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Oh, Mandy

Oh, Mandy

Titel: Oh, Mandy
Autoren: Peggy Moreland
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sie die Vergangenheit endgültig begraben konnten.
    „Barrister”, murmelte Mandy und starrte Jesse an. „Mandy McCloud Barrister.” Sie musste erneut lachen. „Ich frage mich, was die McClouds und die Barristers wohl davon halten werden?”
    „Zum Teufel mit ihnen”, flüsterte Jesse und zog sie wieder in die Arme. „Nur das, was wir wollen, ist wichtig. Du, ich und unser Sohn.”
    „Ich glaube, ich fange gleich zu heulen an.”
    Die Augen auf die Braut und den Bräutigam gerichtet, die hinter einer riesigen Hochzeitstorte standen und sich gegenseitig damit fütterten, schlang Merideth einen Arm um Sams zarte Schultern und zog ihre Schwester an sich. „Und das ganze Makeup ruinieren, das ich aufgetragen habe? Untersteh dich!”
    Sam zog eine Grimasse, als sie an das stundenlange Prozedur dachte, der sie sich dank Merideth vor der Hochzeit hatte unterziehen müssen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich komme mir vor wie ein billiges Flittchen.”
    Merideth wandte langsam den Kopf, zog eine Augenbraue in die Höhe und schaute ihre Schwester von oben herab an. „Billig? Kleines, ich schaffe nichts Billiges. Nur das Beste, first class, das ist mein Motto.”
    „Leicht gesagt für dich. Du schminkst dich ja auch gern.” Stirnrunzelnd sah Sam an dem Kleid herab, das Merideth ihr aus New York mitgebracht hatte, und zog sofort den Ausschnitt etwas höher über ihre Brust. „Und dieses Kleid! Himmel! Ein Taschentuch hätte mich großzügiger bedeckt.”
    Merideth nahm den Arm von Sams Schulter und zog den Ausschnitt wieder zurecht.
    „Wenn ich mich nicht darum gekümmert hätte, dann wärst du in abgetragenen Jeans und schlammbedeckten Stiefeln zur Hochzeit deiner Schwester gekommen.”
    „Darin hätte ich mich sehr viel wohler gefühlt, da kannst du sicher sein.”
    Merideth lächelte und schaute zu den Hochzeitsgästen. „Ja, aber denk nur an all die Komplimente, die du bekommen hast.”
    „Ja, natürlich”, murmelte Sam. „Alle an meine Brüste gerichtet.”

    Merideth lachte ihr tiefes, sinnliches Lachen. Sam bemerkte, dass mehr als ein Mann zu ihrer Schwester schaute. In den Augen der Männer war eine Mischung aus Neugier und Verlangen. Sam war sich sicher, dass das sinnliche Lächeln, das Merideth jedem einzelnen schenkte, den Männern eine schlaflose Nacht voller sündiger Phantasien bescheren würde, während sie neben ihrer schlafenden Ehefrau lagen.
    „Du meine Güte, Merideth. Hör auf damit!”
    „Womit, Sam?” fragte Merideth unschuldig.
    Sam verdrehte die Augen. „Schalt deinen Charme ab, bevor einer dieser armen Kerle noch einen Herzinfarkt bekommt.”
    Erneut lachte Merideth und warf ihr Haar über die Schulter. „Das ist doch nur harmloses Flirten. Du solltest es auch einmal versuchen.”
    „Nein, danke.” Sam schaute sich suchend um. „Hast du Jaime gesehen?”
    „Seit ich ihn mit einem Glas Champagner in der Hand erwischt habe, nicht mehr.”
    Sam ließ den Blick über die Menge schweifen. „Ich habe Mandy versprochen, ein Auge auf ihn zu haben. Oh, schau”, sagte sie, und ihre Augen leuchteten auf. „Da ist John Lee Carter. Ich habe ihn während der Trauung gar nicht gesehen.”
    Meridth folgte dem Blick ihrer Schwester, und ihr Herz machte einen kleinen Satz, als sie John Lees eindringlichem Blick begegnete. Augen so blau wie der Himmel von Texas schienen geradewegs bis in ihr geheimstes Innerstes zu blicken. Gegen den prickelnden Schauer ankämpfend, der durch ihren Körper strömte, schürzte sie die Lippen und warf John Lee spielerisch einen Kuss zu, bevor sie sich abwandte. Obwohl die Versuchung groß war, hütete sie sich davor, John Lees Blick ernst zu nehmen. Dieser Mann und sie waren sich einfach zu ähnlich.
    Merideth richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Tisch, an dem die Braut und der Bräutigam ihre Champagnergläser zu einem stummen Toast hoben, und verbannte John Lee Carter aus ihren Gedanken.
    Gegen ihren Willen verspürte sie einen kleinen Stich im Herzen, als sie den Blick sah, den die beiden Frischvermählten sich zuwarfen. „Sie sind füreinander bestimmt”, sagte sie seufzend.
    „Ja, das sind sie”, gab Sam ihr Recht.
    „Es ist wirklich vollkommen, nicht wahr?” meinte Merideth gedankenverloren. „Jesse und Mandy haben sich endlich gefunden. Jaime bekommt einen Dad und die Erbschaft, die ihm zusteht. Und die Circle-Bar-Ranch und die Double-Cross-Heart-Ranch werden wieder zu einem Besitz, so wie es früher einmal war.”
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