Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ohne Gewaehr

Ohne Gewaehr

Titel: Ohne Gewaehr
Autoren: Renee R. Picard
Vom Netzwerk:
die
kleinsten Details berührten mich fast noch mehr als seine kompromisslose
Zuneigung und die schamlose Offenheit, wenn wir uns liebten.
    Ich seufzte ganz leise und kuschelte meinen Kopf in
seinen Arm. In diesem Moment wünschte ich mir nichts sehnlicher, als für den
Rest meines Lebens neben ihm aufzuwachen.
    Immer darauf bedacht, Daniel nicht aufzuwecken, döste
ich noch eine Weile vor mich hin. Er musste wirklich sehr müde sein, sonst
schlief er nie länger als ich. Dr. Sanders beendete unsere traute Zweisamkeit
schließlich abrupt, als sie mit Schwung die Tür zu meinem Krankenzimmer öffnete.
Im nächsten Moment stand sie direkt vor mir am Kopfende des Bettes, gegenüber
von Daniel.
    Sie stützte beide Hände in die Hüften und machte ein
strenges Gesicht. »Mr. Stone, was tun Sie so früh am Morgen hier? Die
Besuchszeiten beginnen erst in zwei Stunden! Bis dahin verlassen Sie bitte
dieses Zimmer. Juliet muss sich jetzt frisch machen und danach stehen die
Untersuchungen auf dem Plan, dabei sind Sie absolut unerwünscht. Also gehen Sie
nach Hause, schlafen Sie dort ein wenig und kommen später wieder.«
    Die Ärztin blieb stehen und sah uns an. Daniel schien
seine Müdigkeit langsam abzuschütteln, dann schüttelte er energisch den Kopf. »Tut
mir leid, Doktor, aber ich gehe nirgendwo hin. Ich bleibe hier bei meiner
Verlobten.«
    Dr. Sanders blickte mich an. »Juliet, es ist Ihre
Entscheidung. Aber ich muss Sie bitten, unsere Untersuchungen nicht zu
verzögern. In einer halben Stunde bringen wir Sie auf die radiologische
Abteilung, um noch einmal in Ruhe Ihren Kopf zu durchleuchten und danach möchte
ich mir Ihre Narbe anschauen. Bis dahin müssen Sie sich waschen und umziehen.
Essen können Sie erst, nachdem alle Untersuchungen abgeschlossen sind.«
    Ich stöhnte, denn mein Magen rumorte heftig, nachdem er
schon fast zwei Tage keine feste Nahrung zugeführt bekommen hatte.
    »Sie bekommen zum Frühstück eine Suppe, damit sich ihr
Verdauungstrakt langsam wieder an die Nahrung gewöhnen kann.«
    Warum konnte nur jeder meine Gedanken lesen?
    Daniel mischte sich nun in unsere Unterhaltung ein: »Ich
werde Juliet helfen, sich fertigzumachen, Doktor. Müssen wir dabei etwas
beachten?«
    Die Ärztin erklärte uns, welche Verbände nicht entfernt
werden durften. Dann bat sie Daniel zurückzutreten, während sie die Kanüle mit der
Infusion aus meinem Arm entfernte und die Einstichstelle schnell mit einem
Wattetupfer bedeckte. »Sie haben sich anscheinend gut erholt, Miss Walles. Ihre
Körperfunktionen sind alle im normalen Bereich. Wenn Sie so weitermachen,
können Sie schon innerhalb der nächsten zwei oder drei Tage entlassen werden,
vorausgesetzt Sie haben zu Hause jemanden, der sich um Sie kümmert?«
    Daniel antwortete an meiner Stelle: »Ja, sie bekommt
alle Unterstützung, die sie braucht. Aber geht das nicht ein wenig zu schnell?
Gestern lag sie schließlich noch im Koma?«
    Dr. Sanders lächelte uns an. »Mr. Stone, wie Sie sehen
können, manchmal bewirkt liebevolle Zuwendung eben Wunder, nicht wahr?« Dann
wendete sie sich ohne ein weiteres Wort von uns ab und verließ das
Krankenzimmer.
    Wir waren allein und nun, da ich endlich von dem lästigen
Infusionsschlauch befreit war, konnte ich Daniel zum ersten Mal richtig in die
Arme schließen. Wir küssten uns innig und er streichelte vorsichtig über meinen
Rücken. »Ich bin so glücklich, dass es dir gut geht, Baby. Und ich kann es gar
nicht erwarten, dich wieder bei mir zu haben.«
    Der Gedanke an Daniels Appartment ernüchterte mich
schlagartig. Er spürte, wie ich unter seinem Griff verkrampfte. »Was ist los? Habe
ich etwas Falsches gesagt?«
    »Ich weiß immer noch nicht, was eigentlich passiert
ist. Alles, woran ich mich erinnere ist, dass ich zu dir gegangen bin, um über
die idiotische Einladung zu reden, die du an alle Welt verschickt hast. Aber
ich habe keine Ahnung, was danach geschehen ist. Santoro hat erwähnt, dass ein
Einbrecher in deinem Appartment auf mich geschossen hat?«
    Mit einem Arm hielt Daniel meinen Kopf an seine Brust
gedrückt, mit der anderen Hand strich er besänftigend über meinen Rücken. »Wir
haben uns wieder vertragen, erinnerst du dich nicht?«, flüsterte er in mein
Haar.
    Ich schüttelte den Kopf. » Ich weiß es wirklich nicht,
es tut mir leid.«
    Ich spürte, wie er grinste. »Das sollte es auch. Ich hatte
mir solche Mühe gegeben, dich auf andere Gedanken zu bringen.«
    »Versöhnungssex?«, fragte ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher