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Oh, Mandy

Oh, Mandy

Titel: Oh, Mandy
Autoren: Peggy Moreland
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rief sie. „Gabe! Warte!”
    Gabe fuhr langsamer und hielt an. Er beugte sich aus dem Wagenfenster. „Brauchst du etwas, Mandy?”
    Mandy kam zum Transporter. „Wo ist Jaime?” fragte sie atemlos.
    Gabe runzelte die Stirn. „Ich dachte, er wäre bei dir im Haus.”
    Nein!” rief Mandy. „Er war doch mit dir unterwegs.”
    „Ja, aber wir sind schon seit über einer Stunde zurück. Ich habe ihn gleich ins Haus geschickt, so wie du gesagt hast.”
    „Aber er ist nicht da.”
    „Bist du sicher?”
    „Natürlich bin ich das! Ich …” Mandy hielt inne und wurde blass. „Bleib hier!” befahl sie Gabe. „Ich bin sofort zurück.”
    Sie riss die Hintertür wieder auf, raste durch das Haus und rief Jaimes Namen. Mandy rannte an ihrem Büro vorbei bis zu seinem Zimmer. Eine Hand aufs Herz gepresst, flehte sie, dass sie Jaime schlafend auf seinem Bett finden würde und öffnete dann die Tür. Das Bett war leer, genau wie das Zimmer. Mit zitternden Knien trat Mandy ein.
    Der Rucksack, der immer über einem Bettpfosten hing, war nicht mehr da. Aufgeregt wirbelte Mandy herum - und prallte gegen Sam.
    Sam griff nach dem Arm ihrer Schwester und stützte sie, als sie die Angst in deren Augen sah. „Was ist los?”
    Mandy machte sich frei. „Jaime ist weg!” rief sie und stürmte an ihr vorbei.
    „Weg?” Sam eilte hinter ihr her. „Wohin?”
    „Das weiß ich nicht”, schrie Mandy, die wieder hinauslief.
    Sie rannte zu Gabes Transporter. „Er ist nicht im Haus”, stieß sie keuchend hervor. „Schau im Stall nach, ob sein Pferd da ist und sag mir dann Bescheid.”
    „Wohin könnte er gegangen sein?” fragte Gabe besorgt.
    „Keine Ahnung. Aber ich werde Jesse anrufen.” Sie wandte sich um und lief zurück zum Haus.
    Sam wartete in der Küche auf sie. „Würdest du mir bitte erzählen, was hier los ist?”
    Mandy drängte sich an ihr vorbei und griff nach dem Telefon. Hastig wählte sie und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, während sie ungeduldig auf das Klingeln lauschte.
    Niemand nahm ab. Sie knallte den Hörer auf, nur um ihn sofort wieder hochzuheben und erneut eine Nummer einzugeben. Sie wartete mit angehaltenem Atem.
    „Margo Barrister.”
    Mandy erschauderte beim Klang dieser hochnäsigen Stimme und dachte an ein anderes Mal, als sie gezwungen gewesen war, Margo Barrister anzurufen, weil sie auf der Suche nach Jesse gewesen war. „Hier ist Mandy McCloud. Ich muss mit Jesse sprechen.”
    „Es tut mir Leid, er ist nicht hier.”
    „Wissen Sie, wann er zurückkommt oder wie ich ihn erreichen kann?”
    „Leider nicht. Er war vor knapp einer Stunde hier, hat seine Sachen gepackt und ist weggefahren, ohne mich in seine Pläne einzuweihen.”

    Eisige Furcht überkam Mandy. War Jesse erneut verschwunden und hatte er Jaime mitgenommen? „Danke”, murmelte sie und legte den Hörer auf.
    „Erzählst du mir jetzt bitte endlich, was los ist?” verlangte Sam wütend.
    „Jesse ist auch weg. Margo sagt, er habe seine Sachen gepackt und sei vor knapp einer Stunde verschwunden.”
    Sams Augen wurden groß. „Du glaubst doch nicht …”
    Mandy fuhr sieh erneut durchs Haar und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. „Ich weiß nicht, was ich denken soll”, flüsterte sie unglücklich.
    Die Hintertür ging auf, und Mandy riss den Kopf hoch, gerade als Gabe hereintrat.
    „Sein Pferd ist auch weg”, sagte er und nahm den Hut ab. „Die Fuchsstute. Nicht der Schecke, den Jesse ihm gegeben hat.”
    Mandy atmete erleichtert auf. Wenn er mit dem Pferd unterwegs war, dann bedeutete das, dass Jaime vermutlich allein war und nicht bei Jesse. Aber warum? überlegte sie fieberhaft.
    Warum sollte er davonlaufen? War es möglich, dass er ihren Streit mit Jesse belauscht hatte?
    Allein der Gedanke war schrecklich. Doch was auch immer geschehen war, das Wichtigste war jetzt, ihn zu finden. „Sattle mein Pferd, Gabe. Ich werde ihn suchen.”
    Gabe runzelte die Stirn. „Es wird bald dunkel. Warum bleibst du nicht hier und lässt mich und die Jungs nach ihm suchen?”
    Mandy hob ihr Kinn und begegnete trotzig seinem besorgten Blick. „Nein. Er ist mein Sohn. Ich reite mit.” Schnell überlegte sie. „Sag den Männern, sie sollen aufsatteln, und dann sucht ihr die Hügel ab, die zwischen der Double-Cross-Heart-Ranch und der Ranch der Carters liegen. Ich übernehme den Abschnitt, der zur Circle-Bar-Ranch führt.”
    Gabe senkte den Kopf und verbarg seine Missbilligung darüber, dass Mandy allein reiten
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