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Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie
Autoren: Max Brooks
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echt nicht mehr gebaut.

Taos, New Mexico, USA

    [Die Steaks sind fast fertig. Arthur Sinclair wendet die brutzelnden Fleischstücke und atmet den Rauch ein.]

    Von allen Jobs, die ich hatte, war der als Geldwächter eindeutig der Beste. Als die neue Präsidentin mich fragte, ob ich meine Arbeit als Vorsitzender wieder haben wollte, küsste ich sie praktisch auf der Stelle. Ich bin sicher, genau wie im Falle des DeStRes, dass ich den Job nur bekommen habe, weil ihn sonst keiner haben wollte. Es liegen noch so viele Herausforderungen vor uns, so viele Teile des Landes sind noch auf dem Stand von Agrarstaaten. Wir müssen die Leute dazu bringen, dass sie den Tauschhandel aufgeben und wieder Vertrauen in den amerikanischen Dollar fassen ... Das ist nicht leicht. Der kubanische Peso ist immer noch König, und viele unserer wohlhabenderen Bürger haben ihre Bankkonten immer noch in Havanna.
 Das Dilemma der riesigen Geldmengen zu lösen, allein damit hätte jede Regierung genug zu tun. Nach dem Krieg haben wir so viel Bargeld gefunden, in Tresoren, Häusern, bei toten Personen. Wie soll man Plünderer von Leuten unterscheiden, die ihr sauer verdientes Geld versteckt hatten, besonders wenn Unterlagen, die die Rechtmäßigkeit ihrer Ansprüche belegen könnten, so selten wie Petroleum sind? Darum ist Geldwächter der wichtigste Job, den ich je hatte.  Wir müssen die Dreckskerle aus dem Verkehr ziehen, die verhindern, dass wieder Vertrauen in die amerikanische Volkswirtschaft entsteht, nicht nur die kleinen Diebe, auch die großen Fische, die Schleimbeutel, die versuchen, Häuser zu kaufen, ehe die Überlebenden sie wieder für sich beanspruchen können oder sich dafür stark machen, dass Lebensmittel und andere überlebenswichtige Güter nicht mehr rationiert werden ... Und diesen Drecksack Breckinridge Scott, ja, den Phalanx-König, der sich immer noch wie eine Ratte in seiner arktischen Festung des Abschaums versteckt. Er weiß es noch nicht, aber wir führen Gespräche mit Iwan, seinen Mietvertrag nicht zu verlängern. Daheim wollen ihn eine ganze Menge Leute sehen, besonders die Steuerfahndung.
    [Er grinst und reibt sich die Hände.]
     Vertrauen ist der Treibstoff, der den kapitalistischen Apparat antreibt. Unsere Wirtschaft kann nur funktionieren, wenn die Menschen daran glauben; wie FDR sagte: »Wir müssen nichts fürchten als die Furcht selbst.« Das hat mein Vater für ihn geschrieben. Na ja, jedenfalls hat er es immer behauptet.
 Es fängt schon an, langsam, aber sicher. Jeden Tag werden neue Konten bei amerikanischen Banken eröffnet, neue Geschäfte gegründet, steigt der Dow um ein paar Punkte. Ist irgendwie wie mit dem Wetter. Jedes Jahr dauert der Sommer ein bisschen länger, wird der Himmel ein bisschen blauer. Es wird besser. Warten Sie es nur ab.
    [Er greift in einen Eiskübel und zieht zwei braune Flaschen heraus.] 
    Root-Bier?

Kioto, Japan

    [Es ist ein historischer Tag für die Schild-Gesellschaft. Endlich wurden sie als eigenständiger Zweig der japanischen Selbstschutzkräfte akzeptiert. Ihre Hauptaufgabe wird darin bestehen, japanischen Zivilisten beizubringen, wie sie sich vor den lebenden Toten schützen können. Zu ihrer Mission soll auch gehören, dass sie bewaffnete und unbewaffnete Kampftechniken von nichtjapanischen Organisationen lernen und einen Beitrag dazu leisten, dass diese Techniken weltweit gelehrt werden. Schon jetzt gelten die internationalen Botschaften der Gesellschaft, auf Feuerwaffen zu verzichten, als großer Erfolg und haben Journalisten und Würdenträger aus fast allen Nationen der UN angelockt.  Tomonaga Ijiro steht lächelnd am Kopf der Schlange des Empfangs, lächelt und verbeugt sich, wenn er die Parade seiner Gäste begrüßt. Kondo Tatsumi lächelt ebenfalls und sieht seinen Lehrmeister von der anderen Seite des Saals aus an.]

    Wissen Sie, ich glaube in Wahrheit gar nicht an dieses spirituelle Getue, klar?
 Was mich betrifft, ist Tomonoga nur ein verrückter alter Hibakusha, aber er hat etwas Wunderbares ins Leben gerufen, das meines Erachtens wichtig für die Zukunft Japans ist. Seine Generation wollte die Welt regieren, und meine Generation war damit zufrieden, dass die Welt, und damit meine ich speziell Ihr Land, uns regierte. Beide Wege führten fast zur völligen Vernichtung unserer Heimat. Es muss einen besseren Weg geben, einen Mittelweg, bei dem wir die Verantwortung für unseren eigenen Schutz übernehmen, aber nicht in dem Maße, dass er Nervosität
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