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Oft

Oft

Titel: Oft
Autoren: Marina Schuster
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er fröhlich, und sie gab ihm einen kleinen Knuff in die Rippen. »Da, kaum ein paar Stunden verlobt und schon wird sie gewalttätig«, fügte er amüsiert hinzu. Er zog sie ein Stück von den anderen weg, beugte sich zu ihr herunter und flüsterte ihr ins Ohr: »Du hast ein sehr überschäumendes Temperament, Lauren McDermott, das habe ich in den letzten Nächten bereits festgestellt. Ich hoffe, das wird so bleiben, auch wenn du jetzt keine Angst mehr um mich haben musst.«
    Sie wurde rot. »Du wusstest also, dass ich mir Sorgen gemacht habe?«
    »Natürlich«, sagte er und strich ihr liebevoll über die Wange, »und ich muss zugeben, dass ich die Nebenwirkungen sehr genossen habe.«
    »Warum hast du nichts gesagt?«
    Er nahm ihre Hände und sah sie ernst an. »Bereits als ich in der Schweiz in der Klinik lag, habe ich mir geschworen, dass ich nie mehr an einem Rodeo teilnehmen werde. Du hattest recht mit allem, was du gesagt hast, und ich wäre ein schlechter Vater und Ehemann, wenn ich mein Vergnügen über meine Familie stellen würde. Allerdings hatte ich mir vorgenommen, dich ein bisschen zappeln zu lassen. Du hast mich bei unserem Streit sehr verletzt, und ich wollte sicher sein, dass du dein Versprechen, mir keine Vorhaltungen mehr zu machen, ernst meinst. Vielleicht werde ich irgendwann wieder einmal etwas tun, was nicht deine Zustimmung findet, aber es kann nicht sein, dass es dann jedes Mal mit solch einer Auseinandersetzung endet.«
    »Es tut mir so leid«, sagte sie aufrichtig, »ich habe dir nie wehtun wollen.«
    »Das weiß ich, also lass es uns vergessen und nach vorne schauen. – Ich habe übrigens noch ein kleines Verlobungsgeschenk für dich.«
    Er zog ein Blatt Papier aus seiner Hosentasche und reichte es ihr. Als sie es auseinandergefaltet und überflogen hatte, weiteten sich ihre Augen ungläubig.
    »Das ist ja ein Kaufvertrag für das Haus hier«, entfuhr es ihr entgeistert, »wie um Himmels willen hast du das denn gemacht?«
    »Nachdem Matt erklärt hat, er wolle das Gebäude verkaufen, habe ich einen Notar beauftragt, es zu erwerben, natürlich ohne dabei meinen Namen preiszugeben.«
    »Aber … aber woher hattest du denn das Geld dafür?«
    »Nun, du hast dir nicht unbedingt einen mittellosen Cowboy ausgesucht«, schmunzelte er. »Ich habe in all den Jahren bei den Rodeos etliche Preisgelder gewonnen, und da hat sich so einiges angesammelt – ich hatte ja keine Frau, für die ich es ausgeben konnte.«
    Überglücklich fiel sie ihm um den Hals. »Danke, eine größere Freude hättest du mir nicht machen können.«
    »Da ich inzwischen ja sowieso unten bei dir wohne, könnten wir die Mansarde vermieten und hätten dann eine kleine, zusätzliche Einnahme, die wir für Timmys Studium beiseitelegen können«, schlug er vor.
    »Ich hätte da eine andere Idee – wie wäre es, wenn Timmy dort oben einzieht? Es würde ihm bestimmt gefallen, sein eigenes Reich zu haben, alt genug ist er ja.«
    Er grinste. »Oh, wenn das bedeutet, dass wir zwei öfter mal völlig ungestört sind, habe ich nichts dagegen.«
    Mit einem tiefen Atemzug nahm sie seine Hände und schaute ihn ernst an. »Ich fürchte, so ganz ungestört werden wir trotzdem nicht sein, zumindest in ein paar Monaten nicht mehr.«
    Ängstlich beobachtete sie sein Gesicht, sah, wie sich die Verständnislosigkeit in seinen Augen plötzlich in ein freudiges Strahlen verwandelte.
    »Lauren, ist das wahr?«
    Sie nickte. »Ja, es sieht wohl so aus, als hätten wir uns vom Eagle Peek ein kleines Souvenir mitgebracht.«
    Überglücklich riss er sie in seine Arme und wirbelte sie herum. »Ich werde noch mal Vater«, rief er dabei begeistert und lachte Timmy zu. »Du bekommst ein Geschwisterchen.«
    Sofort waren sie von den anderen umringt, und Timmy fragte: »Heißt das, dass ihr nicht konservativ seid?«
    Alle lachten, und als Lauren, die am Abend der Vernissage ja nicht dabei gewesen war, irritiert dreinschaute, erklärte Rose ihr, was es damit auf sich hatte.
    »Gut, dass du ihr dieses Mal erst den Antrag gemacht hast, sonst hätte ich mit dir doch noch ein ernstes Wörtchen reden müssen«, brummte Callan, und musste es sich gefallen lassen, dass Joyce ihm einen mahnenden Boxhieb auf den Arm verpasste.
    Ryan schmunzelte. »Kann es sein, dass ihr McDermotts alle ein wenig aufbrausend seid?«
    »Aufbrausend und ziemlich verrückt«, stimmte Adrian amüsiert zu.
    »Und äußerst fruchtbar, wie mir scheint«, ergänzte Millie heiter.
    »Schluss jetzt
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