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Outback

Outback

Titel: Outback
Autoren: Nan Dee
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bei uns auch, aber alles zusammen, die riesige Weite des Landes, die Ureinwohner, diese Farben, es ist ganz anders als in Thailand.“
    „Ich verstehe, was du meinst. Wir haben in Deutschland ähnliche Felsen, ein ganzes kleines Gebirge, es nennt sich Elbsandsteingebirge, doch das Land ist klein, dicht besiedelt und bebaut. Ein breiter Fluss, die Elbe, fließt durch diese Gegend, aber heiß ist es nur kurze Zeit im Hochsommer. Ich würde dir gern Deutschland zeigen.“
    Naree nickte heftig. „Ja, ich möchte mir alles ansehen. Ich habe viel über Deutschland gelesen und im Internet gesehen. Der Frühling, wenn die Blumen kommen, der Herbst, wenn die Bäume sich färben oder der Winter, wenn Schnee fällt, das ist kaum vorstellbar für mich, für uns Thais. Bei uns ist es immer warm und die Pflanzen sind immer grün, oder sie sind abgestorben.“
    „Wir schaffen das, du wirst mit mir zusammen Deutschland besuchen. Dann zeige ich dir alles, es gibt so viel zu sehen. Und du triffst Susi wieder.“
    „Das wäre schön, sie ist eine lustige und kluge Frau, ich mag sie.“
    Dundee hatte bis jetzt zugehört und dabei angestrengt das Gesicht verzogen, doch er schien das meiste verstanden zu haben. Jetzt meldete er sich. „Deutschland ist so weit entfernt, das ist schade. Ich hätte große Lust, mich dort einmal umzuschauen, doch der ewiglange Flug schreckt mich ab. Das ist nichts für mich, einen Tag lang in einer Blechbüchse eingesperrt zu sein, ständig sitzen zu müssen, no way. Und Thailand? Ist da nicht nur Dschungel, ein halbes Jahr lang Regen, Schlamm und Überschwemmung?“
    „Aber nein!“, protestierte Naree. „Bei uns gibt es so viele Nationalparks, Strände, Inseln, Berge, Palmen und Reisfelder. Und Bangkok erst, da leben über acht Millionen Menschen.“
    „Oh Gott, was soll ich da?“ Dundee streckte abwehrend die Hände aus.
    Master Pic am Seeufer winkte ab und rief laut: „Schluss, das war‘s für hier. Gerade rechtzeitig.“ Er wies nach oben, wo sich in diesem Augenblick ein Wolkenband anschickte, die Sonne zu verdecken. Die Wolken sahen nicht dunkel oder bedrohlich aus und würden mit Sicherheit keinen Regen zur Erde schicken, doch sie verringerten das Licht für die Fotoaufnahmen. „Die Aufnahmen oben auf dem Kamm können wir vergessen, die müssen wir verschieben.“ Er kam zu Dundee und fragte: „Wie sieht es morgen aus? Ist dann wieder mit Sonne zu rechnen?“
    Der nickte. „Aber sicher. Sie wird in ein, zwei Stunden wieder scheinen. Ich schlage vor, wir machen Mittagspause und sehen dann, wie es da oben aussieht.“ Er zeigte zum Himmel.
    Auch wenn die Sonne nicht mehr direkt schien, blieb es doch brütend heiß. Dundee stieg die Anhöhe hinauf zum Wagen und holte die Kühltasche aus dem Stauraum. Er trug sie vorsichtig hinunter und hatte für jeden einen Salat plus Steak und Wasserflasche als Mittagsmahl vom Resort mitgebracht. Direkt am Wasser des kleinen Sees, in den der Wasserfall plätscherte, gab es aufgrund der hohen Feldwände auch zur Mittagszeit, wenn die Sonne fast im Zenit stand, Schatten. Jetzt zogen zwar Wolken vorüber, doch Lücken, in denen der blaue Himmel durchleuchtete, gab es zuhauf.
    Oliver, Eyleen und die Jungs hatten sich abgetrocknet und Shorts angezogen. Eyleen zeigte sich erfreut über die Wolken, trotzdem cremte sie sich ein. Ihr Gesicht leuchtete erneut weiß und brachte Jim, Jeff und Joe zum Grinsen.
    „Ich bin ein Model, meine Haut muss hell bleiben“, sagte sie. „Die Sonne ist gefährlich. In Thailand geht kein Mensch in die Sonne, wenn er nicht muss. Die Leute, die auf den Feldern arbeiten müssen, setzen sich breite Hüte auf und ziehen lange Kleidung an, um sich vor der Sonne zu schützen. Sie bringt Krebs, Hautkrebs!“
    „Das stimmt, da hat sie recht“, bestätigte Naree.
    „Ich weiß“, gab Ricky ihre Meinung hinzu. „In Deutschland ist die UV-Strahlung nicht ganz so intensiv, aber auf Dauer ist auch sie schädlich. Trotzdem legen sich im Sommer viele Menschen in die Sonne. Die Deutschen lieben das.“
    Eyleen lachte hell auf. „Ja, das habe ich im TV gesehen, das ist total verrückt!“
    „Ein bisschen verrückt finde ich das schon“, Oliver lachte auch und stöhnte dann. „Wir haben gar nicht viel gemacht, doch es schlaucht trotzdem. Mir ist nicht heiß, aber ich fühle mich schlapp.“ Er nahm sich eine zweite Portion Salat.
    Naree dankte Jim, der ihr zu essen und Trinken brachte und sich neben sie setzte. Er erfüllte ihr jeden
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