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OASIS - Die Entdeckung (German Edition)

OASIS - Die Entdeckung (German Edition)

Titel: OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
Autoren: Rainer Findeisen
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neu erbauten Landstraße, die vom ägypt i schen Hurghada aus etwa 25 Kilometer n bis zu ihrer derze i tigen Baustelle inmitten der Wüste führte. An den Woche n enden ließ Jim seinen eigenen Wagen gewöhnlich zu Hause stehen und bildet e mit David eine Fahrgemei n schaft. Jim fuhr liebend gern in Davids klimatisierten und bequ e men silberfarbenen Mitsubishi L200 und David kam Jims Vo r liebe für seinen Wagen sehr gelegen. Obwohl Jim frühmo r gens z u meist noch ein wenig schlaftrunken neben ihm saß , fuhr David diese einsame Str a ße doch viel lieber zu zweit. Er war der Meinung, dass er sich da sicher füh l te, in jenem fernen und politisch so unber e chenbaren Land.
    Für gewöhnlich ertönten über die Lautsprecherb o xen des Wagens die Hits von Deep Purple, den Rolling Stones oder AC/DC, Davids absolute Lieblingsgruppen. Titel, wie Sm o ke on the water , Sympathy for the devil oder Highway to hell weckten in David i m mer jene gute Stimmung, die er bei seiner schweren und verantwortungsvollen Arbeit, hier in diesem weiten Meer aus Sand und Felsen und fernab jedw e der Zivilisation, so dringend benötigte. Doch an diesem Morgen kramte David Bolder etwas länger in seinem M u sika r chiv und wählte eine ältere CD der Gruppe Genesis aus. Solche, eher etwas lyrisch angehauchte Musik, legte er eigentlich immer nur bei außergewöhnlichen Ereigni s sen auf, oder wenn er wieder einmal über Gott und die Welt nachdachte. Dennoch ahnte David in jenem Augenblick noch nicht, dass er diesen Samstag zeitlebens in E r innerung behalten wird.
    Bereits seit mehreren Monaten sehnten sich David und Jim nach einem freien Wochenende, um sich ein wenig en t spannen zu können. Doch daran war in di e sen Tagen so gut wie nicht zu denken. Vor ziemlich genau vier Jahren gehörte Davids Firma EDP, Egypt i an Desert Projects, zu den sieben Firmen, welche den Z u schlag zum Bau eines gigantischen und zukünftig weltgrößten Hotel- und Vergnügungskompl e xes erhielten. EDP war die einzige Firma aus den Vereini g ten Staaten, die anderen kamen aus Großbritannien, Fran k reich, Japan, Deutsc h land, Russland und China.
    Fast zwei Jahre benötigte der ägyptische Tiefbau, um eine kilometerlange befestigte Straße bis zum späteren Ba u platz entstehen zu lassen. Diese unplanmäßige Zeitverzög e rung ärgerte natürlich sämtliche beteiligte Unterne h men.
    David freute sich zwar riesig über das enorme Vertrauen, welches die ägyptische Regierung ihm damals schenkte, doch tief in seinem Innersten meldeten sich auch Zweifel. Zweifel, ob solch ein Mammutprojekt tatsächlich zu ve r wirklichen sei, hier in dieser Abg e schiedenheit, in dieser fast unzugänglichen Sand- und Felswüste . Zweifel, ob ein derartiges Projekt auch von genügend Erh o lungsuchenden angenommen werden würde. Hier, im geschichtsträchtigen Ägypten, wo es doch noch reichlich andere touristische S e henswürdigke i ten und eine Unmenge attraktiver Orte der aktiven Erh o lung gibt.
    David hatte bereits umfangreiche Erfahrungen mit größ e ren Hotelkomplexen. Denn unmittelbar vor diesem, über eine Milliarde Dollar umfassenden Auftrag, errichtete se i ne Firma EDP mehrere gewaltige Hotelanlagen am Roten Meer. Doch dieses neue Projekt sollte alles vorher Entsta n dene in den Schatten ste l len. Selbst die an Superlativen und Skurrilitäten gewoh n ten US-Amerikaner waren von dieser Anlage geradezu fasziniert und die heimische Presse schenkte dem Ablauf der Bauarbeiten größte Aufmerksa m keit.
    Was machte aber dieses Vorhaben so einmalig auf der ganzen Welt? Der gigantische Komplex, mit dem an die biblische Genesis, dem ersten Buch Mose, erinnernden N a men Oase der Schöpfung zwischen Hurghada und dem knapp 60 Kilometer entfernten Safaga wird sich nach Fe r tigstellung über eine gigantische Fläche von mehr als fün f zehn Quadratkilometer erstrecken und jährlich Tausenden Urlaubern eine luxuriöse Unterkunft bi e ten.
    Die Anlage wird umringt von einigen der größten Berge der Arabischen Wüste, wie den Gebel Sháyib el-Banat, den G e bel Abu el Hasan und den Gebel Qattár. Die Bezeichnung O a se der Schöpfung ist nicht etwa frei erfunden, sondern wurde von der nahe gelegenen natürlichen Oase gleichen Namens überno m men, die bereits zu Zeiten des Pharaos Sesostris III. ein bevorzugter Rastplatz für die gen Nubien zi e henden Krieger war.
    Diese künstliche Hotelwelt unterteilt sich in drei überd i mensionale Erlebnisbereiche, die im Abstand von
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