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Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1
Autoren: David Weber
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das die ersten Gbaba das Feuer entdeckt haben!
    Über diese Frage hatte er mehr als einmal nachgedacht, während dieser vier Jahrzehnte, in denen das Imperium der Gbaba die Menschheit vernichtet hatte, denn zwei Dinge waren die Gbaba definitiv nicht: Sie waren weder innovativ noch anpassungsfähig.
    Zunächst hatten die Gbaba die Herausforderung, die die Menschheit für sie darstellte, eindeutig unterschätzt. Ihre ersten Flotten waren denen ihrer Opfer – beziehungsweise derer, die sie gerne zu ihren Opfern gemacht hätten − zahlenmäßig nur um den Faktor drei oder vier überlegen, und so wurde es schnell und für die Gbaba äußerst schmerzhaft deutlich, dass sie der taktischen Flexibilität der Menschheit überhaupt nichts entgegenzusetzen hatten. Ihre erste selbstmörderische Angriffswelle war über Crestwell hinweggebrandet und hatte drei der vierzehn größeren Kolonien der Föderation außerhalb des Sol-Systems zerstört – mit einhundert Prozent Verlusten der Zivilbevölkerung. Doch dann hatte sich die Federation Navy zusammengezogen und sie aufgehalten. Die Flotte hatte sogar einen Gegenangriff gestartet und dabei nicht weniger als sechs Sternensysteme der Gbaba eingenommen.
    Doch dann hatte die gesamte Flotte der Gbaba mobil gemacht.
    Commander Pei Kau-zhi hatte als Feuerleit-Offizier an Bord eines der Linienschiffe der Föderation im Starfall System Dienst getan, als die richtige Flotte der Gbaba auftauchte. Immer noch sah er vor seinem geistigen Auge die Displays, sah die endlose Welle scharlachroter Marker – jeder einzelne stand für ein Großkampfschiff der Gbaba −, die wie ein manifestierter Fluch aus dem Hyperraum austraten. Es war, als steuere man ein Bodenfahrzeug geradewegs in einen scharlachroten Schneesturm hinein – nur dass kein Schnee ihm jemals einen derartigen Schauer über den Rücken gejagt hätte.
    Bis heute wusste er nicht, wie überhaupt irgendein Schiff der Flotte unter dem Oberkommando von Admiralin Thomas dort hatte entkommen können. Die meisten Schiffe hatten zusammen mit ihr den Tod gefunden, als sie die Flucht nur einer Hand voll Überlebender zu sichern versuchten – Überlebende, deren Aufgabe nicht darin bestanden hatte, zusammen mit ihr die Stellung zu halten und bis zum Tod zu kämpfen, sondern darin, weiterzuleben und die entsetzlichen Nachrichten zu verbreiten. Hastig, panisch nach Hause zu flüchten und dort in den ersten vorwarnenden Böen des Sturms einzutreffen, um die Menschheit zu warnen, dass die Apokalypse nahte.
    Nicht, dass es die Menschheit völlig unvorbereitet getroffen hätte.
    Die Wucht des ersten Angriffs der Gbaba, auch wenn es gelungen war, ihn zurückzuschlagen, hatte wie ein grausamer Weckruf gewirkt. Jede Welt der Föderation hatte damit begonnen, sich zu bewaffnen und Abwehranlagen zu errichten, als die ersten Beweise für die Existenz der Gbaba aufgetaucht waren – zehn Jahre vor den Ereignissen von Crestwell. Nach Crestwell hatte man die Anstrengungen geradezu hektisch fortgesetzt, und ein Sternensystem konnte eine immense Festung abgeben. Die überlebenden Einheiten der Flotte hatten sich auf stabile Abwehranlagen zurückgezogen, hatten die Stellung gehalten und bis zum Tode die Welten der Menschheit verteidigt, und sie hatten die Gbaba gezwungen, einen entsetzlichen Preis zu zahlen – zahllose tote, geborstene Raumschiffe.
    Doch die Gbaba hatten sich entschieden, diesen Preis zu zahlen. Nicht einmal die Xenologen hatten eine vernünftige Erklärung dafür gefunden, dass die Gbaba sich beharrlich weigerten, Verhandlungen auch nur in Erwägung zu ziehen. Sie – oder zumindest ihre Übersetzercomputer − verstanden ganz offensichtlich Standard-Englisch, denn sie hatten ganz eindeutig erbeutete Daten und Dokumente ausgewertet, und die Hand voll gebrochener, vernarbter Menschen, die sie gefangen hatten und die man aus ihrer Hand wieder hatte befreien können, waren mit einer beiläufigen, nüchternen Brutalität ›vernommen‹ worden, die einfach nur entsetzlich gewesen war. Also wusste die Menschheit, dass Kommunikation mit dem Feind zumindest möglich war, doch dennoch hatten die Gbaba nie auf einen einzigen offiziellen Versuch der Kontaktaufnahme reagiert – sie hatten ihre Angriffe nur noch schärfer und unablässiger vorangetrieben.
    Pei selbst fragte sich, ob die Gbaba überhaupt noch in der Lage wären, in durchdachter Art und Weise zu reagieren. Einige der Schiffe, die zu kapern oder außer Gefecht zu setzen der Föderation
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