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Notlösung vorgesehen

Notlösung vorgesehen

Titel: Notlösung vorgesehen
Autoren: K. H. Scheer
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La­bor­ge­rä­ten be­deck­ten Ti­schen ar­bei­te­ten. Auf den ers­ten Blick konn­te ich er­ken­nen, daß es wirk­lich frei le­ben­de Men­schen und kei­ne Bio­synths wa­ren.
    »So sa­gen Sie doch et­was!« schrie ich und ging da­bei bis an das En­de der An­ti­grav­platt­form. Han­ni­bal folg­te mir wie selbst­ver­ständ­lich.
    Die So­gh­mo­ler blie­ben stumm. Hin­ter mir glitt knir­schend die Stahl­wand zur Sei­te.
    »Das Ro­bot­ge­hirn«, be­merk­te Fra­mus er­regt.
    Han­ni­bals Hand ruck­te vor. Aus dem Hand­ge­lenk her­aus schleu­der­te er ei­ne klei­ne, farb­lo­se Kap­sel zu den So­gh­mo­lern hin­über. Ob­wohl ich wuß­te, was er be­ab­sich­tig­te, konn­te ich selbst das Ding kaum se­hen. Den So­gh­mo­lern ent­ging es völ­lig. Es schlug zwi­schen ih­nen auf, und im glei­chen Au­gen­blick stie­gen un­sicht­ba­re Dämp­fe mit dem Ner­ven­gas Cho­li­naquat auf. Bis zu die­ser Se­kun­de wuß­ten wir nicht, ob es wir­ken wür­de. Die Au­ßer­ir­di­schen hat­ten einen an­de­ren Me­ta­bo­lis­mus als wir. Es war durch­aus mög­lich, daß sie das Gas ver­kraf­te­ten, oh­ne dar­auf zu rea­gie­ren.
    Ei­ne ein­zi­ge Se­kun­de wur­de mir zur end­los lan­gen Zeit. Ich war­te­te dar­auf, daß sie zu­sam­men­bre­chen wür­den, aber nichts schi­en zu ge­sche­hen. Dann aber wirk­te das Gas. Die So­gh­mo­ler zuck­ten zu­sam­men. Sie ver­such­ten, ih­re Waf­fen auf uns zu rich­ten und aus­zu­lö­sen, wäh­rend Han­ni­bal und ich be­reits zur an­de­ren Platt­form hin­über­spran­gen. Wir war­fen die Au­ßer­ir­di­schen zu Bo­den, ris­sen die Ener­gie­strah­ler an uns und fuh­ren her­um.
    Die Stahl­wand war zur Sei­te ge­glit­ten. Da­hin­ter war die mit Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ge­rä­ten über­sä­te Wand ei­nes Ro­bot­ge­hirns frei­ge­wor­den.
    Alarm­si­re­nen heul­ten auf. Ro­te Lich­ter blink­ten über der Tür­öff­nung. Das Ro­bothirn sah sich in sei­ner Exis­tenz be­droht. Es schrie um Hil­fe.
    Aus ei­nem Raum, der dem La­bor ge­gen­über lag, ka­men fünf So­gh­mo­ler her­vor. Sie wa­ren mit Ener­gie­strah­lern be­waff­net. Wir schos­sen so­fort. Wäh­rend die son­nen­hei­ßen Ener­gief­lu­ten über sie hin­weg­schwemm­ten, schloß sich das Stahl­tor mit un­ge­heu­rer Schnel­lig­keit. Kra­chend fiel es in die Sperr­fu­gen. Dort, wo die So­gh­mo­ler eben noch ge­we­sen wa­ren, be­fand sich nun ein glut­flüs­si­ger See, aus dem gif­ti­ge Ga­se nach oben stie­gen.
    »Seid ihr wahn­sin­nig ge­wor­den?« brüll­te Fra­mus G. Al­li­son. Er fuch­tel­te wild mit den Ar­men. »Ihr habt al­les zer­stört.«
    Ich warf ihm einen Ener­gie­strah­ler zu.
    »Pas­sen Sie lie­ber auf, Fra­mus. Es ist nichts mehr zu ma­chen. Ich er­klä­re Ih­nen spä­ter al­les.«
    »Ich will’s aber jetzt wis­sen«, schrie er wü­tend.
    Ich blick­te mich um. Dort wo die Bio­tanks mit den ent­ste­hen­den Bio­synths stan­den, er­schie­nen et­was zwan­zig ge­züch­te­te Ge­schöp­fe. Ei­ni­ge von ih­nen gli­chen So­gh­mo­lern, an­de­re wa­ren Spe­zi­al­kämp­fer. Es wa­ren zwei Grün­ge­schupp­te un­ter ih­nen, die aus Ma­te­ri­al auf­ge­baut wor­den sein muß­ten, das die So­gh­mo­ler von ih­rem Hei­mat­pla­ne­ten mit­ge­bracht hat­ten. Ih­nen folg­ten grau­sig ent­stell­te Ge­schöp­fe, die ein­deu­tig fehl­ge­steu­er­ten Zucht­ver­su­chen ent­stam­men muß­ten.
    Uns blieb kei­ne an­de­re Wahl.
    Wir schos­sen mit­ten in die Grup­pe der Bio­synths hin­ein. Wir ver­nich­te­ten da­bei nichts wei­ter als see­len­lo­ses Fleisch, das von ei­nem Pri­mi­tiv­ge­hirn ge­steu­ert wur­de.
    Auch die Tür zum La­bor flog auf. Die Ge­fan­ge­nen stürz­ten her­aus.
    »Hier­her«, be­fahl Han­ni­bal ih­nen mit schril­ler Stim­me. »Los doch. Be­ei­len Sie sich. Wir kön­nen uns nicht mehr län­ger hal­ten.«
    Sie rann­ten auf un­se­re Platt­form zu und schwan­gen sich hin­auf. Zur glei­chen Zeit ließ Han­ni­bal die Ho­sen her­un­ter!
    Das war, als ich es über­nahm, das An­ti­grav­ge­rät zu steu­ern. Wir muß­ten aus der Sack­gas­se her­aus.
    Der Klei­ne fetz­te sich die Bio­mas­se von den Bei­nen. Dar­un­ter ver­bar­gen sich die
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