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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin
Autoren: James Clavell
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Anlässen, wo wir uns begegneten, hat sie kaum mit mir geredet, und ich habe ihr immer mißfallen, egal, wieviel Mühe ich mir auch gab. Sie ist eine alte Hexe. Auch wenn sie erst siebenunddreißig ist. Sie ist für mich die Hexe Struan und wird es immer sein.
    Angélique war achtzehn Jahre, sechs Monate und ein paar Tage alt. Sie trat in die Halle der Struans unter dem miteinander verschlungenen Roten Löwen Schottlands und dem Grünen Drachen Chinas und stieg die große Treppe hinauf in ihre Suite. Dort verriegelte sie die Tür und legte sich dann glücklich zu Bett – um in aller Ruhe zu schlafen.
     
     
    Sieben Tage später traf Yoshi Sir William und die Gesandten in Kanagawa und besänftigte sie, zufrieden, daß Anjo erneut in seine Falle gegangen war und einen großen Knüppel benutzt hatte, der gar kein Knüppel war – wenn auch ebenso erstaunt, daß die Gai-Jin nach den Verheerungen nicht abgesegelt waren. Sein Trostpflaster für sie soll te ein Treffen mit dem Shōgun sein, sobald der Shōgun zurückkehrte.
    Sir William fragte, wann das sein würde. Er antwortete, er werde das schnell arrangieren, über den Kopf des taikō hinweg, falls nötig, er ist so krank, der arme Mann, aber immer noch taikō. Inzwischen vertraue ich darauf, daß die Information, die ich für unsere möglichen zukünftigen Vereinbarungen brauche, bald fertig sein und mein Rat in Erwägung gezogen werden wird.
    Unverzüglich wurde die H.M.S. Pearl mit einer offiziellen Aufforderung an Sanjiro nach Kagoshima geschickt, sich zu entschuldigen, Entschädigung zu zahlen und die Mörder auszuliefern oder zu identifizieren. Sanjiro lehnte dies als unverschämt ab. In der folgenden Woche segelte das Kampfgeschwader mit Sir William und seinen Leuten an Bord des Flaggschiffs ab – H.M.S. Euryalus, 55 Kanonen; Pearl, 21, Perseus, 21; Racehorse, 14; Havoc, Coquette und die Schaufelradkorvette Argus, 9 – und ankerte am Eingang der Bucht von Kagoshima, außer Reichweite der Küstenbatterien, die in vierzehn Forts zu beiden Seiten der Bucht geschützt untergebracht waren. Das Wetter schlug um und wurde schlecht.
    Als die Bedingungen sich verschlechterten, schwankte Sanjiro. Vier Tage lang. In der Morgendämmerung des fünften Tages bei Regen und schwerem Sturm wurden drei Dampfer Satsumas, die vor der Stadt lagen, versenk., Um die Mittagsstunde begannen alle Küstenbatterien zu feuern, und Admiral Ketterer gab den Befehl zum Kampf. In Kiellinie, das Flaggschiff voran, dampfte die Flotte in die Bucht. Als sie in Reichweite der Forts kamen, feuerten die Schiffe Breitseite um Breitseite ab. Das Gegenfeuer war wesentlich schwerer als erwartet.
    Eine Stunde nach Beginn der Schlacht schwenkte die Euryalus aus der Linie. Unbemerkt war sie zwischen ein Fort und ein Zielgebiet gesteuert worden, das die Küstengeschütze genauestens im Visier hatten, und ein Treffer hatte ihrem Captain und dem Commander auf der Brücke, die neben Ketterer und Sir William gestanden hatten, den Kopf abgerissen; ein Geschoß explodierte auf dem Deck, tötete weitere sieben Matrosen und verwundete einen Offizier. An ihrer Stelle übernahm die Pearl die Führung. Gegen Sonnenuntergang lief die Perseus auf Grund, doch die Pearl schleppte sie ohne Verluste frei.
    Der Kampf dauerte bis Sonnenuntergang. Mehrere Forts waren beschädigt, viele Kanonen zerstört, einige Magazine in die Luft gegangen und Granaten auf Kagoshima abgefeuert worden. Schiffe waren nicht verloren, und die einzigen Toten waren jene an Bord des Flaggschiffes. In dieser Nacht brannte Kagoshima, wie Yokohama gebrannt hatte. Der Sturm wuchs.
    In der Morgendämmerung – das schlechte Wetter hatte nicht nachgelassen – erhielten die Toten ihre Seebestattung, und die Wiederaufnahme der Kampfhandlungen wurde befohlen. Die Euryalus führte. Am Abend ankerte die Flotte erneut außer Reichweite, alle Schiffe waren intakt, die Stimmung gut, und sie hatten reichlich Munition in Reserve. Kagoshima wurde zerstört, die meisten Batterien beschädigt. In der Dämmerung bei Sturm und Regenböen befahl Ketterer gegen den Willen der meisten an Bord und Sir Williams Proteste die Rückkehr der Flotte nach Yokohama. Obwohl sie weit außerhalb ihrer Reichweite fuhr, feuerten ein paar Küstengeschütze noch immer.
    Ketterer erklärte den Sieg. Die Stadt war niedergebrannt worden, Sanjiro gedemütigt, und, was das Wichtigste war, die Flotte war unversehrt – Ketterer behauptete, das Wetter habe seine Entscheidung nötig
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