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Panik im Paradies

Panik im Paradies

Titel: Panik im Paradies
Autoren: Ulf Blanck
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kleine Privatzoo lag in einem großen ausgetrockneten Flussbett. Eine tiefe Schneise durchschnitt die Steilküste und öffnete das Land zum Pazifik. Der Zoo hatte so auf beiden Seiten durch die hohen Felswände eine natürliche Begrenzung. Zum Meer hin endete das Gelände in einer kleinen steinigen Bucht. Ein schmaler sandiger Weg führte von einem Parkplatz zum Eingang. Hier mussten die drei ??? von ihren Rädern absteigen.

    »Los, schnell jetzt«, rief Peter. »Beeilt euch! Jonas verdreht schon die Augen vor Hunger.«
    Kurze Zeit später standen sie vor der riesigen Holztür am Eingang. Zu beiden Seiten wucherte ein Dickicht aus Palmen und Lianen, wie im tiefsten Dschungel. Und obendrüber hing ein großes Schild mit der Aufschrift: Larsons Paradies.

Kapitän an Land
    Justus blickte noch einmal zurück und entdeckte eine schwarze Limousine auf dem Besucherparkplatz. Er dachte an den roten Skorpion und am liebsten hätte er den Wagen danach abgesucht.
    »Justus, nun komm schon! Wir haben keine Zeit mehr«, rief Bob und öffnete das große Tor.
    »Gibt es hier Schlangen?«, fragte Peter ängstlich und guckte nervös auf den Boden.
    »Früher gab es die hier mal. Aber nach und nach sind sie von den Krokodilen gefressen worden«, machte sich Bob über ihn lustig.
    Peter fand das nicht witzig. »Hör auf mit den dummen Sprüchen. Ich hasse Schlangen. Und hier sieht das verdammt nach den Viechern aus.«
    Der Weg führte immer tiefer in den Dschungel und über ihren Köpfen verdunkelte ein dichtes Blätterdach den Himmel. An einigen Stellen waren steile Stufen in den felsigen Untergrund geschlagen und der kleine Seehund wurde im Rucksack kräftig durchgeschaukelt. Doch dann öffnete sich das Dickicht und die drei ??? standen auf einer großen Lichtung.
    »Das ist also Larsons Paradies«, sagte Justus beeindruckt.
    Überall wuchsen exotische Obstbäume, und riesige Schmetterlinge flatterten im Sonnenlicht. Mitten durchs Gelände plätscherte ein kleiner fröhlicher Bach. Mehr war von dem großen Fluss nicht übrig geblieben, der sich vor langer Zeit hier ins Meer ergossen hatte. Es war still und friedlich im Zoo. Jetzt, gegen Abend, verließen die letzten Besucher den Park.
    »Nun guckt euch mal diese riesige Schildkröte da vorn an«, rief Bob. »Ich wette, man kann auf ihr reiten.« Die Schildkröte guckte die drei ??? einen Moment müde an und fraß dann gemütlich weiter an ihrem Salatkopf.
    »Die hat die Ruhe weg«, meinte Justus. »Genau wie Onkel Titus.«
    Plötzlich fing Bob an zu lachen. »Was ist denn das für ein komisches Tier. So etwas hab ich ja noch nie gesehen. Das sieht aus wie ein Teddybär mit Gurke im Gesicht. Nee, noch viel besser: So wie Justus in siebzig Jahren!« Er deutete auf Justus’ knollige Nase.

    »Das ist ein Nasenaffe, du Trottel«, sagte Justus ärgerlich und streckte dem Tier die Hand hin. Der Affe sah wirklich lustig aus und plötzlich griff er Justus’ Hand und schüttelte sie, als würde er Guten Tag sagen.
    »Der ist reif für den Zirkus«, sagte Peter.
    »Wer von den beiden?«, rief Bob dazwischen und hielt sich den Bauch vor Lachen.
    »Jetzt lasst uns endlich Larson suchen, sonst verhungert Jonas noch!«, sagte Justus wütend.
    Plötzlich hörten sie von der anderen Seite eine Stimme. »Jonas … Jonas«, krächzte es.
    »Was war das?«, erschrak Peter.
    »Hört sich fast an wie Tante Mathilda«, scherzte Justus und ging in Richtung der Rufe. »Mathilda … Tante Mathilda …«, ertönte es.

    »Da!«, rief Bob. »Da ist der Schreihals!« Und er zeigte auf einen Käfig. Tatsächlich, dort saß ein kleiner schwarzer Vogel mit gelbem Schnabel. Unten drunter war ein Schild befestigt: ›Beo. Sprechende Papageienart.‹ Daneben stand ein Automat für Tierfutter.
    »Schreihals … Schreihals … Tante Mathilda …«, plapperte der Vogel.
    »Los, Beo. Sag mal: Der alte Larson hat eine Macke«, flüsterte Bob. »Sag: Larson hat eine Macke.«
    »Wer hat eine Macke?«, hörten sie plötzlich eine tiefe Männerstimme.
    Die drei ??? rissen ihren Kopf herum und blickten Larson direkt in die Augen. Der alte Seebär trug einen schneeweißen Vollbart, auf dem Kopf eine Kapitänsmütze und zum Schrecken von Peter hatte er die zwei Meter lange Schlange um seinen Hals gewickelt.
    »Ich … ich … ich wollte nur«, stotterte Bob. »Ich wollte nur …«

    »Was wolltest du nur?«, fragte Larson grimmig.
    »Ich wollte nur mal gucken, ob … also, ob der Beo … ich meinte nicht Sie und … äh.«
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