zeichen nicht deuten. Näher und näher trieben ihn die Wellen an die gefährlichen Klippen. Wenn er nicht gleich dieses Ding erblickte, musste er umdrehen.
    Plötzlich krachte eine große Welle auf ihn nieder und ein harter Gegenstand stieß gegen seine Schulter. Er rieb sich das Wasser aus den Augen, packte mit den Händen etwas Festes, zog sich daran hoch und blickte in zwei große Augen. Es war ein kleiner Seehund. Ängstlich klammerte sich das arme Tier an eine zerbrochene Schiffsplanke und wimmerte wie ein Baby. Es schien so, als ob beide über dieses Zusammentreffen erleichtert waren. Peter, da er nicht von unbekannten Wesen gefressen wurde, und der junge Seehund, weil endlich Rettung gekommen war.
    »Was bist du denn für einer«, lachte Peter und schob die Planke in Richtung Ufer. Justus und Bob kamen ihm die letzten Meter entgegen geschwommen und zogen die schwere Holzplanke an den Strand.

    »Das ist ja ein Heuler!«, rief Justus und nahm ihn auf den Arm.
    Bob betrachtete das Tier und meinte: »Ich finde, der sieht eher aus wie ein Seehund.«
    »Das ist er doch auch«, sagte Justus. »Ein Heuler ist ein junger Seehund, der seine Eltern verloren hat.«
    Peter und Bob schwiegen. Sie wussten, dass Justus bei Tante Mathilda und Onkel Titus wohnte. Seine Eltern waren bei einem Autounfall ums Leben gekommen, als er fünf Jahre alt war.
    »Wir werden dich Jonas nennen«, sagte Justus plötzlich.
    »Also, so wie du: Justus Jonas?«, fragte Bob.
    »Entweder so oder wie Jonas und der Walfisch«, lachte er und Peter und Bob waren sofort einverstanden.

Waisenkind Jonas
    Justus trug Jonas zum Lagerplatz und wickelte den kleinen Heuler in sein Handtuch. Völlig erschöpft legte das Tier den Kopf auf die Seite und blinzelte in die Sonne.
    »Der braucht Schatten und muss feucht gehalten werden«, wusste Bob und die drei ??? bauten einen Sonnenschutz aus Handtüchern und Holzstöckchen.
    »Ohne dich würde der kleine Seehund jetzt gegen die Klippen schlagen«, wurde Peter gelobt und vor Stolz bekam er rote Ohren.
    »Ach, das war doch ein Klacks«, lachte er. »Solange ich kein Schiff an Land ziehen muss, mach ich das sogar mit einer Hand auf dem Rücken.«
    Wie auf Kommando sahen alle drei auf die Planke. Vor lauter Aufregung hatten sie diese völlig vergessen. Gehörte sie zu einem Schiff? Wie war der Heuler überhaupt darauf gekommen?
    Justus knetete nachdenklich seine Unterlippe: »Nehmen wir einmal an, der kleine Seehund kommt von einer der Sandbänke in der Nähe von Rocky Beach. Warum schwimmt er plötzlich los, findet zufällig diese Planke, springt rauf und lässt sich dann vom Meer wegtreiben?«
    »Das stimmt«, bekräftigte Bob. »Ein merkwürdiger Zufall. Tiere bleiben bei ihrer Familie. Anderer­seits frage ich mich: Woher kommt überhaupt diese Planke? Wisst ihr, woran mich das erinnert?«
    »Ich weiß«, antwortete Peter. »An einen Schiffbrüchigen. Bestimmt war es so: Ein Schiff ist gesunken und hatte lauter Tiere an Bord.«
    »Vielleicht einen Zirkus?«, überlegte Bob weiter. »An Bord waren haufenweise Tiere und plötzlich

    läuft das Schiff auf ein Riff auf und sinkt. Alle saufen ab, nur der Seehund rettet sich auf eine Planke. Wie Robinson Crusoe.«
    Justus blickte nachdenklich auf das Meer.
    »Suchst du nach weiteren Überlebenden, Justus?«, fragte Peter und übergoss den Heuler mit einer Ladung Wasser aus einer Colaflasche.
    Justus setzte sich wieder und untersuchte die Schiffsplanke. »Ich weiß nicht. Es gibt keine Beweise für die Sache mit dem Zirkusschiff. Es könnte
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