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Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Titel: Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit
Autoren: T Orgel
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Namen kaum verdienen.« Angeekelt verzog Dvergat das Gesicht und rümpfte die Nase. »Aber an den Ring erinnere ich mich genau. So ein schweres Ding mit einem Wappen oben drauf, das man braucht, um wichtige Dokumente zu versiegeln. Ich habe noch nie ein so seltenes Stück Edelmetall im Besitz eines Menschen gesehen. Er wird ihn vom Finger eines toten Kriegers gestohlen haben, der diebische Bastard.«
    »Du hast Navorra gesehen.« Die Erleichterung war Wolfmanns Stimme deutlich anzuhören. »Wo? Was ist aus ihm geworden?«
    »Er ist tot.«
    »Nein!«
    Dvergat zuckte mit den Schultern. »Es war eine kleine Gruppe, ein knappes Dutzend Menschen – und ein paar sehr seltsame Gestalten noch dazu. Sie wollten in die Sümpfe fliehen. Weiß der Grubenteufel, wie es ihnen gelungen war, sich so lange vor den Orks verborgen zu halten. Aber das ist ja nun egal, denn selbst wenn ihnen die Flucht gelungen ist, wird der Sumpf sie inzwischen verschlungen haben. Niemand kehrt lebendig von diesem Ort zurück.« Er nahm einen letzten geräuschvollen Zug aus der Flasche und stellte enttäuscht fest, dass sie bereits leer war. Als er sie zurückgab, zitterte seine Hand. »Es hat keinen Zweck, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Es ist, wie es ist.«
    Die Kiefer des Wolfmanns mahlten, während sein Blick nach Westen wanderte, wo die mächtige Stadtmauer wie ein Mahnmal über das Meer der Hausdächer hinausragte. »Mag sein. Aber es gibt Wege, von denen die Dalkar nichts wissen. Selbst die meisten Menschen haben keine Ahnung von ihrer Existenz. Ich habe Navorra irgendwann einmal von ihnen erzählt und auch, welchem Zweck sie dienen. Er hat ein gutes Gedächtnis, er hat sich an meine Worte erinnert.«
    »Was waren das für Worte?«, fragte Glond.
    »Halte dich von den Sümpfen fern.«
    Glond nickte. Ein weiser Ratschlag, so viel war sicher. Die Alten erzählten eine Menge hässlicher Geschichten über die Sümpfe. Düster sollten sie sein und unheimlich, die Erde tückisch und nachgiebig unter den Stiefeln, nur darauf bedacht, den unachtsamen Wanderer in die Tiefe zu zerren und mit Haut und Haaren zu verschlingen. Und das war sicherlich nicht die einzige Gefahr, die an so einem trostlosen Ort lauerte. Man erzählte sich von wandernden Lichtern und unheimlichen Gestalten … Nein, die Sümpfe waren wirklich kein Ort für einen Dalkar. Niemand, der noch einigermaßen klar bei Verstand war, würde sie freiwillig betreten.
    Aber er hatte einen Eid geschworen. Er hatte geschworen, Navorra und die restlichen Bewohner des Sanatoriums zu retten. Er hatte sich dafür mit einem der größten Dalkarhelden der Geschichte angelegt, hatte es abgelehnt, der Stellvertreter von General Variscit zu werden, war sogar in eine Nussschale von einem Boot gestiegen, mit kaum einem Fingerbreit Holz zwischen sich und den eisigen Fluten. Und er hatte ein denkendes Wesen getötet. Nachdenklich wischte er sich die Hand am Hemd ab. Es klebte eine ganze Menge Blut daran. Er wollte verdammt sein, wenn er sich jetzt noch von so einem stinkenden Sumpfloch aufhalten ließ. »Je eher wir aufbrechen, desto schneller haben wir Navorra eingeholt.«
    Der Wolfmann nickte und spuckte auf den Boden. »Du hast recht. Je eher wir aufbrechen, desto schneller haben wir diese Sache hinter uns gebracht.«
    »Und was wird aus mir?«, fragte Dvergat.
    Glond warf ihm einen Seitenblick zu. »Du kannst uns begleiten, wenn du willst. Hat ja keinen Zweck, hier länger auszuharren. Falls wir es bis in die Hochebenen schaffen, kannst du dich nach Süden zur nächsten Siedlung durchschlagen. Nach Garenn vielleicht, oder nach Vyndtport. Dort sind deine Chancen, am Leben zu bleiben, allemal besser als hier in Derok.«
    »Am Leben bleiben …« Dvergat schnaufte abfällig. »Was hat denn das noch für einen Wert?«

ZWEI
    Derok
    D ie Abendsonne stand tief im Westen und sandte ihre letzten Strahlen herab, die die zahlreichen Wasserflächen für einige Augenblicke wie rotgoldene Spiegelscherben schimmern ließen.
    Für diese kurze Zeit war selbst das verwüstete Derok schön. Das abendliche Licht tauchte Ruinen und zerstörtes Land gleichermaßen in ein seltsam unechtes, überzeichnet wirkendes Licht. Das Angenehme daran war, dass dieses Licht eine Menge der unschöneren Seiten einer Schlacht verbarg. Die Farben zum Beispiel. Die Farben von geronnenem Blut, von Eingeweiden und die der Gesichter von Toten. Die Strahlen tauchten alles, was sie berührten, in warme, schmeichelnde Töne von Gelb, Orange,
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