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Olympiareife Nummern

Olympiareife Nummern

Titel: Olympiareife Nummern
Autoren: Doris Meissner-Johnannknecht
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immer jünger geschätzt." „Ich heiße Andreas", sagt er. Nanu - wollen wir uns näher kennen lernen? „Nick", sage ich. „Wahrscheinlich von Niklas?"

„Nicolas", sage ich, „aber das ist mir ein Greuel!" Er lächelt. „Komisch ... und ich mag ,Andi' nicht", sagt er. Arnie hat begriffen, dass nichts mehr läuft mit Kraulen und trottet davon. Ich hoffe, dass er Katharina wach macht, denn wenn wir jetzt zum Strand gehen, dann wird er sie auf jeden Fall sehen ... Fritz, ach nein, Andreas, macht denn auch Anstalten, die Bäume zu verlassen.
„Da kommt gleich 'n riesiges Containerschiff, sagt er begeistert, ,,hab' ich schon auf 'm Deich gesehen." Er will zum Strand, da ist nichts zu machen. Ich gehe voraus. Katharina schläft, ich seh's von weitem. Sie liegt auf dem Rücken. Hat sich meine Kappe auf den Kopf gesetzt. Ihre Sonnenbrille trägt sie auch.

„Wenigstens erkennt er sie so nicht gleich", denke ich. Sein Blick fällt auf sie und er stutzt.

„Äh ... meine Freundin", stottere ich, „sie ist ein bisschen schüchtern, würde es dir was ausmachen, einen größeren Bogen um sie zu gehen? Sie sonnt sich sonst nie ,oben- ohne'. Wir waren vorhin so allein und da ..." Was er jetzt wohl denkt? Er wirkt verlegen, lächelt aber. „Ja, schon klar", sagt er und dann sieht er mich plötzlich ganz intensiv an.

„Der hat ja fast violette Augen", denke ich überrascht.

„Na dann ... vielleicht sieht man sich ja mal wieder", sagt er und es klingt so, als würde er unser Auseinandergehen bedauern.
„Ja", sage ich, „wer weiß?", und lächle auch. Er geht den Weg wieder zurück. „Na", denke ich, „wenn der man nicht auch auf Jungs steht..." Ich sehe ihm hinterher. Tatsächlich, er dreht sich noch mal um und grinst mich an. Ich grinse zurück.
Ein nettes Lächeln hat er, der Fritz. Und echt 'ne gute Figur.

Katharina schläft wirklich. Ich höre Kinderlachen. Ein paar Frauen und Kinder tauchen in der Ferne auf. Ich stoße sie an.

„Katharina", sage ich, „da kommen Leute! Zieh' dich wieder richtig an!" Verwirrt schlägt sie die Augen auf. „Was? Oh, peinlich!" Hastig zieht sie sich den Badeanzug wieder hoch. Wir packen zusammen.

„Da, deine Kappe", sagt sie mit einem kleinen hinterhältigen Lächeln, „ich hab' sie hoffentlich ordentlich durchgeschwitzt!"
„Glaub' ich nicht", sage ich mit boshafter Freude, „die bestand doch vorher schon nur aus Salzkristallen von meinem Schweiß ..."
„Iih", sagt sie angeekelt und schüttelt sich, „lass uns fahren, ich muss mir gleich die Haare waschen!" Wie gesagt, Katharina und ich sind ein gutes Gespann. Ich frage mich bloß, warum ich ihr nichts von Kruse-Fritz erzähle?
Am Abend telefoniere ich mit Jan. Es ist kurz nach neun. „Na?", fragt er.

„Selber na ... wann kommst du?", frage ich ihn. „Samstag Mittag wollte ich hier losfahren", sagt er, „wann kommt Christoph?"

„Auch so in dem Dreh ... wenn ich nicht da bin, hol ich ihn gerade ab ..." Ich warte und grinse.
„Süßer, ich vermiss' dich", sagt er leise, „warst du artig?" „Bis jetzt ja", sage ich, „aber es sind ja noch zwei Tage ... wer weiß ... und du?"
„Ich? Och, ich habe gestern Abend mit dem Kellner in der Pizzeria geflirtet und der Briefträger hier ist auch nicht zu verachten", er lacht. „Weißt du, was ich gedacht habe? Dass ich gar nicht verstehen kann, dass ich mal auf Mathilde stand ... Martin sieht viel besser aus, oder?" Ach, nee. Sieh an.
„Ey, der kommt doch wohl nicht etwa wieder, oder?", frage ich ihn und spüre, wie sich meine Nackenhaare gestresst sträuben.
„Nein! Zumindest weiß ich nichts davon ... aber du kennst doch Martin - der pflegt sich nicht anzumelden!" Dieser Chaot!
    „Stimmt auch wieder ... aber weißt du, wenn er vor der Tür steht, dann gehen wir schnell zur Terrasse raus und verschwinden!" Wir lachen.
    „Nick ... schon wieder eine Woche ohne dich", sagt er und ich hör ihn aufseufzen, „?das mit der Zeit ist echt ein Problem bei uns ... ich freu' mich wahnsinnig auf unseren Urlaub." Er war im Frühjahr schon mal 'ne Woche weg auf Fortbildung.

    „Ich freu mich auch", sage ich. „Ich liebe dich", sagt er.

    „Ich liebe dich auch", schmachte ich und spüre eine Bewegung hinter mir. Katharina, das Biest. Sie grinst und verdreht die Augen.
    „Jan? Du hast doch nichts dagegen, wenn ich Katharina mal versohle? Die lauscht bei privaten Telefongesprächen!" Ich höre ihn lauthals loslachen, Katharina läuft kreischend nach oben.
    Am nächsten Tag ist
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