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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Mann war ein begabter Koch, der in der ständigen Angst lebte, etwas zuzubereiten, das Jabba nicht schmeckte, woraufhin sein Leben und sein kulinarisches Geschick verwirkt wären. Malakili warf frische, blutige Fleischbrocken durch die Gitterstäbe in das Rancorgehege, und mit der Zeit schien ihn das Monster als Betreuer zu akzeptieren.
    Für diejenigen, die um Jabbas Anerkennung buhlten, wurde es bald ein Spiel, neue Gegner für den Rancor zu finden. Zuerst begegnete Malakili den Herausforderungen mit Stolz und Zuversicht, wußte er doch genau, daß sich die lauernde Killermaschine jede Beute einverleiben würde - aber mit der Zeit wurde ihm bewußt, daß Jabba den Rancor nicht auf die gleiche Weise wie er schätzte. Für den Hutt war er bloß eine Ablenkung, und sollte jemand ein Monster finden, das den Rancor besiegte, würde Jabba einfach erfreut sein, ein neues Spielzeug zu haben. Der Hutt machte sich nichts aus der großartigen Bestie. Er wollte sie einfach nur immer wieder auf die Probe stellen, bis sie versagte.
    Der Rancor wurde das erste Mal verletzt, als Jabba drei caridanische Kampfarachniden in die Grube warf. Die Kampfarachniden hatten zwölf Beine und einen blutroten, mit kastanienbraunen Flecken gesprenkelten Körperpanzer, der so widerstandsfähig wie eine dünne, aus reinem Diamant bestehende Platte war. Die Körper waren so dicht mit nadelscharfen Stacheln übersät, daß man nur mit Mühe feststellen konnte, wo die Stacheln aufhörten und die messerscharfen Beine anfingen. Dafür konnte man die Raubtierrachen nicht übersehen, gezackte Kolben von der dreifachen Größe der granatenförmigen Köpfe, die kräftig genug waren, um die Hülle eines gepanzerten Transporters aufzureißen.
    Als sich die Tore der angrenzenden Zellen öffneten und die drei wütenden Kampfarachniden mit einem Donnern herausstürmten, das von den drei Dutzend Beinen verursacht wurde, wichen Malakili und der Rancor überrascht zurück - ganz so, als wären sie psychisch miteinander verbunden. Von oben hallte Jabbas brüllendes Lachen durch das Beobachtungsgitter, begleitet vom Jubel und den Schmährufen der einfältigen Speichellecker, die sich dort drängten, um ihre Loyalität zu zeigen.
    Der Rancor beugte sich vor, breitete die Hände aus, blinzelte mit den kleinen dunklen Augen und brüllte herausfordernd.
    Die drei Kampfarachniden schwärmten scheinbar lautlos vorwärts, aber ein hohes Pochen ließ Malakilis Ohren schmerzen; anscheinend kommunizierten die Arachniden auf einer Hochfrequenz-Ebene miteinander.
    Ein Arachnid lief direkt zwischen die Beine des Rancors. Das Monster bewegte sich viel zu langsam, um auf diese unerwartete Taktik zu reagieren: Es fuhr mit zu Fäusten geballten Klauen über den Boden, aber der Arachnid entkam auf die andere Seite.
    Während der Rancor abgelenkt war, warfen sich die beiden anderen Arachniden auf seine lederhäutigen Beine und schnitten ihn mit ihren Stacheln. Der Rancor schlug eine der Kreaturen beiseite; sie prallte so hart gegen die Wand, daß der Panzer knirschend zerbarst und sich die weichen inneren Organe auf die Splitter aufspießten.
    Aber der Rancor heulte vor Schmerz auf und hielt die Hand hoch. Zwei dunkel tropfende Stellen verrieten, wo die langen Stacheln des Arachniden sie durchbohrt hatten.
    Der zweite Kampfarachnid klammerte sich an der Rückseite des Rancorbeins fest, wo sich die Muskeln wie Durastahlkabel anspannten. Die mächtigen Mandibel schnappten zu und verbissen sich mit der ganzen rücksichtslosen mechanischen Kraft, die der Kampfarachnid aufbringen konnte.
    Fauchend beugte sich der Rancor vor und versuchte die Mandibel mit den schaufelähnlichen Klauen loszureißen; als ihm das nicht gelang, riß er statt dessen am Kopf des Arachniden.
    Als sich der Rancor tief nach vorn beugte, sprang der dritte Kampfarachnid von hinten auf seinen massigen Rücken. Die Kreatur fügte ihm mit den scharfen Beinen lange Schnitte zu, bohrte die Stacheln in ihn und riß große Löcher in die Rancorhaut.
    Mit einem verwirrten Quieken, das deutlich Schmerz verriet, bäumte sich der Rancor auf, stolperte rückwärts und warf sich gegen die Steinblöcke der Wand. Er rammte immer wieder dagegen und zerschmetterte den harten Panzer des Arachniden, der an seinem Rücken klebte, bis das Ding mit zuckenden, verkrümmten Beinen auf dem schuttübersäten Steinboden lag.
    Der letzte überlebende Arachnid verbiß sich noch immer in das sehnige Bein. Schließlich tastete der Rancor nach den
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