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Odo und Lupus 01 - Demetrias Rache

Odo und Lupus 01 - Demetrias Rache

Titel: Odo und Lupus 01 - Demetrias Rache
Autoren: Robert Gordian
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Kinder … arme Tiere … die müssen verhungern, weil Gaukler hier niemand will sehen. Wir waren glücklich, wollten nach Hause … nach Pompaelo. Konnten Hybris nicht zügeln, haben hohe Herren belästigt. Mögen hohe Herren verzeihen! Erbarmen, Gnade …“
    In diesem Augenblick war aus einer Ecke des Raums ein mehrstimmiger Seufzer zu vernehmen. Dort stand ein Zwerg mit dem Äffchen auf dem Arm, dessen Gliedmaßen leblos herab baumelten. Gerade eben war es verendet. Zweifellos war es der Liebling der Truppe gewesen. Nicht nur die Kinder schluchzten erbärmlich. Diese Spielleute waren ja alle im Herzen Kinder geblieben. Sie vergaßen in diesem Augenblick ihr großes Unglück über dem kleinen, umringten den Zwerg mit dem toten Tier, streichelten und küssten es, jammerten, stöhnten. Sogar den Gefesselten liefen Tränen über die Wangen.
    Tullius wäre nicht der vollendete Gaukler und schlaue Anführer dieses Haufens gewesen, wenn er das unvermeidliche Ende des Äffchens, das freilich im günstigsten Augenblick eintrat, nicht ausgenutzt hätte. Er gab den Vorsänger bei dem Klagechor, des Heulens und Flehens war kein Ende. Er erreichte, was ohnehin unsere Absicht war. Odo verfügte, ihm und den anderen die Fesseln abzunehmen. Dann gebot er ihnen, sich in ihre Ecke zurückzuziehen und sich still zu verhalten. Sie gehorchten, nun ängstlich darauf bedacht, nicht noch einmal Ärger zu erregen. Nur ab und zu waren noch Seufzer und Schluchzer zu hören.
    Bozo wagte keinen Einwand. Den Groll, den er wegen der schnöden Behandlung empfinden musste, verbarg er mit dem Geschick eines Mannes, der sich Ehre nicht leisten kann. Er legte sogar eifrig mit Hand an, um die Gaukler, die er gerade verurteilt hatte, von ihren Fesseln zu befreien. Dabei schielte er immer wieder zu Odo hin, die Wiederbegegnung war ihm sichtlich unangenehm. Sogar bei dem schwachen Licht war zu sehen, dass sich sein schlechtes Gewissen verflüssigte und ihm in Schweißtropfen auf der Stirn stand.
    Wie es weitergeht, erfahren Sie in:
    Robert Gordian
    Saxnot stirbt nie
    Odo und Lupus, Kommissare Karls des Großen: Zweiter Roman
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