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Ninja-Rache

Ninja-Rache

Titel: Ninja-Rache
Autoren: Jason Dark
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und umarmte sie. »Das ist mir doch gestattet - oder?«
    »Immer.«
    Sie blieben eine Weile so stehen, dachten nur an sich, und es war Shao, die ihren Partner schließlich wegdrückte. »Ich habe mit dir über andere Dinge zu reden.«
    »Kann ich mir denken.« Suko schielte auf die Uhr. Mitternacht war vorbei. »Wäre es nicht besser, wenn wir John Sinclair zu unserer Unterhaltung bäten.«
    »Das wollte ich gerade vorschlagen.«
    »All right, dann rufe ich an.« Suko lachte leise. »John wird vor Freude ein Tänzchen machen.«
    Im Wohnraum brannte kein Licht. Suko schaltete es ein, rieb seine Augen und griff zum Telefon.
    Shao war ihm gefolgt. Sie trug wieder ihre Berufskleidung, Hose und Jacke aus schwarzem Leder, dazu die Armbrust über den Rücken gehängt und daneben den Köcher mit den Pfeilen. Es war ihre stärkste Waffe, und Shao beherrschte sie perfekt.
    John hatte sich nach dem vierten Läuten gemeldet. Obwohl Shao einige Schritte entfernt stand, hörte sie sein Fluchen über die Störung bis zu sich.
    »Hör auf, ich habe Besuch.«
    »Warum weckst du mich dann?«
    »Weil es Shao ist, John.«
    »Gut, ich bin in zweieinhalb Minuten bei dir.« Suko legte den Hörer auf.
    »Möchtest du einen Schluck zu trinken haben, Shao?«
    »Nein, danke.«
    »Dann hole ich mir ein Wasser.«
    Als Suko zurückkehrte, hatte Shao mir schon geöffnet, und ich schaute beide verwundert an. »Das müßt ihr mir erklären.«
    Suko hob die Schultern, während er aus der Dose trank. »Nicht ich, John, sondern sie.«
    Ich schaute Shao unter den hochgezogenen Augenbrauen an, sie lächelte und nickte.
    »Es ist eigentlich ganz einfach, John. Er ist wieder aktiv geworden.«
    Da Suko wieder schluckte, gab ich die Antwort. »Du meinst doch nicht Shimada.«
    »Doch!«
    Ich ließ mich in einen Sessel fallen und strich über meine Augen.
    »Verflucht, da denke ich noch an den letzten Fall, als du im Kloster warst und als Sonnengöttin aufgetreten bist. Ich habe es durch das Bild beobachten können. Dieser Soto Lamar hätte mir mehr gesagt, aber er zog es vor, sich selbst zu töten. Da war die Spur abgebrochen. Wie läuft es jetzt, Shao?«
    »Noch schlimmer, fürchte ich.«
    Suko fragte: »Willst du uns Angst einjagen?«
    »Nein, sicherlich nicht. Ich befürchte tatsächlich das Schlimmste, denn Shimada ist wieder aktiv geworden und hat es geschafft, neue Helfer zu gewinnen.«
    Ich winkte ab. »Wen könnte der sich schon geholt haben?«
    »Tengus!«
    Fast hätte ich mich an meinem eigenen Speichel verschluckt. Dafür wurde ich bleich, und Suko erging es nicht anders. Auch sein Gesicht verlor an Farbe.
    »Kein Irrtum?« flüsterte er.
    »Nein, leider nicht.«
    »Wieso?«
    »Soto Lamar hatte Verbindung zum Club der weißen Tauben. Leider habe ich das zu spät herausgefunden, Freunde.«
    Es war nicht Getue, daß wir so reagierten, denn der Begriff Tengu ließ unseren Blutdruck in die Höhe schnellen. Nicht allein das, wir bekamen auch Angst.
    Wer waren die Tengus? Für uns die allerschlimmsten aller Dämonen; sie stammten aus Japan. Diese Kreaturen waren keine Zombies, sondern weitaus schlimmer. Man konnte einen Tengu in drei Teile schlagen und hatte ihn noch immer nicht getötet, weil er es immer wieder schaffte, sich zu regenerieren. In Japan selbst erzählte man sich, daß die Tengus mehr als tausend Jahre alt sein sollten. Ihre Seelen suchten sich Gastkörper, das waren zumeist die schwarzen Totenvögel. Sie konnten aber auch einen Menschen übernehmen. Wenn der von einem Tengu besessen war, dann gute Nacht. Da war er kaum zu stoppen. Er hatte eine unbeschreibliche Angriffswut bekommen. Seit kurzer Zeit gab es sie wieder im asiatischen Raum, zum Leben erweckt durch den Club der weißen Tauben, einer starken Verbindung konservativer Männer, die es nicht überwunden hatten, daß die Amerikaner damals im Zweiten Weltkrieg Japan besiegt und gedemütigt hatten. Sie wollten Rache am Westen, sie wollten Japan zu einem Weltreich hochbringen, und sie kannten dabei keine Rücksichten, wobei sie davon ausgingen, daß die Amerikaner auch beim Abwurf ihrer Atombomben ebenfalls keine Skrupel gekannt hatten. Sogar mit den Strigen hatten die Tengus Verbindung aufgenommen, sie liebten die Nähe zu den schwarzen Vögeln, denen sie auch oft genug ihre Seelen überließen. Ihr Verhältnis zu den Menschen kannte ich nicht, wir gingen jedoch davon aus, daß die Samurais ihnen negativ gegenüberstanden, denn diese Wesen paßten nicht in den Ehrenkodex dieser
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