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Palast der Liebe

Titel: Palast der Liebe
Autoren: Sandra Brown
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erleichtert auf.
    Ben war laut und direkt und dabei ungeheuer liebenswert. Während Caren an dem gekühlten Weißwein nippte, den Derek ihr eingeschenkt hatte, unterhielt sie sich angeregt mit ihrem Gast. Durch den Job im Außenministerium hatte sie oft genug Gelegenheit gehabt, an offiziellen Cocktailpartys teilzunehmen, und verstand es daher glänzend, mit Fremden auf amüsante Art zu plaudern. Da Ben der erste Gast war, den sie seit ihrer Heirat empfingen, merkte Derek erst jetzt, was für eine charmante Gastgeberin sie war. Das anerkennende Blitzen in seinen Augen zeigte ihr, wie stolz er auf sie war.
    Das Kleid, das Caren für den Anlass ausgewählt hatte, war aus grüner Seide und unterstrich reizvoll ihre dunklen Augen und das glänzende blonde Haar. Caren hatte das Kleid noch nie getragen und war froh, dass sich endlich die Gelegenheit bot, es anzuziehen. Die rosafarbene Korallenkette, die sie dazu ausgesucht hatte, harmonierte mit ihrem Teint. Sie wusste, dass sie attraktiv aussah, und sie wusste auch, dass der Haupt-grund für ihr strahlendes Aussehen ihre Liebe zu Derek war.
    Die Unterhaltung bei Tisch drehte sich hauptsächlich um Pferde.
    „Ben hat eine Ranch in Texas“, informierte Derek Caren.
    „Kennen Sie Texas, Caren?“ erkundigte sich Ben.
    „Nein, ich war noch nie dort“, bekannte sie.
    „Das ist aber ein Versäumnis. Derek, ich hoffe, dass du sie so schnell wie möglich zu uns bringst. Ihr könnt alle bei uns wohnen. Barbi wird begeistert sein. Sie kann euch in ihrem Flugzeug auf Rundflüge mitnehmen.“
    „Barbi?“ hakte Caren nach.
    „Meine Frau. Sie konnte mich leider nicht begleiten. Sie hat mal wieder irgendein Ehrenamt übernommen. Aber wir freuen uns immer über Besuch. Ihr seid jederzeit willkommen.“
    Caren erfuhr, dass Bens Ranch vier Mal so groß wie Dereks Farm war, er jedoch nicht so viele Pferde besaß wie Derek. Ben wollte sein Gestüt erweitern und war deshalb nach Virginia und Kentucky geflogen, um Vollblüter einzukaufen.
    „Verstehen Sie etwas von Pferden?“ fragte er Caren, nachdem sie wieder in den Salon gegangen waren, um dort ihren Kaffee zu trinken.
    „Ich eigne mir mein Wissen gerade erst an. Und ich habe einen fantastischen Lehrer.“ Sie warf Derek einen liebevollen Blick zu.
    „Caren versteht schon eine ganze Menge von der Pferdezucht. Darüber hinaus hat sie noch ein ganz besonderes Talent“, erklärte Derek stolz. Plötzlich stellte er seinen Cognacschwenker auf den Tisch und stand auf. „Warte einen Augenblick, Ben. Ich möchte dir etwas zeigen.“
    „Moment!“ rief Caren, die seine Absicht erraten hatte. „Was hast du vor?“
    „Ich werde Ben deine Skulptur zeigen.“
    „Aber Derek, sie ist doch noch gar nicht fertig.“
    „Sie ist fantastisch.“
    Ohne sich um Carens Protest zu kümmern, verließ Derek den Salon.
    In der Zwischenzeit stellte Caren Ben ein paar Fragen über Texas, die dieser nur zu gern beantwortete. Während Ben unablässig auf sie einredete, wartete Caren mit Bangen darauf, dass Derek zurückkam. Sie hatte schreckliche Angst, sich zu blamieren. War die Skulptur wirklich gut? Sie konnte ihre eigene Arbeit nur schlecht beurteilen. Und Derek war durch seine Zuneigung zu ihr bestimmt voreingenommen.
    Ihr blieb nicht viel Zeit, sich mit Zweifeln zu plagen. Denn nach wenigen Minuten betrat Derek wieder den
    Salon. Die Pferdeplastik trug er wie eine Opfergabe vor sich her.
    Schwerfällig stand Ben auf. Er zog ein paar Mal kräftig an seiner dicken Zigarre und sagte dann: „Ich werd’ verrückt. Das ist Mustafa, nicht wahr?“
    Derek strahlte Caren an. „Siehst du, ich habe dir doch gesagt, die Skulptur ist fantastisch.“
    Verlegen strich Caren den Rock ihres Kleides glatt. „Es ist meine erste Arbeit seit langer Zeit.“
    „Sie ist fabelhaft!“ rief Ben. „Können Sie mir auch eine machen?“
    Überrascht sah Caren ihn an. „Wie bitte? Sie wollen eine Skulptur von Mustafa?“
    „Aber nein, von Fancy Pants. Das ist Barbis Araberstute. Sie behandelt das Pferd geradezu abgöttisch. Ich habe mir schon den Kopf zerbrochen, was ich Barbi zu Weihnachten schenken soll. Sie hat einfach alles. Können Sie mir so eine Statue machen, wenn ich Ihnen ein Bild von Fancy Pants schicke?“
    Caren war sprachlos. Sie hatte nie daran gedacht, Auftragsarbeiten anzunehmen. Aber die Idee faszinierte sie. „Ja, das könnte ich wahrscheinlich“, sagte sie unsicher.
    Sie blickte zu Derek hinüber. Seine Züge waren unbewegt. Aber das Blitzen in
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