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Orgie im Mondschein

Orgie im Mondschein

Titel: Orgie im Mondschein
Autoren: Carter Brown
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Kopf.
»Ich glaube es nicht.«
    »Fragen
Sie Norris«, brummte ich. »Er lauschte bei offener Sprechzimmertür.«
    »Stella
— «, er starrte sie verdutzt an, »stimmt das?«
    »Ich
wollte, daß er zurückkäme«, flüsterte sie. »Und ich wollte Ihnen eine Lektion
erteilen, Johnny. Sie sahen mich noch nicht einmal an. Nicht wahr? Immer war
ich im Haus, und ich habe Sie so sehr begehrt, aber Sie benahmen sich, als ob
ich nicht existierte. Holman hat recht, es war Page
und nicht Julie — das hat mir Carol selber gesagt.«
    »Wann?«
krächzte er.
    »Sie
fanden heraus, daß sie selbst nach ihrer Entziehungskur noch Heroin nahm«,
sagte ich. »Deshalb haben Sie sie umgebracht, vergessen Sie das nicht! Und vor
einer Weile sagten Sie noch, Sie könnten sich nicht vorstellen, wie sie das
Zeug im Sanatorium gefunden haben kann.«
    »Stimmt!«
Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Aber...«
    »Vielleicht
brauchte sie es gar nicht zu finden«, sagte ich langsam. »Vielleicht fand es
ein anderer für sie.«
    Seine
Augen wurden weit, als er schließlich begriff. »Stella?«
    »Sie
war Ihr Mädchen, Johnny«, sagte sie mit bösartigem Flüstern. »Dachten Sie, ich
wollte dazu beitragen, sie zu heilen, damit sie wieder Ihre Freundin sein
konnte?«
    »Der
Ziegenbock fordert sein Opfer!« schrillte Norris’ Stimme hinter mir und in
seiner Stimme lag ein Unterton von Unsicherheit.
    »Sie
armer, dummer Idiot«, sagte Stella. »Sie hätten mich haben können, aber Sie
waren zu blind, um zu sehen, was Ihnen entging.« Sie wandte sich ihm zu.
»Wissen Sie was?« Sie warf den Kopf zurück und lachte leise. »Wenn Sie sie
nicht umgebracht hätten, so hätte ich es getan.«
    Reinhart
gab ein tief aus der Kehle dringendes, leises, animalisches Knurren von sich,
und dann fuhren seine Hände nach vorn, um ihren Hals zu umfassen und sie vor
sich auf die Knie hinabzudrücken. Sie blickte zu ihm auf, und in ihren dunklen
Augen lag nach wie vor ein spöttischer Schimmer, während er begann, sie zu
würgen. Ich wollte ihm eben befehlen, loszulassen, aber dann hatte ich
plötzlich meine eigenen Probleme zu bewältigen.
    »Schluß, Holman !« schrie Pages Stimme von irgendwoher zwischen
den Bäumen. »Lassen Sie die Pistole fallen!«
    Es
blieb keine Zeit, darüber nachzugrübeln, was ihn plötzlich bewogen hatte, doch
nicht im Sanatorium zu bleiben. Vielleicht war er ungeduldig geworden,
vielleicht hatte seine Neugier die Oberhand gewonnen — jedenfalls war ich das
auserwählte Opfer. Ich warf mich zur Seite und rollte wie ein Wahnsinniger über
den kahlen Felsen. Ich hörte zwei Schüsse, die wie eine Atomexplosion klangen,
und richtete mich auf die Knie auf. Aus einem Grund, den ich im Augenblick
nicht begriff, kam Page plötzlich unter den schützenden Bäumen hervorgerannt
und schrie: »Johnny! Johnny!« Ich hob die Waffe ein wenig und drückte zweimal
kurz hintereinander ab. Page schrie auf, stolperte und stürzte nach vorn aufs
Gesicht. Die Pistole flog aus seiner Hand und schlitterte über den Felsen.
    Das
einzige noch verbleibende Problem war Johnny Reinhart, aber als ich zu ihm
hinsah, bemerkte ich, daß er keins mehr war. Ich stand auf und ging auf Stella
zu, die noch immer kniete, nun aber auf Reinharts Gesicht hinabblickte. Er lag
mit gespreizten Gliedern vor ihr auf dem Boden. Eine von Pages Kugeln war
oberhalb seines Nasenrückens eingedrungen und hatte die Hälfte seines Gesichts
weggerissen.
    »Und
ich hätte ihm so viel sein können«, sagte Stella leise, während ihr die Tränen
über das Gesicht strömten. »So viel!«
    »Alles,
was Sie für ihn gewesen wären, wäre ein Alptraum gewesen«, knurrte ich, »genau
wie für mich.«
    Page
begann, kurze scharfe Schreie von sich zu geben, als ob er ernsthaft verletzt
wäre, und so ging ich zu ihm hin, um nachzusehen. Eine der Kugeln war durch seinen
linken Oberschenkel gefahren. Ich bandagierte ihn mit seinem eigenen
Taschentuch und wies ihn an, den Mund zu halten — er habe Glück gehabt, daß ich
ihm nicht die Kniescheibe zerschmettert hatte. Dann sah ich die Lichter von
Taschenlampen, die durch das Wäldchen auf uns zuschwankten ,
und war im Begriff, meine eigene Version der Situation zum besten zu geben, als die Taschenlampen sich schnell näherten und ich die Uniformen
erkannte.
    Der
Sergeant war als erster bei mir. »Sie sind Holman ?«
    »Stimmt!«
sagte ich und versuchte, die Achtunddreißiger , die er
in seiner Hand hielt, zu ignorieren. »Wie sind Sie so schnell
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