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Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)
Autoren: Steve Hamilton
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geschlafen?« fragte ich.
    »Sobald wir nicht mehr so auf die Wellen knallten«, sagte Jonathan. »Da war er plötzlich weg.«
    »Wir sind bald zu Hause.«
    »Wann kann ich denn anfangen, dir zu danken, Alex?«
    »Das nächste Mal, wo du meinen Deckel kassierst.«
    Er schenkte mir ein müdes Lächeln. Ich schlug ihm auf die Schulter und ging zurück an Deck.
    Leon hatte das Steuer übernommen. Vargas saß am Heck und rieb sich die linke Schulter.
    »Morgen wird Ihnen alles weh tun«, sagte ich.
    »Und ob, aber wenn ich an die Alternative denke, nehme ich das gerne in Kauf.«
    »Wie groß ist das Problem, das Sie jetzt haben? Mit Isabella, meine ich.«
    »Ich denke, mit der Masche ist es jetzt vorbei. Ich habe mich in diesem Moment zur Ruhe gesetzt.«
    »Lassen die das mit sich machen? Daß Sie so einfach weggehen?«
    »Das müssen sie wohl. Ich schmeiße die Brocken hin.«
    »Und dieses Gerede, daß man hier im großen Stil Häuser baut, das neue Bay Harbor – da hat doch auch Isabella hintergesteckt, oder?«
    »Er hat. Das ist jetzt wohl auch vorbei.«
    »Vielleicht ist das auch gut so.«
    Er sah mich an. »Ja, das denke ich auch. Mir hat es jedenfalls nichts eingebracht. Hat mich nur zur Zielscheibe gemacht.«
    »Ich weiß nicht, wie der heutige Tag ohne Ihre Hilfe verlaufen wäre. Ich glaube nicht, daß er ein gutes Ende genommen hätte.«
    »Ich habe mir gedacht, es sei in meinem eigenen Interesse, euch alle am Leben zu halten. Irgendwer hat schließlich mein Geld. Sie haben mir die komplette Geschichte versprochen, Alex. Ich warte.«
    Ich erzählte ihm, was ich wußte, von Bennett und seinem Sohn und von dem Geld, das schon lange weg sei. »Sie werden das mit Bennett ausfechten müssen«, sagte ich. »Ich weiß nicht, was ich Ihnen sonst sagen soll.«
    »Wir werden darüber wohl bei Gelegenheit gemütlich zu plaudern haben.«
    »Wenn wir gleich bei seiner Kneipe sind, kommen Sie doch einfach mit rein und trinken was.«
    »Das mache ich später irgendwann. Vielleicht schaue ich morgen mal rein.«
    »Ist das Ihr Ernst?«
    »Ich will jetzt nach Hause und Miata rauslassen. Er war den ganzen Tag drinnen. Cynthia will einfach nicht mit ihm spazierengehen.«
    »Vielleicht gehen Sie erst mal besser woanders hin. Ziehen sich eine Zeitlang aus dem Verkehr, wenn Sie wissen, was ich meine. Verdammt noch mal, vielleicht sollten Sie sogar Leon wieder anheuern. Nach dem, was er heute gebracht hat, ist er wohl allem gewachsen.»
    »Ich weiß Ihre Sorge um mich durchaus zu schätzen. Aber machen Sie sich um mich keine Gedanken. Ich kann schon auf mich aufpassen.«
    Als wir Bennetts Haus erreicht hatten, verließen wir alle die Boote. Jackie war jetzt wach und nicht allzu glücklich darüber, eine Leiter hinabsteigen zu müssen, mit nichts als mit einer Decke bekleidet. Als wir alle auf dem Dock standen, sah Vargas uns lange an, nickte kurz und legte ab.
    »Hey, Alex«, sagte Bennett. »Was ist eigentlich aus der Geldtasche geworden?«
    »Wie bitte?«
    »Sie wissen doch, die Tasche mit den zweitausend Dollar drin?«
    »Die habe ich wohl ins Wasser fallen lassen, Bennett. Das tut mir aber so was von leid.«
    »Machen Sie sich da keine Gedanken, Alex. Ich sage doch gar nicht, Sie hätten auf sie aufpassen sollen. Ich wollte nur fragen.«
    »Ich brauche einen Drink«, sagte ich. »Den brauchen wir wohl alle.«
    Ich verließ das Dock als letzter. Ich sah den Fluß hinunter, sah Vargas am Steuer seines Bootes, gerade bevor er um die Kurve verschwand.
    Es war das letzte Mal, daß ich ihn lebend sehen sollte.

Kapitel 23
    Wir genossen unsere Drinks. Wir genossen Margarets weltberühmtes Beef Stew. Ich sah sie mir alle an, einen nach dem anderen – Jackie, wie er da saß in irgendwelchen Kleidungsstükken, die Bennett ihm gegeben hatte, die Ärmel über zwanzig Zentimeter zu lang. Jonathan, der neben seinem Vater saß und ihm die linke Hand auf den Rücken gelegt hatte. Gill, der sofort zur Stelle gewesen war, um seinem Freund zu helfen, ohne eine Frage zu stellen. Leon, das orangefarbene Haar zerzauster denn je vom Wind und der Gischt des Sees, trug immer noch die schwarze Windjacke und saß da mit einem müden Lächeln auf dem Gesicht. Mein Partner.
    Ich konnte nicht umhin, für jeden von ihnen etwas zu empfinden, sogar für Bennett, den alten Esel, der uns die Suppe eingebrockt hatte – wie er da saß, den Kopf bandagiert, und Margaret von der Rettungsaktion erzählte, und alles war schief oder falsch. Ich konnte mir ausmalen, wie
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