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Orgie im Mondschein

Orgie im Mondschein

Titel: Orgie im Mondschein
Autoren: Carter Brown
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hierhergekommen?«
    »Eine
völlig verrückte Geschichte«, brummte er. »In Ihrem Hotelzimmer in San
Francisco fand man dieses pudelnackte Frauenzimmer. Der Hauptportier dachte, es
handle sich um irgendein Erpressungsmanöver, weil er wußte, daß Sie schwul
seien, wie er behauptete, und rief die Polizei. Dann erzählte das Mädchen uns
eine wilde Geschichte — Sie seien hier hinaus ins Sanatorium gefahren und müßten es
möglicherweise mit einem Haufen Satansanhänger aufnehmen, die Sie, wenn nicht
schnellstens jemand nachkäme, wahrscheinlich umbrächten. Unsere Leute hielten
sie für eine Psychopathin, aber der Gehirnschlosser sagte, sie sei okay, und so
wurden wir schließlich gerufen und angewiesen, hier mal nachzusehen. Ich...« Er
blickte über meine Schulter hinweg, und seine Augen quollen plötzlich hervor.
    »Was,
um alles auf der Welt — ist das?«
    Er
wies auf den nackten am Rand des Wasserfalls stehenden Ziegenbock und begann zu
zittern wie ein schlecht geglückter Pudding. »Sehe ich recht?«
    »Es
ist irgendwie widerwärtig, nicht?« pflichtete ich mitfühlend bei. »Leider ist
das Ganze eine lange, lange Geschichte, Sergeant. Wie wäre es, wenn wir diese
Leute erst einmal ins Sanatorium zurückschafften?«
    Er
blickte auf die nackte, vor Reinharts Leiche kniende Stella, der nach wie vor
die Tränen übers Gesicht liefen, dann blickte er auf die nackte Julie, die
regungslos am selben Fleck stand, wo ich sie zurückgelassen hatte, offenbar
ohne das geringste von dem zu gewahren, was um sie herum vorging. Langsam glitt
sein Blick weiter zu Page, der auf ihn zuhumpelte und
dabei hysterisch stöhnte. Dann glitten seine Augen zögernd weiter zu der
weißgekleideten Barbara Delaney, die in krabbenartigen Kreisen umherkroch und
vor sich hin schnatterte. Danach weigerte er sich offensichtlich, noch einen
weiteren Blick auf den zitternden Ziegenbock zu werfen.
    »Eine
lange Geschichte?« Er lachte trocken. »Ist das Ihr Ernst? Ich glaube kaum, daß
ich das Ende jemals erleben würde.«
    »Da
ist nur noch eins, Sergeant«, sagte ich nervös. »Sie werden dort drüben im
Unterholz einen fetten Burschen finden, der gefesselt und geknebelt ist.
Behandeln Sie ihn mit Vorsicht. Ja? Er beißt!«
     
    Wir
saßen auf der offenen Terrasse des Strandhauses und sahen der Blonden zu, die
sich in ihrem durchsichtigen Bikini auf dem Sand tummelte. Um genauer zu sein,
beobachtete ich sie etwa die Hälfte der Zeit, während ich im übrigen damit beschäftigt war, heimliche Blicke auf Sally McKee zu werfen, die mir gegenüber neben Paul Renek auf der Couch saß. Sally trug einen dieser neuen
durchsichtigen Netzbadeanzüge, und durch ihn hindurchzusehen gehörte zu den
erholsamsten Unternehmungen, wie ich fand, für einen Burschen wie mich.
    »He,
Rick!« Renek räusperte sich lautstark. »Gestern habe
ich Julie gesehen, und sie macht ihre Sache ausgezeichnet. Sie hat
unterschrieben, und in ein paar Wochen werden wir anfangen zu arbeiten.«
    »Das
ist hübsch«, sagte ich.
    »Was
ist eigentlich aus Lincoln Page geworden?« fragte Sally beiläufig.
    »Sein
Bein ist recht gut geheilt«, sagte ich. »Also braucht er sich um nichts weiter
Gedanken zu machen als darüber, daß er die nächsten neunzig Jahre im Gefängnis
zubringen muß. Es könnte keinen Würdigeren treffen.«
    »Und
was ist mit dieser Hexe — wie hieß sie noch? Stella Irgendwas?«
    »Stella Whitcomb «, sagte ich. »Vielleicht hat sie Glück und
verbringt nur die nächsten zehn bis fünfzehn Jahre im Kittchen. Das hängt
vermutlich von ihrem Verteidiger ab.«
    »Und
das andere arme Mädchen? Die Irre?«
    »Barbara
Delaney«, sagte ich bereitwillig. »Sie wird jetzt richtig behandelt; und ich
habe gehört, daß die Ärzte einige Hoffnung für sie haben, aber es wird noch
eine ganze Weile dauern.« Ich hob beschwichtigend die Hand, als sie erneut den
Mund öffnete. »Der alte Ziegenbock ist vollends übergeschnappt. In gewisser
Weise eine Ironie des Schicksals — aber er muß wohl schon vorher halb verrückt
gewesen sein. Im Augenblick sieht es so aus, als ob er den Rest seines Lebens
in einer Irrenanstalt verbringen wird. Noch weitere Fragen?«
    »Nein
— ich warte auf den dicken, fetten Bonus, mehr nicht.«
    »Wofür?«
knurrte ich.
    »Dafür,
daß ich dein Leben gerettet habe! Und das, nachdem du mir diesen heimtückischen
Streich in deinem Hotelzimmer gespielt hattest! Ich habe mich in meinem ganzen
Leben noch nie so geniert wie in dem Augenblick, als der
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