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Nur weil ich dein Chef bin

Nur weil ich dein Chef bin

Titel: Nur weil ich dein Chef bin
Autoren: Roxanne St. Claire
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die Parkers festen Po betonte.
    Dieser Mann war ein zum Leben erwachter griechischer Gott …
    In diesem Moment drehte er sich um, und Linda wandte hastig den Blick ab.
    „Erspar mir den ganzen Juristenquatsch, Brandon“, sagte er in den Hörer und fuhr sich mit der Hand durch das kurze, aber dichte schwarze Haar. „Es ist mir völlig egal, was der DNA-Test ergeben wird. Können wir das Testament anfechten oder nicht?“
    Linda runzelte die Stirn, aber Parker gab ihr durch ein knappes Nicken das Zeichen, sich in einen der Gästesessel vor seinem Schreibtisch zu setzen. Wie immer war er vollkommen gelassen, und die Autorität, die er auch sonst ausstrahlte, schien unangetastet zu sein. Trotzdem lag etwas Ungewohntes in seiner Stimme und in der Art, wie er seine Gesichtszüge anspannte. Offenbar kostete es ihn heute enorme Anstrengung, sich zu beherrschen.
    „Gut, mach das“, sagte er und begann, sich mit einer Hand den Nacken zu massieren. „Inzwischen laufen die Geschäfte wie gewohnt weiter. Meine Geschäfte.“ Er sah hinüber zu Linda, die hastig ihren Notizblock umblätterte, um Parker nicht anstarren zu müssen.
    „Ach, verdammt noch mal, das habe ich ganz vergessen.“ Sein Ton wurde gereizt, und Linda setzte sich automatisch auf, bereit, ihn an alles zu erinnern, was er vergessen haben mochte. Schließlich war das ihr Job – und nicht das Anstarren seines vollkommenen Körpers. Die „Parkerbeschau“ war sozusagen nur eine zusätzliche Annehmlichkeit ihres Jobs.
    „Ich kann nicht hingehen“, erklärte er Brandon, setzte sich in seinen ledernen Schreibtischsessel, griff nach dem kleinen schwarzen Handy und drückte auf einige Tasten. „Aber nach der Bombe, die du heute Morgen hast platzen lassen, glaube ich, dass ich mich mehr denn je der Öffentlichkeit zeigen sollte.“
    Er überlegte, und Linda versuchte, sich darüber klar zu werden, wovon er sprach.
    „Ich stecke bis zum Hals in Arbeit. So weit zu reisen, lässt meine Zeit eigentlich nicht zu“, sagte er dann. „Es sei denn, ich chartere einen Jet.“
    Natürlich. London. Parker hatte eine Einladung zum alljährlichen Ball der „International Hotel and Restaurant Association“ erhalten. Sie hatte nur noch sein Okay einholen wollen, um die Einladung in seinem Namen anzunehmen.
    „Ich habe wirklich viel zu tun“, fuhr er fort, „und auf einem normalen Linienflug bekommt man nichts erledigt.“ Er lachte leise und klemmte das Handy zwischen sein Ohr und eine der bemerkenswerten Schultern, um etwas in den elektronischen Organizer einzugeben. „Ich nehme an, eine Begleiterin brauche ich auch noch.“ Er zwinkerte Linda kurz zu, und sie erschauerte unwillkürlich.
    Welche Glückliche würde dieses Mal das große Los ziehen?
    Maxine, deren Daddy halb Palm Beach gehörte? Oder das beeindruckende Model, das schon zwei Mal auf dem Vogue-Cover war und fast so groß wie Parker selbst? Mit ihr war er in letzter Zeit oft zusammen gesehen worden. Vielleicht entschied er sich aber auch für den feurigen Rotschopf, die Leiterin der PR-Agentur, die im letzten Monat einen Auftrag für die „Garrison Incorporated“ erledigt hatte. Jedenfalls hatte es ganz schön zwischen den beiden gefunkt, als sie sich vor zwei Wochen im Konferenzraum trafen.
    „Tatsächlich fällt mir da gerade jemand ein. Sie ist genau die Richtige.“ Sein Blick ruhte auf Linda, intensiv, ruhig und selbstverständlich – fast so wie vorhin im Badezimmer.
    Eine seltsame Hitze stieg in ihr auf, und sie nahm schnell Zuflucht zu den simplen fünf Worten, die sie meistens aus ihrer Trance weckten: Er ist dein Boss, Dummkopf.
    Plötzlich stand Parker wieder auf und ging zum Fenster hinüber. „Halt mich auf dem Laufenden, Brandon. Ich lasse dich dann wissen, wie ich mich entschieden habe“, meinte er kurz angebunden und in geschäftsmäßigem Tonfall.
    Einen Moment lang rührte er sich nicht, sondern schaute zum wolkenlosen blauen Himmel hinaus. Dann wandte er sich wieder zu Linda um. „Wie Sie sich wohl schon denken können, gab es heute Morgen keine guten Neuigkeiten.“
    Sie legte das Papier mit seinen Anrufen auf den Schreibtisch. „Das erklärt sicher die siebzehn Nachrichten für Sie.“
    Er ließ den Blick über die Liste gleiten und fluchte so leise, dass sie ihn nicht verstand. „Brandon hat recht“, sagte er dann.
    „Womit?“
    „Ich muss zum Ball nach London fliegen. Es ist wichtiger denn je, dass ich um die Führung kämpfe.“
    „Ihre Führung steht doch außer
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