Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pandaemonium - Die Letzte Gefahr

Pandaemonium - Die Letzte Gefahr

Titel: Pandaemonium - Die Letzte Gefahr
Autoren: Alexander Odin
Vom Netzwerk:
Suppentellern aufblickten, als die Neuankömmlinge hereintraten. Auf dem Tisch standen eine große, dampfende Suppenschüssel und mehrere Tonkrüge Wasser. In einer Ecke der Hütte bollerte ein Ofen.
    Der junge Mann bat die Gruppe, sich zu setzen. »Ich bin Erik, und das ist meine Freundin Djamilia …« Er deutete zu einer hübschen, brünetten, jungen Frau mit Zahnlücke, die ihnen zulächelte. Dann stellte er die anderen Leute am Tisch vor. »Das sind Ebba, Ana, Frida, Hannes, Davide, Dionysos, Ryan und Alexej.«
    Auch Naomi und ihre Begleiter stellten sich vor. Sie begrüßten alle einander und begannen, sich angeregt zu unterhalten.
    »Ihr seid aus Berlin? … Ja, da hat alles angefangen«, sagte Hannes nachdenklich. Er war Schwede und sprach Deutsch mit Akzent.
    »Wie viele Leute wohnen hier in der Kolonie?«, fragte Naomi.
    »Momentan sind wir zwanzig«, antwortete Hannes. »Aber es kommen immer mehr. Es scheint sich unter den Überlebenden herumzusprechen, dass wir hier neu beginnen wollen, im Einklang mit der Natur.«
    »Auf diesem Grund gab es schon einmal ein Dorf mit einer prächtigen Holzkirche, einem Sägewerk und Obstgärten«, wusste Djamilia zu berichten. »Es wurde während des Zweiten Weltkriegs völlig zerstört. Wir werden hier ein neues Dorf aufbauen.« Während sie sprach, füllte sie weitere Teller mit Suppe und reichte sie den Neuankömmlingen.
    Paul begann, gierig zu löffeln.
    »Und das ist erst der Anfang«, fügte Ana hinzu. »Es sollen weitere Dörfer an anderen Plätzen hier in der Nähe entstehen.«
    »Wir haben weder Strom noch fließendes Wasser, aber die Natur gibt uns alles, was wir brauchen«, erzählte Ebba. »Große Teile des Tales sind bewaldet, aber es gibt auch Weideland. Man findet Obstbäume an dem kleinen Fluss, der hier ganz in der Nähe fließt. Außerdem gibt es in dieser Gegend viele essbare Pflanzen: Hagebutten, Himbeeren, Brombeeren und Stachelbeeren, Haselbüsche und viele Heilkräuter.«
    »Ich bin Jäger«, sagte Alexej. »Der Wald ist ideal für die Jagd. Es gibt hier noch Tiere, die man sonst nur aus Märchen kennt: Bären, Wölfe, Luchse, Hirsche.«
    Hannes blickte die Neuankömmlinge mit einem Lächeln an. »Ihr seid herzlich willkommen, gemeinsam mit uns ein besseres und friedvolles Leben zu beginnen.«

78
    Im Frühjahr, als der Schnee taute, der Wald und die Obstbäume langsam ergrünten und man den Fluss wieder laut rauschen hörte, lag Witter im Sterben.
    In seinen letzten Stunden sah er die Wolken nicht mehr. Sie waren verschwunden. Er sah ein Licht. Und darin seine Frau.
    Er musste leise weinen. Kurz bevor er starb, verspürte er einen tiefen Frieden in sich und – endlich! – Liebe. Zum allerersten Mal. Sie durchströmte seinen Körper bis in die kleinste Zelle.
    Naomi und die Gefährten begruben ihn in einer schlichten Holzkiste auf dem kleinen Friedhof hinter dem Dorf – direkt unter einem Eschenbaum.
    Nachdem sie ihn beerdigt hatten, gingen Naomi und Rafael gemeinsam auf den Hügel hoch. Rafael legte seinen Arm um Naomi und küsste sie sanft aufs Haar. Sie standen da, schweigend, und ließen ihre Blicke über das Tal schweifen. Dann beobachteten sie einen Adler, der hoch oben am Himmel seine Kreise zog.
    War das ihr Paradies?
    War ihre Utopie verwirklichbar?
    Naomi schmiegte sich eng an Rafael. An seiner Seite fühlte sie sich geborgen.
    Plötzlich verspürte sie einen schmerzhaften Stich in ihren Schläfen. Dann sprach eine Stimme in ihrem Kopf zu ihr. Sie klang weich und hoch.

Danksagung
    Ich danke dem Verlag Bastei Lübbe – vor allem Karin Schmidt, die an das gemeinsame Projekt geglaubt hat – sowie meinen Lektoren Dr. Arno Hoven und Dr. Frank Weinreich, die mit viel Engagement und Einfühlungsvermögen am Manuskript gearbeitet haben.
    Mein Dank gilt auch Dominique, Markus, Stefan und Hauke für die Inspiration, die Geduld, die Freundschaft – und darüber hinaus.
    Meinen Eltern danke ich für das, was ich bin.
    Zuletzt ein Dank an backwoods barbie (wer damit gemeint ist, weiß die hier Genannte nur zu gut): Don’t judge her by the cover because she is a real good book.

 
    Alexander Odin , geboren 1970, studierte Kommunikationswissenschaften in München und lebt in Berlin. Er arbeitet als Creative Producer und Dramaturg für nationale und internationale TV-Projekte. Als Autor hat er Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht und schreibt Drehbücher für Film und Fernsehen. PANDÄMONIUM – DIE LETZTE GEFAHR ist sein erster
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher