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Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Titel: Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit
Autoren: T Orgel
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durchhalten. Er mobilisierte die letzten Kräfte und stürmte an dem beschnitzten Pfahl vorüber, der den Zugang zum Labyrinth markierte. Seine Schulter streifte schmerzhaft eine Hauswand, und er geriet ins Straucheln. Im allerletzten Augenblick konnte er sich fangen, stolperte fluchend um die Ecke in eine dunkle Gasse hinein und – dann waren da nichts weiter als Schutt und rußgeschwärzte Gemäuer.
    Er lief noch einige Schritte weiter und blieb japsend stehen. Langsam drehte er sich im Kreis. Um ihn herum gab es nichts als hohe, unüberwindliche Mauern. Kein Hauseingang, keine Fensteröffnung, kein Fluchtweg. Sein Blick wanderte nach oben, wo in schwindelerregender Höhe einige Dachbalken aus dem Gestein ragten. Viel zu hoch, um sie jemals erreichen zu können. Glond schloss die Augen und atmete tief durch. So weit, so gut.
    Der Ork war im Zugang zur Gasse stehen geblieben. Sein mächtiger Brustkorb hob und senkte sich so gleichmäßig, als hätte er lediglich einen kleinen Morgenspaziergang hinter sich gebracht, und seine winzigen Augen wanderten aufmerksam über die Schuttberge und verharrten dann auf Glond. Er musste sich ziemlich sicher sein, dass er sein Opfer in der Falle hatte, denn nach einem kurzen Augenblick drang ein tiefes, grollendes Lachen aus seiner Kehle.
    »Leck mich«, keuchte Glond und zog die kurze Klinge aus seinem Gürtel. Im Vergleich zu der mächtigen Keule des Orks wirkte sie wie ein Kinderspielzeug.
    Von diesem Augenblick an lief das Ganze gehörig schief.
    Hinter dem Rücken des Orks trat die Gestalt eines unbekannten Dalkar in die Gasse, gedrungen und zäh, das Gesicht von Narben zerfurcht und von einem grauen Bart eingerahmt, der ihm in verfilzten Strähnen bis über den Bauch hing. Über der Schulter trug er einen langen Holzprügel, aus dessen oberem Ende eine Reihe rostiger Nägel ragten. Seine blutunterlaufenen Augen fixierten Glond vorwurfsvoll. »Ein Dalkar flieht nicht vor dem Feind. Ein Dalkar kämpft bis zum Ende, egal, wie groß die Übermacht auch scheinen mag.«
    »Warte!«, keuchte Glond voller Entsetzen, doch der Grauhaarige schnaufte nur geringschätzig und wandte sich dem Ork zu. »Mein Name ist Dvergat von der Deroker Mauerwacht, und wir zwei sind vom Schicksal dazu auserkoren worden, gegeneinander zu kämpfen. Ich fordere dich zu einem Duell auf Leben und Tod.«
    Der Ork gab mit keiner Miene zu erkennen, ob er den Sinn seiner Worte verstanden hatte. Doch das musste er auch nicht, denn Dvergat wartete gar nicht erst eine Antwort ab, sondern stürmte einfach los.
    Wie zwei Naturgewalten prallten sie aufeinander. Mit ohrenbetäubendem Krachen zerbarst der Holzprügel an der Schulter des Orks, und die rostigen Nägel bohrten sich tief in sein Fleisch. Doch seine Keule fand ebenfalls ihr Ziel und ließ den Grauhaarigen schwer getroffen zurücktaumeln.
    In einem Kampf entscheiden manchmal Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage. Die Sonne, die den Angreifer überraschend blendet, ein verirrter Pfeil oder auch nur eine Unebenheit im Boden, über den der Feind herangestürmt kommt. Das Schicksal dieses Dalkar war eine unscheinbare Pfütze, in der sein Bein versank, als er einen wankenden Schritt rückwärts tat. Mit einem hässlichen Knirschen knickte es zur Seite weg und stürzte hart in den Schlamm.
    Als Glond ihn fallen sah, stieß er einen frustrierten Schrei aus. Warum war sein Volk nur so verdammt engstirnig? Warum konnten diese Dickschädel nicht ein einziges Mal nachdenken, bevor sie losstürmten? Warum mussten sie der Welt nur immer wieder beweisen wollen, dass sie ihr Schicksal verdienten? Für einen Augenblick zögerte er, dann stieß er einen sinnlosen Kampfschrei aus und rannte los.
    Doch er kam zu spät. Brüllend riss der Ork seinen benommenen Gegner in die Höhe und hob die Keule. Die rostigen Nägel in seinem Arm schien er nicht einmal zu bemerken. Seine gelben Augen glühten vor Zorn, und zäher Geifer spritzte ihm aus dem Mund, während er dem Grauhaarigen seinen ganzen Hass ins Gesicht schrie und mit voller Kraft zuschlug.
    Als die Keule gegen eine matte Schwertklinge prallte und zur Seite abgelenkt wurde, sprühten Funken. Der Ork fuhr herum und starrte in das grinsende Gesicht des Wolfmanns, der mit einem eleganten Sprung hinter seinem Rücken gelandet war. Der lange Menschenkrieger drehte das Schwert, rammte dem Ork den Knauf in die Rippen und hieb im nächsten Atemzug nach seinen Beinen. Irgendwie gelang es dem Ork, dem Schlag auszuweichen, mit
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