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Oft

Oft

Titel: Oft
Autoren: Marina Schuster
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Fürsorglich rückte er ihr den Stuhl zurecht und setzte sich neben sie. Im gleichen Moment fiel ihm das erwartungsvolle Schweigen seiner Familie auf, und er runzelte die Stirn.
    »Dachte ich es mir doch«, murmelte er leise in Melodys Richtung. »Was ist los?«, fragte er dann laut.
    »Nichts«, sagte Callan hastig und konzentrierte sich mit verhaltenem Grinsen auf seinen Teller. »Das Essen ist ausgezeichnet.«
    Adrian hob eine Augenbraue. »Dieses Gesicht kenne ich, also raus mit der Sprache – was habt ihr wieder ausgeheckt?«
    »Wirklich nichts, wir haben uns nur über die Vernissage unterhalten«, beteuerte Jordan.
    »Ja, deine Bilder haben ziemlichen Anklang gefunden«, wandte Rose sich an Melody. »Aber das ist ja auch kein Wunder, sie sind ausgesprochen schön.«
    »Danke.« Melody lächelte und schaute dann Adrian an. »Vor allem danke ich dir, dass du es möglich gemacht hast, ohne dich hätte es diese Ausstellung nicht gegeben.«
    »Schon gut«, wehrte er ab und legte ihr liebevoll den Arm um die Schulter, »du hast es dir verdient.«
    Callan warf einen demonstrativen Blick auf den Ring an Melodys Hand. »Gut zu wissen, dass wir eine so begabte Künstlerin in der Familie haben.«
    »Daher weht also der Wind.« Adrian seufzte. »Okay, dann geben wir es jetzt offiziell bekannt, das hatten wir sowieso noch vor. – Ja, ich habe Melody gebeten, meine Frau zu werden. Wir sind verlobt und werden bald heiraten.«
    »Wusste ich es doch«, platzte Millie triumphierend heraus, während Callan ein missmutiges Knurren von sich gab.
    »Mist, zehn Dollar verloren.«
    »Habt ihr eigentlich kein eigenes Liebesleben, dass ihr ständig Wetten über meines abschließen müsst?«, brummte Adrian gutmütig und flüsterte Melody hörbar für alle ins Ohr: »Bist du dir sicher, dass du dir das antun willst? Du bekommst nicht nur mich, sondern auch diese ganze verrückte Bande hier mit dazu.«
    Sie lachte. »Du hast recht, ich sollte es mir wirklich noch einmal überlegen.«
    »Onkel Callan hat gesagt, du bist schwanger«, trompetete Timmy in diesem Moment dazwischen. »Aber Onkel Jordan meint, dass Onkel Adrian dafür zu konservativ ist – heißt konservativ, dass man keine Babys kriegen kann?«
    Einen Augenblick herrschte entgeistertes Schweigen am Tisch, dann fingen alle an, zu lachen.
    »Nein, konservativ bedeutet so viel wie altmodisch«, erklärte Jordan ihm schmunzelnd.
    Adrian verdrehte genervt die Augen. »Das glaube ich ja wohl nicht. Lasst mich raten – ihr habt darauf natürlich auch gewettet?«
    »Naja, nachdem es Melody vorhin so schlecht war, haben wir uns eben Gedanken gemacht«, gab Callan zu. »Also – bekommt ihr jetzt ein Kind oder nicht?«
    »Tja mein lieber Bruder«, Adrian zwinkerte Melody verschwörerisch zu, »da muss ich dich leider enttäuschen.«
    Callan rümpfte die Nase. »Na toll, heute scheint wohl nicht mein Glückstag zu sein.«
    »Allerdings«, grinsend hielt Jordan die Hand auf, »ich bekomme zehn Dollar von dir.«
    »Du solltest dich nicht zu früh freuen«, bremste Adrian ihn.
    »Was? Wieso?« Verständnislos schaute Jordan seinen Bruder an.
    Ein amüsiertes Lächeln glitt über Adrians Gesicht. »Tut mir leid, aber dieses Mal haben wir euch wohl einen Strich durch die Rechnung gemacht – oder hat irgendjemand am Tisch auf Zwillinge getippt?«
    »Zwillinge«, entfuhr es Rose und Millie wie aus einem Mund, und auch Joyce stieß ein begeistertes »Oh mein Gott, Zwillinge« aus.
    »Jetzt bin ich wirklich platt«, murmelte Callan kopfschüttelnd. »Wie hast du das denn fertiggebracht?«
    Joyce knuffte ihm ihren Ellenbogen in die Rippen und strich dann vielsagend über ihren gerundeten Bauch. »Als ob du nicht ganz genau wüsstest, wie das funktioniert, McDermott.«
    »Herzlichen Glückwunsch«, lachte Jordan, »so viel Familienzuwachs in so kurzer Zeit, das sollten wir feiern.«
    Verschmitzt schaute Rose ihn an. »Wie sieht es denn übrigens mit dir aus? Nachdem wir jetzt zwei McDermotts endlich glücklich unter der Haube haben, wärst du ja wohl der Nächste.«
    Abwehrend hob Jordan die Hände und schüttelte den Kopf. »Oh nein, das kommt gar nicht infrage. Ich möchte mein Singledasein noch eine Weile genießen, wenn ihr jemanden verkuppeln wollt, haltet euch an Lauren. Schließlich ist unsere liebe Schwester älter als ich und somit vor mir an der Reihe.«
    »Apropos Lauren – schade, dass sie heute Abend nicht dabei sein kann«, sagte Melody bedauernd. »Wo ist sie
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