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Outback

Outback

Titel: Outback
Autoren: Nan Dee
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wollte der Hotelchef einen Angestellten auf Streife schicken und auch selbst verstärkt nach dem Rechten sehen. Ricarda und den anderen riet er, den Vorfall schnell zu vergessen und das Resort nicht in schlechter Erinnerung zu behalten. Dundee winkte mit der Hand ab und machte den Wagen bereit.
     
    Im Dorf wurden sie herzlich empfangen. Die Einwohner bejubelten Jeff, Jim und Joe, als kämen sie aus einem gewonnen Krieg oder von einer erfolgreichen Jagd zurück. Im Zentrum lag ein runder Platz mit festgestampftem Boden, der von mehreren aufgespannten Segeltüchern beschattet wurde, die im immerwährenden leichten Wind flatterten. Hier versammelte sich alles, was Laufen konnte. Master Pic überreichte Jim einen Umschlag mit dem Honorar für ihn, Joe und Jeff. Jim gab den Umschlag feierlich an den Dorfältesten weiter, der das Geld für alle Dorfbewohner verwenden würde.
    Getränke wurden verteilt und die drei jungen Männer mussten berichten, was sie erlebt hatten. Die Kinder scharten sich um Ricarda, Oliver, Naree, Eyleen und John. Immer wieder berührten sie Olivers oder Ricardas blondes Haar, lachten und suchten ihre Blicke. Blaue Augen hatten die meisten von ihnen noch nie in ihrem Leben gesehen. Es waren auffallend wenig junge erwachsene Männer und Frauen anwesend. Ricarda fragte Jim, wo die Leute wären und er antwortete: „Viele verlassen das Dorf und gehen in die Städte, um Arbeit zu finden. Die Frauen suchen sich Männer, mit denen sie leben können, besser leben können als hier. Das ist ganz normal.“ Er warf Naree einen Blick zu und fragte Ricarda: „Ist deine Frage damit beantwortet? Ich möchte Naree das Haus meiner Familie zeigen und sie Vater und Mutter vorstellen.“
    „Oh, na klar, geht nur.“
    Eyleen war zusammen mit Jeff und Joe in einer Traube junger Männer und Halbwüchsiger verschwunden und genoss die Aufmerksamkeit, die ihr entgegengebracht wurde. Sie erzählte von den Werbeaufnahmen und ihrem Job als Model.
    Die Frauen reichten nun etwas zu trinken, das wie angegorener Fruchtsaft schmeckte und ein wenig Alkohol enthalten musste. Ricarda spürte, wie ihr das Getränk ein gutes Gefühl bescherte und ihr die Gedanken frei und leicht machte. Sie zog Oliver mit sich und setzte sich mit ihm zu Dundee und dem Dorfältesten, die beide angeregt plauderten. Als zwischen ihnen eine Gesprächspause eintrat, erzählte sie, wie sie, noch bevor sie von dem Trip nach Australien wusste, von einer Landschaft träumte, die sich durchaus hier in Australien befinden konnte und wie ihr ein Adler erschien war, der sich verwandelte. Dann berichtete sie von dem Traum am Morgen, als sie erneut von einem Adler träumte und sie den Eindruck bekam, er warnte sie vor etwas. Gleich darauf gab es den Steinwurf auf die Fensterscheibe von Dundees und Johns Zimmer. Dundee wiederholte ihre Worte, da der Alte Ricardas Englisch nicht gut verstand.
    Als er alles gehört hatte, schaute der alte Mann Ricarda erstaunt und bewundernd an. „Der Adler ist der König der Luft, ein edles Tier, ein Herrscher. Von ihm zu träumen ist eine große Ehre, eine Auszeichnung, die etwas Besonderes ist“, sagte er würdevoll. „Wir Menschen gehören dem ewigen Kreislauf des Lebens und des Sterbens an und vielleicht warst du in einem früheren Leben ein Adler oder hattest eine besondere Beziehung zu diesen Tieren.“
    „Wow“, sagte Oliver. „Ich wusste doch gleich, dass du etwas Besonderes bist, Ricky.“
    „Ich kenne mich ein wenig mit Träumen aus, oder vielmehr meine Frau Anne tut es und erzählte mir eine Menge darüber. Von einem Adler zu träumen bedeutet, eine positive Veränderung im Leben zu erfahren. Der Adler gibt Kraft, Energie, er stellt die Person hoch, also über die Dinge, so dass sie einen guten Überblick bekommt und somit Probleme leichter lösen kann“, ergänzte Dundee.
    Ricky lächelte geschmeichelt. Sie fühlte ihr Gesicht glühen. Ja, sie fühlte sich gut, voller Energie und Probleme hatte sie keine mehr. Die Arbeit lief, mit Oliver war alles super, Naree war eine tolle Freundin und Australien ein schönes Land. Sie konnte nicht klagen und überschwänglich dankte sie dem Alten und gab ihm eine Umarmung.
    Master Pic hatte eine Kamera mitgebracht und schoss Fotos vom Dorf und den Leuten. Auf dem kleinen Bildschirm zeigte er die Aufnahmen herum, was Erstaunen, Freude und Gelächter auslöste. Oliver fragte den Dorfältesten nach seinem Namen. Der nannte sich selbst Fisch, der über das Land gleitet und sprach
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