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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Zugangsklappe der Kommandokonsole beiseite und quiekte, als beim Zusammendrehen der Drähte Funken aufstoben. Er stopfte die Leitungsdrähte in andere Buchsen, stellte die Verbindung mit den immer schwächer werdenden Notstrombatterien des Schiffes her und rief die Informationen auf, die in grün phosphoreszierenden, flackernden Buchstaben über den Bildschirm wanderten.
    Bei dem Kapitän des Raumschiffs hatte es sich um einen Menschen namens Grizzid gehandelt, und Tteel Kkaks Träume erhielten einen Dämpfer. Er hatte auf einen bekannten Würdenträger oder VIP-Passagier gehofft.
    Dieser Grizzid kam aus dem Tarsunt-System, ein Ort, von dem Tteel Kkak noch niemals gehört hatte. Das war alles völlig uninteressant, darum wies er seinen jungen Assistenten an, nach wichtigeren Informationen zu suchen - der Ladeliste.
    Als die nächsten Buchstaben über den Bildschirm scrollten, flackerte das Gerät, und der junge Jawa mußte ein paarmal dagegenschlagen, bis es wieder funktionierte. Die Ladeliste war erschreckend kurz, und Tteel Kkaks klopfendes Herz sank. Ein Gegenstand, der nur mit der Bezeichnung »Spezialfracht« gekennzeichnet war, war von einem bothanischen Händler namens Grendu an Bord gebracht worden, einem Verkäufer »seltener Antiquitäten«, der auf extreme Vorsichtsmaßnahmen be- standen hatte. Der größte Teil des Frachtraums wurde von einem zusätzlich verstärkten Duraniumkäfig in Beschlag genommen.
    Tteel Kkak entließ Enttäuschungspheromone in die Luft, die stark genug waren, selbst den bitteren Brandgeruch zu überdecken. Sollte dieser Käfig nicht tatsächlich außerordentlich widerstandsfähig sein, war die kostbare Spezialfracht - was auch immer sie darstellen mochte - mit Sicherheit bei dem Absturz getötet worden.
    Er hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, als kreischende Schmerzens- und Entsetzensschreie ertönten - zusammen mit einem Grollen, das aus dem Inneren des Wracks kam. Es war ein Baßton, der die Knochen erzittern ließ, tief genug, um die Schiffstrümmer vibrieren zu lassen.
    Über die Hälfte der Jawas schoß klugerweise aus der Öffnung im Rumpf und floh zurück in die Sicherheit des Sandkrabblers; Tteel Kkak war der Lenker und Clanstellvertreter, er war für die Bergungsoperation verantwortlich. Obwohl es sicher am klügsten gewesen wäre, konnte er nicht einfach vor einem lauten, furchteinflößenden Geräusch davonlaufen. Er wollte herausfinden, was das für ein Ding war. Vielleicht stellte sich die »Spezialfracht« ja doch noch als wertvoll heraus.
    Er packte den Arm seines jungen Assistenten, der den unangenehmen Geruch finsterer, metallischer, eiskalter Angst ausschied. Als sie die abwärts führenden Korridore entlangliefen, wurden sie beinahe von sieben kreischenden, flüchtenden Jawas über den Haufen gerannt, die unverständliche Worte quiekten und einen undefinierbaren Geruch ausströmten, der nichts als würgende Furcht vermittelte.
    Langgezogene Blutspuren bedeckten den Boden, dazu kamen riesige rote Fußabdrücke. Ein Stück weiter vom im Korridor waren alle Lichter ausgebrannt; das Schiff ächzte und knirschte, als die Brände erloschen und die Wüstensonne den Rumpf aufheizte. Wieder erscholl das hallende, laute Grollen.
    Der junge Assistent riß sich aus Tteel Kkaks Griff los und schloß sich den anderen Flüchtenden an. Nun ganz allein schlich der Lenker leise und vorsichtig weiter. Auf dem Boden lagen abgenagte Knochen, die aussahen, als hätte jemand das Fleisch mit säbelähnlichen Reißzähnen abgeschabt und die Reste wie weiße Stöcke beiseite geworfen.
    Ein Stück voraus lauerte der Durchgang zum unteren Frachtraum wie die schwarze Augenhöhle eines Totenschädels. Ein Gewirr von nach außen gebogenen Gitterstäben bedeckte die Öffnung. Das Tor war aus den Angeln gerissen worden - aber soweit Tteel Kkak es beurteilen konnte, nicht in den letzten Augenblicken und auch nicht während des Absturzes. Das war schon einige Zeit her.
    Etwas Riesiges bewegte sich in den Schatten, knurrte, schlug zu. Tteel Kkak vermutete, daß das Ding aus seinem Käfig ausgebrochen war, als das Schiff sich Tatooine näherte. Danach hatte es sich wieder in seinen Schlupfwinkel zurückgezogen, um die restlichen Crewmitglieder in Ruhe verschlingen zu können. Aber der Absturz des steuerlosen Schiffs hatte die dicken Wände zusammengedrückt und das Ding in dem Käfig gefangengesetzt, der es gleichzeitig vor dem Tod beim Aufprall bewahrt hatte.
    Angetrieben von einer
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