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Palast der Liebe

Titel: Palast der Liebe
Autoren: Sandra Brown
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seinen Augen verriet ihr, dass er den Vorschlag gut fand.
    „Warum zögern Sie?“ fragte Ben. „Ist es Geld? Wie viel wollen Sie haben?“ Er sprach mit der Bestimmtheit eines Mannes, für den Geld absolut keine Rolle spielte.
    „Wie viel?“ fragte Caren verwirrt. „Zehn Dollar? Vielleicht fünfzig? Ich weiß es nicht.“
    „Unter zehntausend wird sie die Arbeit nicht annehmen. Das lasse ich nicht zu“, mischte sich plötzlich Derek ein, der zur Bar gegangen war, um Ben einen neuen Drink einzugießen. „Sie verbringt viel zu viel Zeit in ihrem Atelier. Wenn sie schon arbeitet, dann muss es sich auch lohnen.“
    „Nun, ich weiß nicht so recht“, meinte Ben und kratzte sich am Kopf.
    Caren war perplex. Derek musste den Verstand verloren haben! Verlegen wollte sie sich bei Ben entschuldigen. „Mr. Cunningham, Ben, ich ...“
    „Mir scheint, das ist nicht genug“, unterbrach Ben sie. „Wie wär’s mit zwölftausend?“
    „Ja“, brachte Caren mühsam hervor, die von einem Schock in den nächsten fiel. Zwölftausend Dollar! Es war einfach unglaublich. „Ja ... das wird reichen“, sagte sie schnell. „Schicken Sie mir eine Aufnahme von Fancy Pants. Sobald ich mit Mustafa fertig bin, fange ich mit der Arbeit an.“
    „Schaffen Sie es bis Weihnachten?“
    „Natürlich. Und zahlen Sie bitte nicht, bevor Sie die Skulptur nicht gesehen haben und wissen, ob sie Ihnen gefällt.“
    Sehnsüchtig betrachtete Ben die Statue. „Und ob sie mir gefallen wird! Barbi wird begeistert sein.“
    Kurz danach verabschiedete sich Ben von ihnen.
    „Zehntausend Dollar!“ rief Caren. „Bist du verrückt geworden, Derek? Wie kannst du zehntausend Dollar für eine Plastik verlangen, die gerade fünfzig Zentimeter hoch ist?“
    Seine Antwort waren eine stürmische Umarmung und ein heißer Kuss. „Das wollte ich schon den ganzen Abend tun“, sagte er zärtlich, nachdem er sie wieder freigegeben hatte.
    „Du weichst vom Thema ab“, erinnerte ihn Caren. „Von welchem Thema?“
    „Derek“, sagte sie ärgerlich, „ich habe gerade einen Auftrag über zwölftausend Dollar angenommen. Stell dir vor, die Skulptur misslingt mir. Es ist doch immerhin möglich, dass die Plastik von Mustafa nur ein Zufallstreffer war.“
    Beschwichtigend legte Derek ihr den Zeigefinger auf die Lippen. „Streng dich an, gib dir Mühe. Ben hat ein Mundwerk so groß wie der Staat, aus dem er kommt. Er wird jedem von der Skulptur erzählen. In kürzester Zeit wirst du dich vor Aufträgen nicht mehr retten können.“
    „Aber zehntausend Dollar sind doch wirklich zu viel“, wandte Caren schwach ein.
    „Zwölftausend“, verbesserte Derek sie.
    „Derek, so viel habe ich früher kaum in einem Jahr verdient.“
    „Man muss alles relativ sehen, mein Schatz. Diese Leute besitzen die teuersten Rennpferde der Welt. Sie könnten sie sich nicht leisten, wenn sie nicht Geld wie Heu hätten. Die meisten von ihnen besitzen mehr, als sie jemals ausgeben können. Je mehr du für deine Skulpturen verlangst, desto höher steigen sie in den Augen deiner Kundschaft im Wert.“
    „Es wäre ganz schön, ein wenig Geld zu haben“, sagte Caren nachdenklich. „Natürlich nicht für mich“, ergänzte sie rasch. „Für Kristin. Ich könnte es für sie anlegen.“
    Und mir eine Rücklage schaffen, falls ich doch irgendwann wieder auf mich selbst angewiesen sein sollte, fügte sie im Stillen hinzu. In den letzten Wochen waren sie so glücklich miteinander gewesen und hatten eine so wundervolle und unbeschwerte Zeit erlebt, dass Caren kaum noch an Scheidung gedacht hatte. Nichts ließ darauf schließen, dass Derek ihrer überdrüssig wurde. Trotzdem rechnete sie immer mit der Möglichkeit. Die Angst davor beherrschte ihr Unterbewusstsein. Spontan flüchtete sie sich in Dereks Arme und schmiegte sich an ihn.
    „Du kannst mit dem Geld tun und lassen, was du willst.“ Er küsste sie zärtlich. „Und mit mir auch.“
    Dereks Prophezeiung sollte sich bewahrheiten. Caren und Derek fuhren zusammen zu einer Pferdeschau nach Richmond, zu der sich auch Ben eingefunden hatte. Ben nahm Caren sofort unter seine Fittiche und stellte sie seinen Freunden und Bekannten vor, als wäre sie seine und nicht Dereks Entdeckung.
    Alle drei Vollblüter, mit denen Dereks Gestüt auf der Schau vertreten war, wurden mit Preisen ausgezeichnet. Man bot Derek märchenhafte Summen allein dafür, dass er seine Hengste als Beschäler zur Verfügung stellte, und noch größere Summen, falls er
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