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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin
Autoren: James Clavell
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liebten sie… mein Alter Herr sagte immer: ›Diese Dinge werden uns geschickt, um uns zu prüfen. Du weinst und weinst und… und dann nimmst du dich zusammen und sagst, es war Gottes Wille, und versuchst, Ihn nicht zu hassen.‹«
    Er spürte, daß ihm Tränen über die Wangen liefen, aber es kümmerte ihn nicht. Seine Füße trugen ihn davon, hinunter an den Strand, und dort, allein mit der Brandung, dem Himmel und der Nacht, dachte er an Fujiko, erinnerte sich mit all seiner Leidenschaft an sie.
    An Bord der Atlanta Belle sagte Captain Twomast gerade: »In Ordnung, Jamie, ich nehme sie mit, was immer Mrs. Struan entscheidet, aber Sie kennen sie, sie neigt nicht gerade zur Großzügigkeit.«
    »Geben Sie ihr einfach meinen Brief, wenn Sie in Hongkong ankommen.« Jamie hatte Twomast die Wahrheit über Otami und seinen Vetter erzählt, da er seinen Freund nicht in Schwierigkeiten bringen wollte, und hatte für die Bezahlung ihrer Überfahrt gebürgt, hin und zurück, falls Tess seinem Vorschlag nicht zustimmte: den beiden das Geld vorzustrecken und sie wohlüberlegt in England und Schottland einzuführen – gegen eine fünfzigprozentige Beteiligung an einem gemeinsamen Unternehmen, das Jamie nach der Rückkehr der beiden gründen und führen würde.
    Ich weiß, daß es eine langfristige Investition ist, Mrs. Struan, aber Otami ist sehr klug, verfügt über gute Beziehungen, soweit ich das feststellen konnte, und repräsentiert Nippons Zukunft. Sollten Sie nicht einverstanden sein, so nehmen Sie das Reisegeld für die beiden bitte aus dem überaus großzügigen Geschenk, das Sie mir gemacht haben. Inzwischen leistet Albert MacStruan gute Arbeit, Ihr Besitz und Ihre Gebäude hier sind bei dem Feuer nicht zu Schaden gekommen, und alles deutet auf eine gute Zukunft hin – ich werde weiterhin helfen, wenn er mich darum bittet. Lassen Sie mich zum Schluß noch sagen, daß Sie sich vor Brock’s neuem Manager Edward Gornt hüten sollten. Er ist ein gefährlicher Rivale.
    »Das wird teuer, Jamie«, sagte Twomast. »Mindestens hundert Pfund. Ist es das Risiko wert?«
    »Das ist Tess’ Schiff, die Überfahrt kostet sie nichts.«
    »Trotzdem ist es teuer, und sie ehrt den Penny wie das Pfund. Nun, ich werde Ihren Sichtwechsel in London einlösen, falls sie die Rechnung nicht begleicht. Sind Sie sicher, daß Ihre Jappos begriffen haben, daß sie mir gehorchen müssen?«
    »Ja. Ich habe ihnen gesagt, daß Sie an Bord der König sind, der Daimyo. Sie müssen Ihnen gehorchen und an Bord bleiben, bis Sie sie in London an Land lassen. Aber behandeln Sie sie als Adlige, Johnny. Sie werden dafür belohnt werden.«
    Twomast lachte. »Ja, im Himmel. Macht nichts, ich bin Ihnen aus den letzten Jahren manches schuldig, also werde ich es tun.«
    »Danke.« Jamie sah sich in der kleinen Kabine um: eine Koje, Kartentisch, ein Tisch für vier Personen, sauber, hart, seemännisch – wie Johnny Twomast selbst, ursprünglich Norweger und ein Vetter von Sven Orlov, dem Buckligen, der nach Dirk Struan Master der Struan-Flotte war. Die Atlanta Belle, ein Tausend-Tonnen-Dampfer, konnte vier Erster-Klasse-Passagiere unterbringen und hatte beträchtlichen Frachtraum. »Wo bringen Sie sie unter?«
    »Bei der Mannschaft, wo sonst?«
    »Können Sie ihnen eine Kajüte geben, wie klein auch immer?«
    »Wir sind voll besetzt, und sie werden bei der Mannschaft schnell lernen, wie’s bei uns zugeht, das müssen sie.«
    »Geben Sie ihnen wenigstens eine Kajüte, bis Sie Hongkong verlassen haben, ich möchte nicht, daß einer von ihnen erkannt wird.«
    »Sie können die Kabine des Dritten Maats haben«, willigte Twomast ein, »die hat zwei Kojen. Sind sie bewaffnet, Jamie?«
    »Natürlich sind sie bewaffnet, sie sind schließlich Samurai.«
    »Keine Waffen an Bord, auch nicht bei Samurai, bei Gott.«
    Jamie zuckte mit den Schultern. »Sagen Sie’s ihnen, aber behandeln Sie sie bitte wie Adlige, nicht wie einfache Eingeborene.«
    »Mister!« rief der Kapitän. »Schicken Sie sie herein!«
    Hiraga und Akimoto kamen herein, von Jamie gut instruiert.
    »Welcher von Ihnen spricht englisch?«
    »Ich, Anjin-sama. Ich Otami-sama.«
    »Mr. McFay hier hat für Sie gebürgt, Otami-sama, für Ihr gutes Benehmen auf dem ganzen Weg nach London. Sind Sie bereit, mir zu gehorchen, an Bord zu bleiben, wenn ich es sage, an Land zu gehen und zurückzukommen, wie ich es sage, bis wir in London sind, mir zu gehorchen, als wäre ich Ihr Führer, Ihr Daimyo?«
    »Wir bereit zu
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