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Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)
Autoren: Steve Hamilton
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von ihnen war so kahl gewesen wie Vargas. Irgendwie machte das die ganze Sache noch grausiger. Kein Haar war da, das auch nur einen Tropfen Blut aufgesaugt oder eins der grausigen Details verborgen hätte, etwa wo die Kugel eingetreten oder wieviel vom Schädel zerstört war. Ich mußte wegsehen.
    »Ich denke, wir sollten zurück zur Wache gehen«, sagte Maven. »Offen gestanden habe ich im Moment die Energie nicht. Also frage ich Sie freiweg, hier auf der Stelle. Wissen Sie irgend etwas hierüber?«
    »Ich weiß nicht, wer das hier war«, sagte ich. Technisch gesehen war das die Wahrheit.
    »Haben Sie eine Idee, warum Vargas eine lange Reise plante? Oben stehen zwei gepackte Koffer.«
    »Wir haben nicht gerade unsere Freizeit miteinander verbracht, Chief. Woher sollte ich so was wissen?«
    »Wissen Sie etwas über Vargas’ Boot? Warum er, zum Beispiel, dreißig Elektrogeräte erster Güte in die Kabine gepackt hat?«
    »Offensichtlich betrieb er etwas anrüchige Geschäfte, Chief. Das wirft dann vielleicht auch ein Licht auf die Vorgänge hier heute nacht.«
    Er sah mich an. »Kaum zu glauben, daß Sie es nie zum Detective gebracht haben. Sie sind der geborene Kriminalist.«
    »Ich will hier keine faulen Witze machen, Chief. Ich sage nur …«
    »Wissen Sie zufällig irgend etwas über zwei Männer namens Marcus und Derrick Forsythe?«
    Ich zögerte. Wenn ich das geradewegs abstritt, konnte mir das zum Verhängnis werden. »Ich glaube, ich weiß, wer sie sind«, sagte ich. »Es gab da jemanden, der mich bedroht hat, zusammen mit Bennett, Jackie und Gill. Sie haben geglaubt, wir hätten etwas mit dem Raubüberfall zu tun, und daß es dabei vielleicht um mehr Geld gegangen sei und daß wir das hätten.«
    »Und wieso sollten sie das denken?«
    »Weil Sie drei von uns verhaftet haben. Und ich war mit den dreien zusammengewesen. Das Ganze war ein Irrtum.«
    »Ausgelöst durch unseren Fehler, die drei zu verhaften?«
    »Chief, das ist kein Witz. Ich bin sicher, daß sie es waren, die gestern meine Hütte in Brand gesteckt haben.«
    »Nun, gut, Sie brauchen sich ihretwegen keine Sorgen mehr zu machen. Wir haben gehört, daß ihr Boot vor ein paar Stunden in der Batchawana Bay angetrieben worden ist. Niemand an Bord, nur jede Menge Blut und etwa hundert Einschläge von Kugeln.«
    »Dann sind das also Ihre drei Räuber«, sagte ich. »Die beiden Forsythe-Burschen und dieser andere, Danny Cox.«
    »Hmm. Löst sich praktisch in Wohlgefallen auf, wie? Alle drei Räuber sind tot.«
    »Und einer von ihnen, ich denke, es muß wohl Cox gewesen sein … er wollte die beiden anderen über den Tisch ziehen. Und da hat er Bennett, Jackie und Gill vorgeschoben, um sich dahinter zu verstecken.«
    »So daß der Bezirksstaatsanwalt die Verfahren einstellen sollte.«
    »Das ist seine Entscheidung. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß er sich hier noch weit aus dem Fenster lehnen will.«
    »Nein«, sagte Maven. »Wie ich ihn kenne, wird er das nicht tun.«
    »Wo ist Mrs.   Vargas? Und wo wir gerade dabei sind …« Bei genauerem Hinsehen fehlte noch etwas. »Wo ist der Hund?«
    »Mrs.   Vargas ist im Krankenhaus. Sie steht unter Schock. Offensichtlich hat sie alles mit angesehen. Sie sagt, zwei Männer seien hereinspaziert gekommen, hätten ihr gesagt, sie solle sich keine Sorgen machen, sie erschössen keine Frauen oder Hunde. Dann haben sie ihn direkt hier auf dem Fußboden abgeknallt, ein Schuß, und dann sind sie gegangen. Als wir ankamen, hatte der Hund praktisch Schaum vorm Mund. Das verdammte Biest hat sich ganz schön gewehrt, als wir ihn fortschaffen wollten.«
    »Und wo ist er jetzt?«
    »Er ist in der Garage. Erst vor ein paar Minuten hat er aufgehört zu kläffen. Ihm muß das Benzin ausgegangen sein.«
    »Kann ich ihn sehen?«
    »Warum zum Teufel wollen Sie das denn?«
    »Ich möchte ihn einfach sehen.«
    »Aber bitte schön, McKnight. Er wird Ihnen die Fresse wegbeißen.«
    Ich ging durch die Küche, öffnete die Tür zur Garage und machte mich auf den Angriff gefaßt. Er blieb aus.
    »Miata«, sagte ich, »wo bist du?«
    Ich schaltete das Licht ein und sah Vargas’ Saab auf dem einen Stellplatz und den blauen Miata seiner Frau auf dem anderen. Den Hund konnte ich nirgends entdecken.
    »Miata, komm raus. Ein Angriff aus dem Hinterhalt ist alles, was mir heute abend noch fehlt.«
    Ich ging um beide Wagen herum. Keine Spur von dem Hund. Schließlich ließ ich mich auf Hände und Knie nieder. Der Hund war unter
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