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Oh, Mandy

Oh, Mandy

Titel: Oh, Mandy
Autoren: Peggy Moreland
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Jesse. „Woher wusstest du, dass ich dein Sohn bin?”
    Weil er ahnte, wie wichtig seine Antwort war, wie sehr seine Zukunft davon abhing, wählte Jesse seine Worte sehr sorgfältig. „Zuerst wusste ich es nicht, aber als du mir sagtest, dass du McCloud heißt, begann ich eins und eins zusammenzuzählen. Du siehst aus wie ich.
    Dein Alter, soweit ich das schätzen konnte, war auch genau richtig.”
    „Warum hast du es mir dann nicht gesagt?” rief Jaime und schlug mit der Hand auf den Schlafsack.
    „Ich…”
    Mandy legte Jesse eine Hand auf den Arm, um ihn zu unterbrechen. „Er wollte es, Jaime”, sagte sie leise. „Aber ich habe ihn nicht gelassen.”
    „Warum nicht?” fragte Jaime wütend. „Ich hatte ein Recht darauf zu erfahren, dass mein Dad lebt und wer er ist.”
    „Ja”, entgegnete Mandy geduldig. „Das hattest du. Aber ich hatte Angst, dass diese Neuigkeit zu viel für dich sein könnte. Du kanntest Jesse ja nicht einmal. Er war für dich ein Fremder. Ich dachte, wenn du und Jesse euch erst einmal besser kennen gelernt habt, wäre die Neuigkeit für dich leichter zu verkraften.”
    „Ich bin kein Baby mehr. Ich hätte es verstanden.”
    Mandy griff nach seiner Hand, und diesmal ließ Jaime es zu. „Jetzt sehe ich das auch so, obwohl es mir schwer fällt zuzugeben, dass mein Sohn groß wird. Ich werde dich wohl immer als meinen kleinen Jungen ansehen.”
    Jaime verdrehte die Augen. „Oh, Mum, hör auf, mich wie ein Baby zu behandeln.”
    Mandy lachte trotz der Tränen in ihren Augen. „Ich werde es versuchen, das verspreche ich.” Sie schaute zu Jesse, weil sie wusste, dass noch nicht alles geklärt war. „Jesse wollte dir vom ersten Augenblick an sagen, dass du sein Sohn bist, und es tut mir Leid, dass ich ihn daran gehindert habe.”
    Jaime wandte sich an Jesse, als wollte er dessen Bestätigung.
    „Es ist wahr, mein Sohn”, murmelte Jesse, und seine Stimme war rau vor Gefühl. „Ich war zwar nicht da, als du geboren wurdest, aber das bedeutet nicht, dass ich dich nicht liebe oder dich nicht will. Im Gegenteil, ich möchte dich als meinen Sohn anerkennen. Genau genommen…”, er warf Mandy einen Blick zu, weil er ihre Zustimmung suchte, bevor er weitersprach, „genau genommen möchte ich dir meinen Namen geben. Ich kann dich adoptieren, wenn das rechtlich notwendig ist, und wir können deinen Namen in Jaime Barrister ändern lassen.”
    „Jaime … Barrister!” rief Mandy erschrocken. Der Name war seit so langer Zeit in ihrer Familie wie ein Schimpfwort gebraucht worden, dass es ihr wie ein Fluch vorkam, ihn im Zusammenhang mit ihrem Sohn zu hören.
    Jesse verteidigte sich. „Ich mag nicht gerade stolz auf den Mann sein, der mir diesen Namen gab, aber trotzdem ist es mein Name.”
    Mandy sah, dass sie ihn beleidigt hatte. „Entschuldige. Es ist nur so, dass …”

    Jesse drückte ihre Hand. „Ich weiß”, sagte er verständnisvoll. „Aber findest du nicht, dass es an der Zeit ist, diesen alten Streit endlich beizulegen?”
    Mandy schluckte. „Ich vermute, du hast Recht.”
    Jesse richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Sohn. „Ich schäme mich nicht für dich, das sollst du wissen, und ich werde stolz sein, allen zu sagen, dass du mein Sohn bist.
    Ich weiß, dass du dich erst daran gewöhnen musst, mich als Vater zu haben. Aber ich hoffe, du gibst mir die Chance, dir zu beweisen, wie sehr ich dich mag.” Er wandte sich an Mandy und sah sie zärtlich an. „Ich liebe auch deine Mutter. Das habe ich schon immer getan. Und wenn es dir Recht ist, möchte ich sie fragen, ob sie mich heiraten will.”
    Weil es genau das war, was er sich gewünscht hatte, seit er Jesse kannte, grinste Jaime.
    „Ich denke, das ist in Ordnung.”
    „Mandy?”
    Mandy starrte Jesse an und konnte kaum glauben, dass sie nicht nur träumte. „Ja?”
    „Willst du meine Frau werden?”
    Es dauerte keine Sekunde, bevor Mandy ihre Entscheidung getroffen hatte. Sie warf sich gleichzeitig lachend und weinend in Jesses Arme. „Ja, ich werde dich heiraten”
    Jesse zog sie ganz fest an sich und bedeckte ihre Lippen mit seinen, um ihr Versprechen mit einem Kuss zu besiegeln.
    „Ach, du meine Güte!” rief Jaime aus und machte ein paar schmatzende Geräusche. „Hört auf ihr beiden, oder ich hau wirklich ab!”
    Jesse und Mandy lösten sich voneinander und lachten. Dann wurden sie wieder ernst, als ihnen bewusst wurde, welch weiten Weg sie zurückgelegt hatte und was ihnen noch bevorstand, bis
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