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Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1
Autoren: David Weber
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wir es uns leisten können, das Risiko einzugehen …«
    »Wir können es uns nicht leisten, dieses Risiko nicht einzugehen«, fiel ihm Pei entschlossen ins Wort. »Machen Sie nur, senden Sie den Abschirmverband in diese Richtung aus. Schauen Sie, ob Sie ihn wenigstens noch ein wenig weitertreiben können. Aber wie es auch aussehen mag, wir werden ›Operation Ausbruch‹ in der nächsten halben Stunde einleiten.«
    Einen Augenblick lang schaute ihn Somerset über den Kom-Schirm nur an, dann nickte er schwerfällig.
    »Sehr wohl, Sir. Ich werde die Befehle ausgeben.«
    »Ich danke Ihnen, Martin«, gab Pei mit sehr viel sanfterer Stimme zurück und unterbrach die Verbindung.
    »Möglicherweise hat der Captain recht, Sir«, meldete sich jetzt eine ruhige Altstimme zu Wort, und der Admiral schwenkte seinen Sessel auf der Brücke herum.
    Lieutenant Commander Nimue Alban war eine noch sehr junge Offizierin – vor allem für eine Gesellschaft, in der Antigeron-Therapien die Regel waren –, und so war es fast unvorstellbar, dass sie, so respektvoll sie dabei auch vorgehen mochte, es tatsächlich wagte, einem Vier-Sterne-Admiral gegenüber überhaupt auch nur anzudeuten, er könne vielleicht doch nicht unfehlbar sein. Doch Pei Kau-zhi hatte nicht die Absicht, das ihr gegenüber anzumerken. Zum einen, weil sie trotz ihres jugendlichen Alters eine der brillantesten taktischen Offiziere war, die die Terran Federation Navy jemals hervorgebracht hatte, und zum anderen: Falls sich irgendjemand jemals das Recht erworben hatte, das Urteil von Admiral Pei in Frage zu stellen, dann war das Lieutenant Commander Alban.
    »Er hat wirklich möglicherweise recht«, gab Pei zu. »Seine Anmerkung ist sogar ziemlich berechtigt. Aber ich habe das Gefühl, dass wir schon bald schlechte Nachrichten erhalten werden.«
    »Das Gefühl, Sir?«
    Die bemerkenswerte Kombination von dunklem Haar und blauen Augen hatte Alban ihrem walisischen Vater zu verdanken, doch ihre auffallende Körpergröße und die helle Haut hatte sie von ihrer schwedischen Mutter geerbt. Admiral Pei andererseits war ein kleiner, drahtiger Mann, mehr als dreimal so alt wie sie, und jetzt, wie sie ihn mit hochgezogener Augenbraue anschaute, schien sie ihn geradezu bedrohlich zu überragen. Dennoch, so stellte Pei mit einer gewissen bittersüßen Befriedigung fest, schwang keinerlei Unglaube in ihrer Frage mit.
    Schließlich, rief er sich selbst ins Gedächtnis zurück, hat meine Vorliebe, meiner Intuition zu folgen, durchaus etwas damit zu tun, dass ich der letzte Vier-Sterne-Admiral bin, den die Terran Federation jemals haben wird.
    »In diesem Falle hat das nicht mit geheimnisvollen Psi-Kräften zu tun, Nimue«, erklärte er. »Aber wo ist der andere Aufklärer? Sie wissen, dass die Aufklärer-Schiffe der Gbaba immer paarweise eingesetzt werden, und Captain Somerset hat bislang nur einen gemeldet. Dieser andere Bursche muss noch irgendwo stecken.«
    »Und zum Beispiel den Rest des Rudels herbeirufen«, führte Alban mit finsterem Blick den Gedanken fort, und der Admiral nickte.
    »Genau das wird er gerade tun. Die müssen uns zumindest irgendwie gewittert haben, bevor wir sie haben orten können, und einer von denen hat gewendet und sofort Hilfe geholt. Dieser eine hier wird uns immer weiter verfolgen, wird unsere Position genauestens bestimmen und den anderen den Kurs vorgeben. Aber was er auf keinen Fall tun wird, das ist, uns nahe genug zu kommen, um uns eine gute Gelegenheit zu bieten, auf ihn das Feuer zu eröffnen. Der kann es sich nicht leisten, dass wir ihn abschießen und dann aus dem Hyperraum heraustreten. Dann finden die uns vielleicht nie mehr wieder.«
    »Ich verstehe, was Sie meinen, Sir.« Einen Augenblick wirkte Alban sehr nachdenklich; sie hatte die blauen Augen auf irgendetwas gerichtet, was nur sie allein sehen konnte, doch dann schaute sie wieder den Admiral an.
    »Sir«, sagte sie leise, »wäre es ungebührlich, jetzt die Vorrang-Komschaltung dazu zu nutzen, mit der Gulliver Kontakt aufzunehmen? Ich würde … würde mich gerne vom Commodore verabschieden.«
    »Nein, das wäre es nicht«, gab Pei zurück, ebenso leise. »Und wenn Sie das tun, dann richten Sie ihm bitte aus, dass ich an ihn denken werde.«
    »Sir, Sie könnten es ihm persönlich sagen.«
    »Nein.« Pei schüttelte den Kopf. »Kau-yung und ich haben uns bereits voneinander verabschiedet, Nimue.«
    »Jawohl, Sir.« Schnell verbreitete sich die Nachricht von der Excalibur, als das Zehnte
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