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Ninja-Rache

Ninja-Rache

Titel: Ninja-Rache
Autoren: Jason Dark
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töten können, was selten genug vorkommt, denn sie sind so gut wie unbesiegbar.«
    »Was sind das für Wesen?«
    »Tengus!« erklärte die Stimme aus dem Nichts.
    Yakup schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, ich kenne sie nicht. Sie sind mir kein Begriff.«
    Shimada bewies, daß er auch lachen konnte. Es hörte sich mehr an wie ein Dröhnen. »Das ist nicht weiter schlimm. Du wirst sie noch näher kennenlernen.«
    »Wann?«
    »In der nächsten Zeit. Es sind die besten Verbündeten, die ich je gehabt habe. Du kannst alle anderen dagegen vergessen. Die Samurais, die Ninja — alle. Was sind sie schon gegen einen Tengu? Er zerreißt sie in der Luft. Vielleicht bekommst du dies noch einmal zu sehen. Ich aber bin auf dem Weg zur Weltherrschaft. Ich und der Club der weißen Tauben haben uns wieder an die Ursprünge erinnert, die das gewaltige Reich Japan einmal groß gemacht haben.«
    »Damit kommst du nicht durch.«
    »Doch, wir komen durch, denn wir werden alle Hindernisse, dich eingeschlossen, aus dem Weg räumen.«
    »Ich bin bereit.«
    Shimada amüsierte sich. »Das weiß ich, doch ich habe von Hindernissen gesprochen, also in der Mehrzahl. Es gibt noch welche, die ich nicht mag, die ich hasse.«
    »Kenne ich die?«
    »Und ob du sie kennst. Eines der Hindernisse steht genau vor dir, Yakup.«
    Der Ninja schrak zusammen. Es konnte nur der Leichenbaum gemeint sein. Als Hindernis sah er ihn nicht an, doch Shimada mußte anders darüber denken. Er war ihm schon immer ein Ärgernis gewesen, weil die Geister der Verstorbenen es geschafft hatten, auch durch den Baum entsprechenden Kontakt aufzunehmen. Wenn er und die Geister nicht mehr waren, gab es diese Brücke nicht mehr.
    Der Ninja ging einen Schritt nach vorn, als wollte er den Leichenbaum beschützen.
    Dann schrak er zurück, denn hinter oder zwischen ihm flammte es plötzlich auf.
    Nein, es war kein Feuer, wenn es auch im ersten Augenblick so ausgesehen hatte.
    Es war ein blaues, gefährliches Licht, in das dunkle, ebenfalls blaue Schatten hineindrangen, aber dennoch nicht so düster waren, als daß sie die beiden Augen überdeckt hätten, die sich groß, kalt und grausam darin abzeichneten.
    Die Augen des Shimada!
    Schlimmeres konnte es nicht geben. Wer in sie hineinschaute und über ihn nicht Bescheid wußte, bekam es mit der Angst zu tun. Es sollte in früheren Zeiten Menschen gegeben haben, die nach dem Anblick der Augen Harakiri begangen hatten.
    Yakup blieb stehen!
    Er wußte, daß sie zwar zu Shimada gehörten, leider aber nur eine Projektion waren, wie auch das Licht, das für den Dämon so etwas wie ein schützender Vorhang war.
    Der Ninja ließ sich nicht einschüchtern. Er versuchte, Shimada aus der Reserve zu locken.
    »Da bist du ja. Wenn du dich jetzt in deiner normalen Gestalt zeigst, können wir es austragen.«
    »Später, das sagte ich dir doch. Und das ist keine Ausrede. Erst sollst du dabei zuschauen, wie auch die letzte Verbindung zu deinen Helfern zerstört wird. Sieh auf den Leichenbaum!«
    Das tat Yakup bereits die ganze Zeit über. Doch nach den Worten des Dämons fing die Veränderung an.
    Plötzlich zuckten halbkreisförmige Funkenspuren aus dem Zentrum des Lichts. Sie waren wie Ketten, deren Glieder sehr dicht zusammenhingen. Sie schlugen ihre Bögen, sie erwischten die Äste und Zweige. Es dauerte nur Sekunden, bis sie es geschafft hatten, den Baum in Brand zu setzen.
    Überlaut hörte sich das Knistern an. Das Geäst zersprang mit knackenden Lauten, und ein Geräusch übertönte dabei alle anderen. Es war ein Schrei!
    Yakup Yalcinkaya hatte ihn ausgestoßen. Wild, grausam, enttäuschend, gepaart mit Schmerz und einer irren Wut.
    Er stand breitbeinig vor dem brennenden Leichenbaum und sackte auch ebenso breitbeinig in die Knie, als wollte er eine neue Form des Spagats ausprobieren.
    Nichts konnte den in hellen Flammen stehenden Leichenbaum noch vor dem Untergang retten. Da mischten sich magisches und normales Feuer miteinander, und nicht nur das Astwerk wurde ein Raub der Flammen, das gleiche geschah mit den Leichen.
    Sie hatten zuvor in Astgabeln oder anderen Stellen gelegen, wo sie einen entsprechenden Halt bekommen hatten. Der war einfach zerrissen worden. Die Kraft des Feuers hatte die Leichen in die Luft geschleudert und sie zu glühenden Teilen gemacht, die vor Yakups Augen von der Kraft des Feuers zersprengt wurden. Heiße Asche rieselte zu Boden und auf Yakup Yalcin-kaya nieder, für den in diesen langen, schrecklichen Augenblicken
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