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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen
Autoren: Kevin J. Anderson
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starken Kreaturen hatten aus Malakili einen muskulösen Mann gemacht. Sein Gesicht war verzerrt und häßlich, seine Augen weit und rund wie Vollmonde, und das gute Essen, in dessen Genuß er als Star des Zirkus Horrificus gekommen war, hatte ihm einen mächtigen Bauch beschert. Aber Malakili war sein Aussehen ziemlich egal. Er war nicht darauf aus, jemanden zu beeindrucken. Solange die Monster ihn respektierten, war er zufrieden.
    »Wir sind Jabbas Leutnants. Wir haben dich kommen lassen«, sagte Bib Fortuna.
    »Warum?« fragte Malakili mit schroffer Stimme und in die dicken Hüften gestemmten Fäusten.
    »Wir haben ein Geschenk für Jabba«, fuhr Fortuna fort. »Ein Schiff mit einer ganz speziellen Fracht ist in der Wüste abgestürzt, eine Kreatur, die anscheinend niemand kennt. Bidlo Kwerve brauchte acht Gasgranaten, um das Monster soweit zu betäuben, daß wir es in einen der Kerker unter dem Palast transportieren konnten.« Der Twi'lek rieb sich die Krallenfinger. »Morgen ist der Geburtstag unseres Herrn. Er war geschäftlich unterwegs, um in Mos Eisley eine Bar zu kaufen. Aber morgen ist er wieder zurück, und wir wollen ihn überraschen. Bei einer Kreatur dieser, äh, Größe und dieses Temperaments wollten wir natürlich, daß sie mit ihrem eigenen Hüter kommt.«
    »Aber warum ich?« Malakilis Worte waren unzufriedene Grunzer. An längere Unterhaltungen war er nicht gewohnt. »Mein alter Job hat mir gefallen.«
    »Ja«, erwiderte Bib Fortuna und ließ nadelspitze Zähne aufblitzen. »Du hast sieben Saisons beim Zirkus Horrificus verbracht und seine Monster dressiert, ohne gefressen zu werden. Das ist ein Rekord, mußt du wissen.«
    »Ich weiß«, sagte Malakili. »Ich mag Monster.« Bib Fortuna ließ die Krallen zusammenklicken. »Dann wirst du von dem hier begeistert sein!«
    Bib Fortuna und Bidlo Kwerve zogen sich in die tiefen Schatten des Verlieses zurück, als Malakili durch das vergitterte Guckloch in die Käfiggrube starrte. Die riesige Bestie hatte ihn in ihren Bann geschlagen.
    Jeder ihrer Atemzüge endete als Grollen. Selbst in der Dunkelheit konnte man das Aufblitzen ihrer kleinen runden Augen sehen. Sie bewegte sich mit einer schnellen, fließenden Anmut, die. viele gelenkige Kreaturen von der halben Größe nicht zustande gebracht hätten.
    »Großartig«, stieß Malakili durch die dicken Lippen hervor. Tränen so kalt wie Eis sickerten seine Wangen herab. In seinem ganzen Leben hatte er noch nie so etwas Schönes gesehen.
    »Habe ich es dir nicht gesagt?« meinte Bib Fortuna.
    »Ich glaube...« Malakili holte tief Luft, noch immer fast sprachlos und zögernd, seinen Verdacht in Worte zu fassen. »Ich glaube, das ist ein Rancor. Ich habe schon von ihnen gehört, hätte mir aber niemals im Leben träumen lassen, je einen von ihnen zu Gesicht zu bekommen.«
    »Du siehst nicht nur einen«, sagte Bib Fortuna. »Er ist dein. Du mußt dich um ihn kümmern.«
    Malakilis Brust schwoll vor Stolz an, und er strahlte Jabbas Leutnants an. »Das will ich tun, so gut ich kann«, versprach er.
    Der aufgedunsene Verbrecherlord Jabba der Hutt wußte einfach alles, so daß es unmöglich war, ein Geheimnis vor ihm zu bewahren - selbst ein angeblich geheimes Geburtstagsgeschenk. Als die beiden Leutnants Jabba zum Geburtstag gratulierten - Malakili stand hinter ihnen -, benahmen sie sich trotzdem so, als würden sie ihm eine große Ehre erweisen.
    »Was nun unser Geschenk angeht, großer Jabba«, sagte Bib Fortuna, »so haben wir ein prächtiges und exotisches neues Schoßtier für Euch gefunden - ein bösartiges Monster, das man Rancor nennt. Das ist sein Hüter.« Ohne sich umzudrehen, deutete er mit einer gefährlich aussehenden Kralle auf Malakili, der noch immer nur mit einem Lendenschurz und einem schwarzen Kopftuch bekleidet war. Er hatte seine nackte Brust gewaschen und den Bauch poliert, um bei der ersten Begegnung mit seinem neuen Herrn präsentabel zu sein.
    Jabba beugte sich vor und blinzelte. Eine Zunge von der Größe eines menschlichen Oberschenkels strich eine neue Schleimschicht über die wulstigen Lippen. Seine Plattform glitt nach vorn, näher an das im Boden eingelassene Gitter heran.
    Unten stapfte der Rancor in seinem feuchten Gefängnis umher und machte dabei Geräusche wie nasses, zerreißendes Papier. Jabba erbebte vor Freude. Malakili bemerkte, wie sich Bib Fortunas und Bidlo Kwerves verkrampfte Schultern sichtlich entspannten, als sie sahen, daß Jabba zufrieden war. Das gab Bidlo Kwerve
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