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Ort des Grauens

Ort des Grauens

Titel: Ort des Grauens
Autoren: Dean R. Koontz
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hätten das Gefühl, James sei möglicherweise ein totaler Psychopath, der ihre Angestellten und Thomas nur deshalb getötet habe, weil sie gewagt hätten, die Angelegenheit zwischen den Brüdern beizulegen. Folglich lockerte die Polizei den Druck auf Dakota & Dakota, nachdem das Pollard-Haus im Norden gefunden worden war. In dem abgebrannten Gebäude lagen auch eine Menge verbrannter Knochen. Man nahm an, Mr. James Pollard hatte seine Zwillingsschwestern und seinen Bruder ebenfalls umgebracht und sei jetzt auf der Flucht, bewaffnet und gefährlich.
    Die Agentur war verkauft worden. Sie vermißten sie nicht. Julie hatte nicht länger das Gefühl, sie könne die Welt retten, und er mußte ihr länger helfen, sich selbst zu retten.
    Geld, ein paar rote Diamanten mehr und eine geschickte Verhandlungsführung hatten Dyson Manfred und Roger Gavenall überzeugt, eine andere Quelle für das gentechnologisch erzeugte Insekt zu erfinden, als sie ihre Arbeit darüber endlich veröffentlichten. Ohne die Kooperation von Dakota & Dakota hätten sie den tatsächlichen Ursprung ohnehin nie erfahren.
    Im ausgebauten Dachboden des Strandhauses bewahrten sie die Schachteln und Taschen voller Bargeld auf, die sie aus der Pacific Hill Road mitgebracht hatten. Candy und seine Mutter hatten versucht, das Chaos ihrer Leben dadurch aufzufangen, daß sie in einem Schlafzimmer im zweiten Stock Millionen angehäuft hatten, genauso wie Bobby und Julie es vermutet hatten, noch bevor sie überhaupt in El Encanto Heights gewesen waren.
    Auf dem Boden des Strandhauses befand sich nur ein kleiner Teil des Vermögens der Pollards, doch es war mehr, als zwei Menschen ausgeben konnten. Der Rest war ebenso verbrannt wie alles andere, als sie das Haus an der Pacific Hill Road in Brand gesetzt hatten.
    Gerade noch rechtzeitig hatte Bobby die Tatsache akzeptiert, daß er ein guter Mensch sein und trotzdem manchmal dunkle Gedanken und egoistische Motive haben konnte. Sie sagte, das sei Reife, und daß es gar nicht so schlimm sei, außerhalb von Disneyland zu leben, sobald man die Mitte des Lebens erreicht hatte.
    Sie sagte, sie hätte gern einen Hund.
    Er sagte, das sei okay, wenn sie sich auf eine Rasse einigen könnten.
    Sie sagte, du wischt ihm den Hintern ab.
    Er sagte, du wischt ihm den Hintern ab, ich kümmere mich ums Streicheln und ums Werfen von Frisbee-Scheiben.
    Sie sagte, sie habe unrecht gehabt, in jener Nacht in Santa Barbara, als sie in ihrer Verzweiflung behauptet hatte, Träume würden niemals war. Sie würden immer wahr. Das Problem sei nur, daß man manchmal zu sehr auf einen bestimmten Traum fixiert sei und all die anderen übersähe, die am Weg lagen: wie den, ihn zu finden, sagte sie, und geliebt zu werden.
    Eines Tages sagte sie ihm, sie würde ein Baby haben. Er hielt sie lange fest, bevor er die richtigen Worte fand, seinem Glück Ausdruck zu verleihen. Sie zogen sich an, um bei Champagner und einem Dinner im Ritz zu feiern, beschlossen dann aber, es lieber zu Hause zu tun, auf der Veranda mit dem Blick aufs Meer, und dabei alte Tommy-Dorsey-Platten zu hören.
    Sie bauten Sandburgen. Riesige. Sie setzten sich auf die Veranda und beobachteten, wie die Flut ihre Bauwerke wieder zerstörte.
    Manchmal sprachen sie über den Wortschwall, den er im Auto auf dem Freeway empfangen hatte, den Wortschwall von Thomas im Augenblick des Todes. Sie rätselten an den Wörtern »da ist ein Licht, das euch liebt« herum und wagten es, den größten Traum von allen zu träumen -den, daß Menschen niemals wirklich sterben.
    Sie kauften sich einen schwarzen Labrador.
    Sie nannten ihn Sookie, nur weil sich das so lächerlich anhörte.
    In manchen Nächten hatte sie Angst. Gelegentlich er auch.
    Sie hatten einander. Und Zeit.

    +   +   +   +   +
    E   N   D   E

epub-Version erstellt an Neujahr 2013 von einem Schalke-Fan. Glück auf!
    Grüße ans SPIEGELBEST und die Hörspiel-Scene!
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