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Outback

Outback

Titel: Outback
Autoren: Nan Dee
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Höhe und der Kings Canyon bildete sich aus. Die Schlucht reichte an ihrer tiefsten Stelle bis dreihundert Meter hinab und hatte etwas von einer kleineren Ausgabe des Grand Canyons in Arizona in den USA an sich. John konnte sich nicht satt sehen und betonte immer wieder, wie sehr ihn der Anblick an seine Heimat in Nevada erinnerte.
    „Ja, es sieht aus wie im Wilden Westen“, sagte Ricarda. „Wurden in Nevada viele Filme gedreht?“, fragte sie John.
    „Yes, hunderte Western und Indianerfilme drehte man dort. Aber nicht nur in Nevada, man muss die ganze Gegend sehen, sie umfasst auch noch Utah, Arizona, Colorado und New Mexico. Der berühmteste Ort neben dem Grand Canyon ist das Monument Valley, es liegt auch in Arizona und gehört den Navajos. Es wurde ihnen als Reservat zugesprochen. Du hast es ganz sicher schon im Film gesehen.“
    Ricarda blickte fragend zu Oliver. Der sagte: „Ich weiß, was er meint. Kennst du die Marlborowerbung? Wo der Cowboy auf dem Pferd sitzt, sich eine Kippe ansteckt und hinter ihm ragen rote Felstürme auf?“
    Richy grinste. „Ich rauche zwar nicht, aber ich kenne die Werbung. Ja, das ist der Wilde Westen! Ich sage nur Spiel mir das Lied vom Tod . Mann, war der Film langweilig.“
    Die Gegend war heiß und trocken, ähnelte einer Savanne, Steppe oder eben Prärie. Vereinzelte Bäume und Baumgruppen wechselten sich mit Grasland und Büschen ab. Immer wieder gab es Erhebungen und Felseninseln, die farbig gebänderten Sandstein zeigten. Die Straße, ein schmales Asphaltband, das wohl nur wegen der vielen Touristen keine Schotterpiste mehr war, schlängelte sich um die Hügel herum, näherte sich aber immer mehr dem Canyon. Jetzt sahen sie auch Kängurus aus der Ferne. Andere Fahrzeuge begegneten ihnen nicht. Die Straße zum Canyon war keine normale Bundesstraße und man benötigte eine Genehmigung, ein Permit, um sie befahren zu dürfen. Viele Gegenden in Australien durften nur mit Erlaubnis angefahren werden und man musste sich regelmäßig bei den Rangerstationen melden. Zu weitläufig, zu einsam, zu heiß und zu trocken war das Land und bei einem Unfall oder einer Panne konnte es ganz schnell Tote geben, wenn niemand wusste wo man sich aufhielt oder wohin man wollte. Dundee hatte sich im Vorfeld um alles gekümmert und für die benötigten Genehmigungen gesorgt.
    „Denkt daran, viel zu trinken, hinten sind genügend Wasserflaschen“, ermahnte sie Master Pic. „Jeder achtet darauf, wo er hintritt, besonders im hohen Gras. Hier gibt es viele Schlangen und ihr wisst ja, wie schnell es gehen kann, dass einem eine am Bein hängt.“
    „Keiner entfernt sich weit von der Gruppe“, ergänzte Dundee und bemühte sich, deutlich zu sprechen.
    „Ich werde Joe und Jeff nicht von der Seite weichen“, versprach Eyleen.
    „Genau, bleibt zusammen. Wir müssen ein Stück laufen, auch wenn uns Dundee auf einem Schleichweg nahe an unser Ziel bringt. Wir steigen in den Canyon und Dundee bringt uns zum Wasserfall mit dem kleinen See. Dort machen wir die ersten Aufnahmen.“ Master Pic spähte durch die Scheibe nach oben. „Ich glaube, wir sollten uns ein wenig beeilen, ich sehe Wolken aufziehen. Das ist nicht great, wir brauchen Sonne für die Fotos. Sind alle bereit?“
    „Ich hasse Sonne“, rief Eyleen und hatte gleich wieder die Aufmerksamkeit von Jeff und Joe.
    „Sonne ist Leben“, sagte Joe ernst. „Sie darf man nicht hassen!“
    „Das sagt man doch so, natürlich hasse ich sie nicht wirklich“, verteidigte sich Eyleen.
    Die Felsen öffneten sich plötzlich und gaben den Eingang in den Canyon frei. Er begann abrupt, zuerst als Mulde, die sich schnell vertiefte oder vielmehr wurden die Felsen links und rechts schnell höher. Der Fluss, der nur noch ein Bach war, obwohl im Februar die regenreichste Zeit der Gegend gewesen war, plätscherte ihnen entgegen. Dundee fuhr auf der linken Seite auf dem Kamm weiter. Die Touristenstraße verlief auf der rechten Seite des Einschnitts und jetzt kamen sie nur noch mit dem Allradwagen vorwärts. Es rumpelte, schaukelte und quietschte und Dundee rief: „Es gab dieses Jahr nur einmal einen Regenschauer. Nach zehn Minuten war er vorbei und die Blumen kamen für einen Tag heraus, dann trocknete das Land wieder aus. Jedes Jahr fällt in diesem Landstrich weniger Regen und bald finden die Kängurus und die anderen Tiere nicht mehr genug Wasser zum Überleben.“
    „Was gibt es denn sonst noch für Tiere hier, außer Kängurus, Schlangen und
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