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Ostern im Möwenweg

Ostern im Möwenweg

Titel: Ostern im Möwenweg
Autoren: Kirsten Boie
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in Tienekes Garten!«
    »Nee, das tut der nicht!«, hat Maus geschrien. »Der echte hoppelt ja rum durch die Welt!«
    Da ist Papa hinter Maus auf die Terrasse gekommen und hat gesagt, dass es jetzt Mittagessen gibt und dass ich darum bitte reinkommen soll.
    Ich hab zu Tieneke gesagt, Rambi lass ich aber erst mal noch bei Puschelchen und Wuschelchen, und Tieneke hat gesagt, klar kann ich ihn auch erst später abholen. Wir müssen doch sowieso noch alle zusammen zu Oma und Opa Kleefeld gehen und uns für die Ostersachen in den Vorgärten bedanken.
    »Die haben sie gar nicht versteckt!«, hab ich gesagt, aber Jul hat gesagt, papperlapapp, wer das denn wohl sonst gewesen sein soll.
    »Das war nur wieder ein Witz von Opa Kleefeld«, hat sie gesagt. »Das waren sie jede Wette. Und frohe Ostern wünschen müssen wir ihnen ja wohl sowieso.«
    »Mit Flöten?«, hat Fritzi gefragt.
    Oma und Opa Kleefeld freuen sich nämlich immer ganz fürchterlich, wenn wir ihnen etwas auf der Blockflöte vorspielen, am liebsten mit zweiter Stimme. Das haben wir an Heiligabend gemacht (Weihnachtslieder) und da sind Opa Kleefeld richtig die Tränen gekommen.
    »Nee, ohne Flöten diesmal«, hat Jul gesagt. »Man kann es auch übertreiben mit der Musik.«
    Da war ich froh, dass ich wenigstens den Filtertütenhasen für Oma und Opa Kleefeld als Ostergeschenk hatte. Es ging ja nicht, dass sie so nett zu uns waren, und dann hatten wir gar nichts für sie.
    Das Mittagessen war dann nicht so feierlich. Mama hatte niedliche Osterservietten gekauft, da waren eine Hasenfrau im Kleid und ein Hasenmann mit Hut drauf. Aber sonst war es genauso wie ein ganz normales Sonntagsmittagessen. Oma Friedrichstadt war in diesem Jahr nämlich nicht zu Besuch gekommen. Die war mit ihrer Freundin Edith auf Gran Canaria auf einer Osterreise für Kurzentschlossene.
    Mama hat gesagt, sie findet es toll, dass Oma Friedrichstadt sich auch endlich mal was gönnt, aber ich habe gedacht, dass eine Oma zu Ostern eigentlich zu ihren Enkeln gehört. Ohne Oma fühlt es sich irgendwie nicht richtig österlich an. Sonst ist Oma Friedrichstadt Ostern ja immer bei uns gewesen. Ich hoffe nur, dass sie sich Weihnachten nicht auch wieder eine Reise für Kurzentschlossene mit ihrer Freundin Edith gönnt. Weihnachten kann ich sie nicht entbehren.
    Als wir nach dem Essen das Geschirr in die Spülmaschine geräumt hatten (zum Nachtisch gab es für jeden ein ganz niedliches Eis, das war ein Osterhase aus Schoko-Vanille mit einem Smartie als Auge), hab ich mir den vorletzten Filtertütenhasen geschnappt und bin wieder vorne rum zu Tienekes Haus gegangen. Damit wir zusammen zu Oma und Opa Kleefeld gehen konnten.
    Maus ist auch mitgekommen und Fritzi und Jul auch, aber Petja war zu Vincent und Laurin verschwunden. Die hatten von ihrem Vater ein Osterpäckchen mit einem neuen Computerspiel gekriegt, das wollte Petja nur mal kurz ausprobieren.
    Als Oma Kleefeld die Tür aufgemacht hat, hat es nach Braten gerochen, den gibt es bei alten Leuten am Sonntag ja immer.
    »Oh, hallo, frohe Ostern!«, hat Oma Kleefeld gerufen. »Das ist aber mal eine schöne Überraschung!«
    »Wir wollten uns nur noch mal ganz herzlich für die schönen Ostersachen bedanken!«, hab ich sehr höflich gesagt. »Und den hab ich gebastelt! Bitte!« Und ich hab Oma Kleefeld den Filtertütenhasen gegeben. Uneingewickelt. Weil das bei Filtertütenhasen ja schwierig ist.
    »Der ist aber pfiffig!«, hat Oma Kleefeld gesagt. »Na, so einen Hasen hab ich ja überhaupt noch nie gesehen! Der kriegt einen Ehrenplatz auf dem Fernseher!«
    Da hab ich gewusst, dass Tieneke und Fritzi und Jul sich jetzt ärgern, dass sie kein Ostergeschenk für Oma Kleefeld haben, aber dafür war es ja nun leider zu spät.
    »Und für welche schönen Ostersachen wollt ihr euch denn bedanken?«
    »Die du versteckt hast, Oma Kleefeld!«, hat Maus gerufen. »Hast du das schon vergessen, du Dummi?«
    »Maus!«, hab ich ganz streng gesagt, aber Oma Kleefeld hat gar nicht böse ausgesehen. Nur ganz erstaunt.
    »Versteckt?«, hat sie gesagt. »Wir haben nichts versteckt! Wilhelm!«
    Da ist Opa Kleefeld in den Windfang gekommen und hat sich den Mund mit einer Stoffserviette abgetupft. Daran konnte man ja sehen, dass wir ihn vielleicht beim Mittagessen gestört haben, es hat ihm aber nichts ausgemacht.
    »Hast du unsere Ostersachen für die Kinder versteckt, Wilhelm?«, hat Oma Kleefeld gefragt.
    Opa Kleefeld hat den Kopf geschüttelt. »Das würde ich doch nie
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