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Oberst von Huhn bittet zu Tisch (German Edition)

Oberst von Huhn bittet zu Tisch (German Edition)

Titel: Oberst von Huhn bittet zu Tisch (German Edition)
Autoren: Axel Hacke
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bedenken Sie bitte, was Herr K. aus Jena im
Santuari de Cura
auf Mallorca über grünen Tee herausfand: »Wegen seine mächtige Rostschutzmittel er haltet den Altwerdenprozess auf.«
    Andererseits gab es in München-Pasing vor Jahren nach Auskunft von Leserin R. am dortigen Marienplatz schon mal »Guten MorgenLatte« für 1,50 Euro, allerdings nur bis neun Uhr, wohl als
Happy Hour
gedacht. Nicht zu verachten der Milchkaffee »Café Olé«, den ich einmal in einer wunderbaren Glosse in der
Taunus-Zeitung
entdeckte, deren Autorin sich ebenfalls dem Speisedeutsch-Phänomen widmete.
    Ich möchte die kurze Getränkekarte abschließen mit einer Anekdote von Leserin G. Sie schreibt: »Ich war im Getränkemarkt. Vor mir war ein Kunde, der einen größeren Posten Mineralwasser bestellte. Bei der Festlegung des Liefertermins schien es Schwierigkeiten zu geben; denn der Kunde war sich nicht sicher, ob er zum vorgeschlagenen Termin zu Hause sein werde. Dazu meinte der Verkäufer, ein Ukrainer: ›Kein Problem, wir Wasser lassen vor Ihre Tür.‹«
    Na ja, und Leserin K. aus Leipzig teilt mit, im Rewe-Markt am dortigen Hauptbahnhof habe es mal »Mehrweggetränke« gegeben.

 
Peitschen Sie den Käse – oder:
Wir kochen selbst
    W er selbst kochen möchte, benötigt zunächst eine entsprechende Ausrüstung. Vor Jahren entdeckte zum Beispiel ein Leser bei
eBay
das sehr schöne Angebot eines gebrauchten Imbisswagens zum Startpreis von 5200 Euro, im Angebot »imbis wagen mit alle gereten« genannt.
    In der detaillierten Aufführung des Zubehörs lernt man die deutsche Sprache in ungeahnten Variationen kennen, es war jemand am Werk, der das Deutsche ganz offenbar nur vom Hörensagen kannte und gerade deshalb zu den wundersamsten Formulierungen imstande war: »tüf ist fertig, döner maschine komplet, pizza offen mit unter tisch, gril mit gitern, körie maschine, witrine, külschrank mit glas tühr, fritöze, arbeit plate stahl, schüpühle, wasser bouyler warm und kald, luftung 2 stuck, algemein was ein imbis für wurst döner und pizza braucht, ales komplet.«
    Schüpühle, schüpühle… Klingt das nicht wie eine Zauberformel? Man flüstert sie dem schmutzigen Geschirr zu – und schon steht es sauber wieder im Schrank.
    Als Ergänzung zu diesen Gerätschaften empfiehlt sich vielleicht ein »Reißkochautomat«, wie ihn Leserin H. aus München einmal im Internet entdeckte, anscheinend ein Apparat, der sowohl reißen als auch kochen kann, eigentlich ein Reiß-Koch-Automat, so was kann man immer brauchen. Oder handelt es sich um etwas wie einen Reißwolf? Irgendwie stellt man sich einen geradezu gewalttätig in seiner Küche wütenden Mann vor, einen Reißkoch, nicht wahr?
    Es könnte aber auch jemand sein, der keine frischen Materialien verwendet, sondern nur Fertiggerichte, deren Packungen er eben aufreißt.
    Nun zu den Zutaten. Nicht jedem ist ja bekannt, was Leser G. aus Bad Feilnbach weiß, seit er mit seiner Frau bei einer Winterwanderung in einem Café einkehrte und dort, die Speisekarte studierend, las: »Die Speisen können Inhaltsstoffe enthalten.«
    Man beachte das »können«. Es muss also nicht sein. Aber der erfahrene Koch weiß doch, dass sich aus dem Nichts nur schwer etwas zaubern lässt.
    Die Welt der Inhaltsstoffe und Zutaten ist groß, sie beginnt bei den »bodenhaltigen Hühnern«, die Herr G. aus Celle an einer Brathähnchen-Verkaufsstelle im Münchner Westend auftrieb, und dem »Obermoser Camembär«, gesehen von Frau R. auf einem Plakat an der Außenwand eines Supermarktes in Raubling bei Rosenheim.

    Aber wo endet sie?
    Vielleicht beim Fertigrisotto mit Steinpilzen von
La Gustosa brand,
das Frau S. aus Gröbenzell mal auf dem Münchner Viktualienmarkt kaufte? Es enthielt laut Verpackungsaufschrift nicht nur »Ich öle von sonneblume ingwer« und »Muskat vainvbbaun«, sondern auch »Gewwurmelcen«. Oder ist erst beim »Beessbaren Eibisch« aus Ägypten Schluss, den mein Nachbar B. kaufte und der nicht nur Inhaltsstoffe enthielt, sondern sogar »Tanzen mit Den Neuesten AGYPTISCHEN STANDARDS «.
    Was das ist? Keine Ahnung. »Hol’s der Derwisch«, schrieb mir B.
    Und ab in den Reißkocher damit, sage ich.
    Nun zu den Rezepten.
    Hier stehen wir natürlich vor der ganzen Fülle des heutigen Internetangebots und müssen uns irgendwie beschränken, weshalb ich im Wesentlichen zwei der schönsten internationalen Rezeptseiten vorstellen möchte.
    Wir wenden uns zunächst den Huhn-Gerichten im deutschen Teil der
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