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Nur Dumme machen keine Fehler

Nur Dumme machen keine Fehler

Titel: Nur Dumme machen keine Fehler
Autoren: Andreas Schlueter
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Alexanders böser Blick. „Nein!“, brummte er. „Nur auf dem Computer, aber der ist ja jetzt kaputt.“
    „Aber gestern war dein Text doch auch schon verschwunden. Hast du nicht daraus gelernt und ihn diesmal gespeichert?“, hakte Johanna nach.
    „Nein, verdammt!“, brüllte Alexander, sah betreten zu Johannas Mutter und entschuldigte sich dann bei Johanna für den rüden Ton. „Ich gebe zu, ich hätte aus dem Fehler von gestern lernen müssen.“
    Mörfi sah, wie der Geldschein-Zengel erst zuckte und dann ein wenig schrumpfte. Der USB-Stick-Zengel guckte verdutzt und schien nicht so recht zu wissen, was er nun tun sollte.
    Alexander hatte einen Fehler eingeräumt und bekannt, dass man aus ihm hätte lernen können. Das war gar nicht gut für die Zengel. Allerdings war Alexander kaum zu überzeugen, dass er am Verschwinden des Textes am Vortag schuld war. In Wahrheit machte er noch immer Johanna dafür verantwortlich. Das langte nicht zur Rettung. Trotzdem hatte Johannas Einwand viel bewirkt, erkannte Mörfi.
    „Noch könnte ich es tatsächlich schaffen, den Text ein weiteres Mal zu schreiben“, besann sich Alexander wieder auf die Gegenwart und wandte sich an Johannas Mutter: „Wenn dumir einen Computer leihen könntest. Das meiste habe ich ja noch im Kopf. Und vielleicht kann ich dabei das eine oder andere noch mal neu überdenken.“

    Mörfi horchte auf.
    „WAS SOLL DAS?“, brummte der USB-Stick-Zengel missmutig.
    „Oh ja!“, frohlockte Mörfi. „Überdenken, mitdenken, nachdenken, vorwärts denken. Sehr denkwürdig. Würdig, drüber nachzudenken …“
    „Ein weiteres Nachdenken über die genannte Möglichkeit ist nicht zuzulassen!“, forderte der Geldschein-Zengel.
    „Denkste!“, entgegnete Mörfi keck.

Überraschende Verwechslung
    Nach Johannas Meinung hätte Alexander schon längst blaue Flecken an den Fingerkuppen haben müssen. Johannas Mutter hatte ihren Geschäfts-Laptop bereitgestellt und seitdem hämmerte Alexander wie ein Wilder seinen Text neu in die Maschine.
    Johannas Mutter war kopfschüttelnd in die Küche gegangen, um für alle einen Tee zu kochen. Johanna hatte sich auf dem Sessel niedergelassen und beobachtete, wie Alexander eifrig Mutters Laptop bearbeitete. Mörfi saß auf ihrer Schulter. Beide ließen die Zengel nicht aus den Augen, die zwar erheblich kleiner geworden waren, aber den Kampf um Alexander noch lange nicht aufgegeben hatten.
    „Schau nur!“, flüsterte Johanna Mörfi zu. Alexander sollte sie nicht hören. Mörfi hatte schon gesehen, was Johanna ihm zeigen wollte. Der USB-Stick-Zengel war gerade dabei, sichlangsam in die USB-Steckdose des Computers zu schleichen. Kein Zweifel: Der Zengel wollte auch diesen Computer zerstören.
    Gleichzeitig baumelten drei Zengel wie Christbaumkugeln an Mutters Lieblingspalme und bissen sich wie Raupen in den Blättern fest. Johanna beobachtete es verblüfft. Was hatte Mutters Palme mit Alexander zu tun? Offenbar war den Zengeln jedes Mittel recht, um Alexander von seiner Arbeit abzulenken. Ihr Plan schien aufzugehen.

    Mutter wäre beinahe die Teekanne aus der Hand gefallen, als sie das Wohnzimmer betrat. Ihr Blick fiel sofort auf die Zimmerpalme, die traurig ihre Blätter hängen ließ.
    „Oh je!“, rief Johannas Mutter. „Was ist denn mit der Zwergdattelpalme los?“
    Schnell stellte sie den Tee ab, um sie genauer zu betrachten.
    Alexander schaute zwar kurz hoch, ließ sich aber nicht beirren, sondern schrieb weiter.
    Wütend stiegen die drei Zengel von der Palme herunter und schauten sich um, was sie als Nächstes ruinieren konnten.
    Der USB-Stick-Zengel war nun fast komplett mit dem Laptop verbunden. Johanna überlegte, wie sie verhindern konte, dass auch noch der Computer ihrer Mutter zerstört wurde. Auch wenn er nur der Werbefirma gehörte. Doch Johanna fiel nichts ein.
    Der Geldschein-Zengel schien einigen anderen Zengeln verschiedene Anweisungen zu geben. Jedenfalls verteilten sich einige der Zengel plötzlich.
    Manche stürmten die Stehlampe, anderemachten sich an der Deckenlampe zu schaffen, die dritten eilten zum Lichtschalter und einer fummelte an der Steckdose des Computers herum.
    Mörfi ahnte, was die Zengel vorhatten. Sie wollten die gesamte Stromversorgung in der Wohnung, vielleicht sogar im ganzen Haus, lahmlegen. Und wenn sie dies mit einem Kurzschluss taten, dann bestand sogar die Gefahr, dass nicht nur einzelne Geräte zerstört wurden, sondern möglicherweise sogar ein Feuer
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