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Oft

Oft

Titel: Oft
Autoren: Marina Schuster
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vorbei, sie beugte sich zu ihm herunter, drückte ihn an sich und sagte unter Tränen: »Es tut mir so leid, es tut mir so unendlich leid. Ich verspreche dir, es wird alles wieder gut werden.«
    Auch Ryan hatte einen dicken Kloß im Hals, wie angewurzelt stand er da, streichelte beruhigend über Laurens Rücken und konnte seine Augen nicht von Timmy abwenden, der ihn über Laurens Schulter hinweg anstrahlte.
    »Mom, du erdrückst mich ja«, beschwerte Timmy sich, nachdem er eine Weile die Umarmung seiner Mutter genossen hatte. »Außerdem ist jetzt Dad an der Reihe.«
    »Natürlich.«
    Lauren ließ ihn los, richtete sich auf und machte Platz für Ryan. Während er seinen Sohn innig an sich drückte, wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht.
    »Timmy, vielleicht sollten wir uns kurz über diese Sache unterhalten«, schlug Ryan dann vorsichtig vor, »du möchtest doch sicher wissen, warum wir dir nicht eher etwas davon gesagt haben.«
    Timmy winkte ab. »Nicht nötig, ich kann mir schon denken, wieso. Du bist damals weggegangen, weil du ja ein Rodeoreiter warst. Und als du zurückkamst, war Mom mit Matt zusammen, und weil sie wollte, dass er mein Dad wird, dachtest du wohl, wir hätten dich nicht mehr gern und hast deswegen nichts gesagt.«
    Schockiert über die Gedankengänge ihres Sohns starrte Lauren ihn an. »Timmy, Ryan ist nicht …«
    »Schon gut«, unterbrach Ryan sie rasch. »Ja, so ähnlich war es«, nickte er dann Timmy zu. »Ich habe einen Fehler gemacht, und ich hoffe, du bist nicht allzu böse auf mich, Cowboy.«
    Timmy schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin froh, dass du mein Dad bist, und
ich
hoffe, dass Mom mir jetzt nicht mehr diesen schrecklichen Matt vor die Nase setzen will«, betonte er ernst.
    Lauren schluckte. »Nein mein Schatz, das werde ich nicht«, versprach sie. »Ryan ist dein Dad, und niemand wird diesen Platz jemals einnehmen.«
    »Das wird sie nicht«, bekräftigte Ryan ebenfalls, »sonst werde ich sie ganz gehörig übers Knie legen.«
    »So wie Matt gestern«, grinste Timmy und schaute seinen Vater zufrieden an. »Du hast ihm einen ganz schönen Kinnhaken verpasst.«
    Mahnend schüttelte Ryan den Kopf. »Das ist nichts, worauf ich stolz bin, und du solltest es ebenfalls nicht sein. Normalerweise ist es nicht in Ordnung, sich zu prügeln, ich war nur furchtbar wütend, weil Matt hässliche Dinge über deine Mutter gesagt hat.«
    »Das war ich auch, weil er uns die Wohnung und die Bar wegnehmen will«, ergänzte Timmy und legte besorgt seine Stirn in Falten. »Wo werden wir dann wohnen?«
    Ryan gab ihm einen liebevollen Nasenstüber. »Darüber solltest du dir nicht deinen Kopf zerbrechen, das wird sich finden. Du musst zusehen, dass du wieder gesund wirst, schließlich haben wir zwei ja noch einiges vor.«

43
    »Du hättest nicht die Schuld auf dich nehmen sollen«, sagte Lauren vorwurfsvoll zu Ryan, als sie am Nachmittag wieder auf dem Heimweg waren.
    »Es ist okay, mir ist es lieber, er ist auf mich sauer, als auf dich«, murmelte er abwesend, und sie bemerkte, dass er mit seinen Gedanken ganz woanders war.
    Sie warf ihm von der Seite einen prüfenden Blick zu. »Was ist los?«
    »Nichts«, er schüttelte den Kopf und lächelte, »ich dachte nur, jetzt, wo die Bar renoviert ist, und mein Bein wieder in Ordnung ist, werde ich mich mal mit Callan unterhalten, wann ich endlich auf der Ranch anfangen kann.« Nach einer kurzen Pause fügte er schmunzelnd hinzu: »Was wäre ich denn für ein Vorbild für Timmy, wenn ich den ganzen Tag zu Hause herumsitzen und mich von dir aushalten lassen würde?«
    Lauren nickte nur, während eine unbestimmte Angst in ihr aufstieg. Wenn Ryan auf der Ranch arbeitete, würde er sicher auch wieder reiten, und es würde nur eine Frage der Zeit sein, bis er sich nach seinen Rodeos zurücksehnte. Doch sie hatte ihm versprochen, nie mehr ein Wort über dieses Thema zu verlieren, und so schwer es ihr auch fiel, sie würde sich daran halten, also verkniff sie sich jeglichen Kommentar.
    Als sie zu Hause ankamen, machten sie sich zunächst daran, die Überreste der Silvesterparty in der Bar zu beseitigen. Sie waren fast fertig, als plötzlich Jordan erschien.
    »Wie sieht es aus, Schwesterchen, kannst du einen guten Barkeeper gebrauchen? Ich habe zwar vor, mich selbstständig zu machen, aber das wird wohl noch einen Moment dauern, und in der Zwischenzeit könnte ich den Job noch ganz gut gebrauchen.«
    »Wie kannst du nur fragen«, sagte sie erleichtert. »Auch
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