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Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie
Autoren: Max Brooks
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fünfzehn Möglichkeiten ausgedacht haben, wie ich ihn erledigen könnte. Und da bin ich abgehauen, wegen der anderen und auch meinetwegen. Ich wusste, eines Tages würde ich die Grenze überschreiten, mich betrinken, in eine Schlägerei verwickeln lassen, die Kontrolle verlieren. Und ich wusste, wenn ich erst einmal damit anfangen würde, könnte ich nicht mehr aufhören, also sagte ich Tschüss und trat den Impisi bei. derselbe Name wie die südafrikanische Spezialeinheit. Impisi: das Zulu-Wort für Hyäne, diejenigen, die die Toten beseitigen.  Wir sind eine private Organisation, keine Regeln, keine Vorschriften, darum habe ich mich für sie entschieden und nicht für einen regulären Einsatz bei der UN. Wir legen unseren Zeitplan selbst fest und wählen unsere eigenen Waffen.
    [Er zeigt auf so etwas wie ein geschärftes Paddel aus Stahl an seiner Seite.]
    »Pouwhenua« - das hab ich von einem Maori-Bruder, der vor dem Krieg für die All Blacks gespielt hat. Schlimme Burschen, die Maori. Die Schlacht von One Tree Hill, fünfhundert von ihnen gegen das halbe reanimierte Auckland. Das Pouwhenua ist eine gute Waffe, auch wenn dieses aus Stahl ist, nicht aus Holz.
 Aber das ist ein anderer Nachteil, wenn man ein Glücksritter ist. Wem gibt es noch einen Kick, wenn er nur abdrücken kann? Es muss hart und gefährlich sein, und je mehr Gs man erledigen kann, desto besser. Natürlich werden früher oder später keine mehr übrig sein. Und wenn es so weit ist...
    [In dem Moment lässt die Imfingo die Glocke ertönen.]
    Meine Fahrgelegenheit.
    [T. Sean gibt der Kellnerin ein Zeichen und wirft ein paar Silberrands auf den Tisch.]  
    Ich habe noch Hoffnung. Hört sich verrückt an, aber man kann nie wissen.
 Darum lege ich den größten Teil meines Solds auf die hohe Kante, statt es in das Land zu investieren oder für Gott weiß was zum Fenster rauszuwerfen. Man kann es schaffen, seine Sucht zu überwinden. Ein Bruder aus Kanada, »Mackee" Macdonald, der sagte sich nach der Säuberung von Baffin Island, dass er genug hatte. Ich habe gehört, er soll jetzt in Griechenland sein, in irgendeinem Kloster oder so. Kann passieren. Vielleicht wartet da draußen ja noch ein Leben auf mich.  He, ein Mann kann schließlich seine Träume haben, oder nicht? Wenn es natürlich nicht klappt, wenn ich immer noch süchtig bin, aber kein Zack mehr da ist...
    [Er steht auf, um zugehen, und schultert seine Waffe.]
    Dann ist der letzte Schädel, den ich einschlage, vermutlich mein eigener.

Naturpark Sand Lakes, Manitoba, Kanada

    [Jesika Hendricks lädt die letzten Reste des heutigen »Fangs« auf einen Schlitten, fünfzehn Kadaver und ein paar Leichenteile.]

    Ich versuche, nicht wütend und verbittert zu sein, weil alles so unfair ist. Ich wünschte, ich könnte es begreifen. Ich habe einmal einen ehemaligen iranischen Piloten kennengelernt, der durch Kanada reiste und ein Fleckchen suchte, wo er sich niederlassen konnte. Er sagte, die Amerikaner seien das einzige Volk, das er je kennenlernte, das einfach nicht akzeptieren kann, dass guten Menschen Böses widerfahren kann. Vielleicht hat er ja Recht. Letzte Woche hörte ich Radio, die Sendung von [Name aus rechtlichen Gründen gestrichen]. Er zog seine übliche Show ab - Witze über das Furzen, Beleidigungen, Sex vor der Ehe -, und ich dachte mir: »Dieser Mann hat überlebt und meine Eltern nicht.« Nein, ich versuche, nicht verbittert zu sein.

Troy, Montana, USA

    [Mrs. Miller und ich stehen auf der hinteren Dachterrasse, über den Kindern, die im Innenhof spielen.]

    Man kann den Politikern die Schuld geben, den Geschäftsleuten, den Generälen, dem »Apparat«, aber wenn Sie wirklich jemandem die Schuld geben möchten, dann mir. Ich bin das amerikanische System. Ich bin der Apparat. Das ist der Preis dafür, dass man in einer Demokratie lebt; wir müssen alle die Schuld auf uns nehmen. Ich kann verstehen, warum China so lange gebraucht hat, das endlich zu begreifen, und Russland einfach sagte »Scheiß drauf« und zu dem System zurückkehrte, das sie jetzt haben. Es ist immer schön, wenn man sagen kann:
 »He, seht nicht mich an, ich kann nichts dafür.« Aber man kann etwas dafür. Es ist die Schuld von mir und jedem meiner Generation.
    [Sie sieht zu den Kindern hinunter.]
    Ich frage mich, was zukünftige Generationen über uns sagen werden. Meine Großeltern haben die Weltwirtschaftskrise erlebt, den Zweiten Weltkrieg, kamen heim und bauten die größte Mittelschicht in der
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