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Oft

Oft

Titel: Oft
Autoren: Marina Schuster
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Sorgen zu machen, Lauren ist eine Kämpfernatur, ich bin mir sicher, dass sie genau weiß, was sie tut. Außerdem kanntest du mich ebenfalls nicht sehr viel besser und hast meinen Antrag trotzdem angenommen.«
    »Immerhin habe ich bei dir gewohnt, wir waren fast vierundzwanzig Stunden am Tag zusammen, das hat mir gereicht, um dich kennenzulernen.« Mit einem kleinen Schmunzeln fügte sie hinzu: »Und ich wusste wenigstens, dass der Sex mit dir fantastisch ist, bevor ich Ja gesagt habe.«
    »Aha«, er grinste,
»das
ist also der Grund, warum du mich heiraten willst.«
    Ihre Hände wanderten unter die Bettdecke und strichen verlangend über seine Brust zu seinem Bauch hinab. »Was dachtest du denn?«, fragte sie herausfordernd.
    »Hey, ich habe auch noch andere Qualitäten«, murrte er mit gespielter Entrüstung und zog sie auf sich. »Aber du hast recht, es ist fantastisch, ich könnte mir nichts Besseres vorstellen.« Nach einem ausgiebigen Kuss fügte er hinzu: »Siehst du, wir zwei sind doch das beste Beispiel dafür, dass aus einem Chef und seiner Angestellten ein glückliches Paar werden kann – warum also sollte es bei Lauren und ihrem Matt nicht ebenfalls funktionieren?«
     
    Während in den nächsten Tagen die Vorbereitungen für Adrians und Melodys Hochzeit auf Hochtouren liefen, fand im ‚Texas Spine and Joint Hospital‘ in Longview ein weniger erfreuliches Gespräch statt.
    »So Mr. Davis, nachdem Sie nun endlich wieder auf Ihren eigenen Beinen stehen können, ist unsere Arbeit beendet«, erklärte der Mann im weißen Kittel freundlich. »Sie dürfen morgen nach Hause gehen.«
    Ryan Davis nickte, mit dieser Ankündigung hatte er bereits seit einer Weile gerechnet.
    »Wenn Sie regelmäßig die Übungen weiterführen, wird die Steife des Beins zunehmend nachlassen, ob es jedoch jemals wieder voll beweglich sein wird, lässt sich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen. Da jedoch die Nerven nicht beschädigt sind, besteht eventuell die Möglichkeit einer erneuten Operation. Ich gebe Ihnen die Adresse einer Spezialklinik in der Schweiz, wo Sie sich beraten lassen können. Allerdings würde ich Ihnen empfehlen, damit noch zu warten, bis Sie sich von den ganzen Strapazen erholt haben.«
    »In Ordnung, vielen Dank«, nickte der dunkelhaarige Mann.
    Der Arzt reichte ihm die Hand. »Auf Wiedersehen und alles Gute für Sie.«
    Nachdem er sich verabschiedet hatte, humpelte Ryan Davis in sein Krankenzimmer zurück. Mit langsamen Schritten lief er zum Fenster, öffnete es und schaute nachdenklich hinaus.
    Tja alter Junge, das war‘s dann wohl, dachte er wehmütig. Keine Rodeos mehr – Ende, aus, vorüber.
    Bilder der letzten Jahre zogen durch seinen Kopf, Jahre, die er vorwiegend in den Arenen der großen Turniere zugebracht hatte. Er hatte sich auf das Bareback Riding spezialisiert, dem Reiten von Wildpferden ohne Sattel, und es gab kaum einen Wettkampf, den er nicht schon gewonnen hatte. Vor seinem Unfall war er auf Platz fünf der Weltrangliste gewesen, und er hätte gute Chancen gehabt, weiter aufzurücken, wenn dieser schwere Sturz auf dem Rodeo hier in Longview ihm nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte.
    Das Pferd hatte ihn abgeworfen, hatte ihn dabei mit solcher Wucht gegen den metallenen Begrenzungszaun geschleudert, dass die Knochen seines linken Beins fast vollständig zersplittert wurden.
    Sechs Monate hatte er in der Klinik gelegen, hatte etliche Operationen über sich ergehen lassen, mit dem Ergebnis, dass sein Bein vermutlich für immer steif bleiben würde. Selbst wenn sich das noch ein wenig besserte, an einem Rodeo würde er nie mehr teilnehmen können, damit war es vorbei.
    Deprimiert ließ er sich auf das Krankenhausbett sinken.
    Ich sollte froh sein, dass ich überhaupt wieder laufen kann, dachte er trocken, die Frage ist nur, was ich jetzt mit meinem Leben anfangen soll.
     
    Am Tag vor der Hochzeit herrschte in Adrians Ranchhaus bereits die absolute Hektik. Rose sprang wie ein aufgescheuchtes Huhn durchs Haus, begleitet von Millie, die nicht weniger aufgeregt war. Schon seit dem frühen Morgen scheuchten die beiden grauhaarigen Damen Lieferanten, Dekorateure und andere freiwillige Helfer herum.
    »Ich glaube, ich fahre doch ins Büro«, erklärte Adrian seufzend, »dieses Chaos halte ich nicht aus.«
    Melody lächelte und gab ihm einen Kuss. »Geh ruhig, Liebling, solange du morgen zur Trauung wieder da bist, soll es mir recht sein.«
    Mit einem letzten, verzweifelten Blick auf Rose
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