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Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1
Autoren: David Weber
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zumindest die Theorie.
    Sechsundvierzig riesige Raumschiffe deaktivierten ihre Hyperantriebe und fielen gleichzeitig in Unterlichtgeschwindigkeit. Doch im gleichen Augenblick, als das geschah, tauchten sechsundvierzig andere Raumschiffe auf, die bislang sorgfältig im Schleichfahrt-Modus verborgen geblieben waren. Es war ein genauestens koordiniertes Manöver, die Peis Stab immer und immer wieder in den Simulatoren trainiert hatte, und dazu mehr als ein Dutzend Mal tatsächlich im freien Raum, und nun brachten sie es ein weiteres Mal, ein letztes Mal, perfekt zum Abschluss. Die sechsundvierzig Neuankömmlinge glitten zügig und geschickt in die Löcher, die abrupt in der Formation aufgetaucht waren, und ihre Antriebssignaturen entsprachen fast perfekt der all jener Schiffe, die jetzt aus dem Hyperraum verschwunden waren.
    Das wird eine unangenehme Überraschung für die Gbaba werden, sagte Pei kalt zu sich selbst. Und eines Tages wird es zu einer noch viel größeren, noch viel unangenehmeren Überraschung für sie führen.
    »Wissen Sie«, sagte er und wandte sich von dem Display ab, um nun Lieutenant Commander Alban und seinen Stabschef Captain Joseph Thiessen, anzublicken, »wir waren so kurz davor, denen so richtig in den Hintern zu treten. Noch fünfzig Jahre mehr – allerhöchstem fünfundsiebzig –, und wir hätten die erledigen können, ob die nun ein ›sternenweites Imperium‹ haben oder nicht.«
    »Ich denke, das ist ein wenig zu optimistisch ausgedrückt, Sir«, gab Thiessen nach kurzem Schweigen zurück. »Wie Sie wissen, haben wir nie herausfinden können, wie groß deren Imperium denn nun wirklich ist.«
    »Das hätte keinen Unterschied gemacht.« Scharf schüttelte Pei den Kopf. »Im Augenblick steht das Rennen um die Technologie praktisch unentschieden, Joe. Jetzt, in diesem Moment. Und wie alt sind deren Schiffe?«
    »Ein paar von denen sind brandneu, Sir«, erwiderte Nimue Alban anstelle des Stabschefs. »Aber ich verstehe, was Sie meinen«, fuhr sie dann fort, und sogar Thiessen nickte, fast schon unwillig.
    Pei ließ die Sache auf sich beruhen. Es hatte keinen Sinn, weiter darauf einzugehen, nicht jetzt. Auch wenn es in gewisser Weise eine immense Erleichterung für ihn dargestellt hätte, endlich irgendjemandem außer Nimue zu erzählen, was nun geschehen würde. Aber das konnte er Thiessen nicht antun. Der Stabschef war ein guter Mann, der absolut an die grundlegenden Voraussetzungen von ›Operation Arche‹ glaubte. Wie jeder und jede andere unter Peis Kommando war er bereit, sein Leben dafür hinzugeben, dass ›Operation Arche‹ erfolgreich werden konnte, und der Admiral konnte ihm nicht erklären, dass sein eigener kommandierender Offizier Teil einer Verschwörung gegen genau die Personen war, deren Aufgabe darin bestand, diesen Erfolg auch zu erzielen.
    »Glauben Sie, dass wir sie genügend in Angst und Schrecken versetzt haben, damit sie aktive Forschungsvorhaben einleiten, Sir?«, fragte Thiessen nach einer kurzen Pause. Pei schaute ihn an und hob eine Augenbraue, und der Stabschef zuckte mit den Schultern und grinste schief. »Ich würde gerne glauben, wir hätten diese Mistkerle wenigstens ins Schwitzen gebracht.«
    »Oh, ich glaube, davon können Sie ruhig ausgehen«, erwiderte Pei und lächelte ebenfalls, doch in diesem Lächeln lag nicht einmal eine Spur Belustigung. »Ob die das allerdings dazu bringen wird, ihr Verhalten zu ändern, weiß ich wirklich nicht. Die Xenologen vermuten, dass dem nicht so ist. Die Gbaba haben ein System und eine Kultur, die mindestens acht- oder neuntausend Jahre lang bestens für sie funktioniert hat. Wir mögen für sie ein größerer Stolperstein gewesen sein, als sie es bislang gewohnt waren, aber letztendlich hat deren Vorgehensweise auch bei uns funktioniert. Wahrscheinlich werden sie jetzt ein paar Jahrhunderte lang ein bisschen nervös sein, und sei es auch nur, weil sie sich fragen, ob wir vielleicht irgendwo noch eine weitere Kolonie errichtet haben, ohne dass sie es bemerkt hätten, aber dann werden sie sich schon wieder beruhigen.«
    »Bis die nächsten armen Teufel über sie stolpern«, sagte Thiessen verbittert.
    »Bis dahin«, pflichtete Pei ihm mit ruhiger Stimme bei und wandte sich dann wieder dem Display zu.
    Acht- oder neuntausend Jahre, dachte er. Das ist die beste Vermutung, die unsere Xenologen aufgestellt haben, aber ich wette, dass es in Wirklichkeit noch länger her ist. Oh Gott, ich frage mich, wie lange es wohl her ist,
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