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OASIS - Die Entdeckung (German Edition)

OASIS - Die Entdeckung (German Edition)

Titel: OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
Autoren: Rainer Findeisen
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tatsächlich eine gewisse, nicht ungewollte, Äh n lichkeit mit dem großen Musiker aus J a maika aufwies.
    Nachdem sie an der Polizeisperre Nummer 34, eine der über 50 Kontrollstationen, die ihre überdimensionale Ba u stelle vor ungebetenen Gästen schützen sollen, die routin e mäßige Überprüfung ihrer Papiere absolviert hatten , nahm David die G e nesis-CD aus dem Player. Gleichzeitig pfiff er leise einige geläufige Passagen der amerikanischen Nati o nalhymne vor sich hin und verkündete schließlich in einem bewusst beschwingten aber iron i schem Ton, indem er die rechte Hand zur Faust geballt auf die linke Brust legte. „Weißt du, Jim, dass mir in diesen Tagen ein großer Stein vom Herzen gefallen ist. Jetzt, wo der erste Ba u abschnitt so gut wie fertiggestellt ist. Ich bin übe r glücklich und auch stolz auf diesen, unser aller , Erfolg. Das ist zwar nur ein Teilerfolg für uns, aber ein großer Erfolg für unser es amer i kanisches V a ter ...“
    David Bolder konnte diesen historischen Satz, den Neil Armstrong in etwas abg e wandelter Form von sich gab, als er am 21. Juli 1969 um 03 : 56 Uhr (MEZ) erster Mensch seinen Fuß auf den Mond setzte, nicht mehr zu Ende sprechen. Mi t ten im letzten Wort brach er den Satz plötzlich ab. Noch etwa 300 Meter waren es bis zur Baustelle der Firma EDP, doch David ahnte bereits, dass an diesem Tag irgen d etwas nicht so war, wie sonst. Mit der rechten Hand tippte er Jim an. „Schau dir das mal an! Sieht das nicht merkwürdig aus?“ , wunderte sich David, der schon von Weitem erkan n te, dass ein großer Teil seiner A r beiter am Rand der kürzlich ausgehobenen Baugrube stand, angeregt disk u tierte und gespannt hinunter in die Tiefe scha u te.
    „Die werden nur dem Muezzin lauschen und ihr Mo r gengebet halten. So zeitig sind wir doch sonst nie auf der Bauste l le. Wenn wir kommen, sind die immer schon lange fertig damit“, versuchte Jim eine plausible Erklärung für das Verhalten der ausnahmslos ägyptischen Arbeiter zu fi n den .
    Doch David konnte Jims Deutung nicht nachvollziehen. Seine Stimme wurde lauter. „Verdammt, was zum Teufel ist da passiert?“ Er drückte das Gaspedal die letzten Meter noch einmal bis zum Anschlag durch. Der Motor seines Mitsubishis heulte laut und die durchdrehenden Räder wi r belten den tr o ckenen Sand zu einer dichten gelbbraunen Wolke auf.
    Nachdem sie wenige Augenblicke später an der Baugr u be ankamen, stiegen beide hastig aus, schlugen die Wage n türen zu und rannten geradewegs auf die umherstehe n den und heftig diskutierenden A r beiter zu.
    „Was ist denn hier los? Warum steht ihr so unproduktiv herum und malocht nicht?“ , fuhr David seine Arbe i ter an.
    Schlagartig verstummten sie. Keiner von ihnen wagte zu antworten. Sie schauten nur wie versteinert auf den Boden der Baugrube, in der später einmal das Fundament des bibl i schen Turmes von Bab y lon seinen Platz finden soll, und in der zwei orangefarbene Ba g ger schwer beschäftigt waren.
    Da die Sonne in der Zwischenzeit schon sehr hoch stand, mussten sich Davids und Jims Augen beim H e runterschauen in die Baugrube erst einmal an die veränderten Lichtverhäl t nisse gewöhnen. „ Siehst d u was?" , fragte Jim Friday.
    Im ersten Moment begriff David nicht ganz. Erst nach und nach konnte er die Decke und Teile der A u ßenwände eines Bauwerkes recht imposanten Ausm a ßes erkennen, auf die die Bagger an diesem Morgen gestoßen waren. „Was ist hier los?“ , schrie er und seine Stimme zitterte vor Aufr e gung. „Warum antwortet ihr nicht? Schlaft ihr vielleicht noch? Verdammt noch mal, was ist hier passiert? Macht endlich euern Mund auf, wenn ich euch etwas fr a g e !“
    Jim versuchte , David zu beruhigen. „David! David! Es macht keinen Sinn, hier so herumzuschreien. Übe r legen wir zunächst einmal in Ruhe, was es mit diesem alten Gemäuer hier auf sich haben könnte. Vielleicht gibt es eine ganz simple Erkl ä rung dafür.“
    David beruhigte sich wieder, doch eine gewisse Aufr e gung konnte er nicht verleugnen. „Okay, okay. Aber der merkwürdige Bau sieht aus, wie ein Bunker aus dem Zwe i ten Weltkrieg. Vielleicht war hier gar der Wüstenfuchs untergebracht“, scherzte er bereits wi e der.
    Doch seine Leute waren offensichtlich nicht zum Sche r zen aufgelegt. Keiner verzog eine Miene und David Bolder ve r suchte, dem Ganzen wieder eine seriösere Bedeutung zu verleihen. „Aber was wollte man im Zweiten Weltkrieg ausgerechnet hier, mitten
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