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Ninja-Rache

Ninja-Rache

Titel: Ninja-Rache
Autoren: Jason Dark
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voller schlimmer Gedanken, die Yakup nicht kanalisieren konnte.
    Zwischen Schutt und Geröll blieb er stehen, gestützt auf das Schwert der Sonnengöttin. Staub klebte in seinem Gesicht. Zusammen mit dem Schweiß sah es aus, als hätte sich über die Haut eine schmutzige Ölspur gelegt.
    Er atmete tief durch, blickte geradeaus gegen das alte Mauerwerk, das ihm und seinen Getreuen einmal Schutz geboten hatte, und er dachte dabei an die neuen Helfer an der Seite des gefährlichen Dämons. Tengus waren es.
    Der einsame Ninja dachte über diesen Begriff nach. Er fragte sich, ob er diese Wesen hätte kennen müssen. Im Prinzip schon, auch wenn sie einer ihm fremden Mythologie entstammten. Es waren Wesen, wie er sie noch nie zuvor erlebt hatte. So gefährlich und gleichzeitig so einmalig in ihrer Grausamkeit und Widerstandskraft. Er dachte auch darüber nach, wie er sie einstufen sollte, doch die Lösung wollte ihm einfach nicht einfallen.
    Sie hatten sich in schwarze Vögel verwandelt. Nicht in Geier, Adler oder Falken, sondern in übergroße Raben, die auch als Totenvögel bekannt waren.
    Kamen sie von dort?
    Je länger sich der Ninja darüber den Kopf zermarterte, um so mehr stellte er fest, wie wenig er doch eigentlich wußte. Die andere Seite war ihm stets einen Schritt voraus, und daran konnte er beim besten Willen nichts ändern.
    Zwischen den Trümmern war es kühl und düster. Das Licht des hellen Tages drang nur an bestimmten Stellen in das Gebiet der Verwüstung. Da sah es dann aus, als hätte jemand Schleier ausgebreitet, die sich irgendwo verloren.
    Er drehte sich um und ging. Vorbei an den eingestürzten Zellen seiner Getreuen. Er passierte auch die Küche, von der ebenfalls so gut wie nichts vorhanden war. Nur der lisch stand noch dort. Er hatte dankseiner schweren Eichenplatte den Einsturz, wie durch ein Wunder überlebt. Mit dem Schwert schabte der Ninja über die Staubschicht und hinterließ einen Streifen.
    In den Turm des Gemäuers, wo er und Ali gelebt hatten, konnte er nicht mehr hinein. Da waren die Stufen der Treppe zusammengebrochen und hatten alles verschüttet.
    Durch eine Lücke schob er sich nach draußen. Der Tag war herrlich, die Sonne strahlte blaß vom winterlichen Himmel. Yakup kam sich vor wie jemand, der aus der tiefen Hölle gekommen und in das Licht hineingetreten war. Nicht einmal Wolkenstreifen verteilten sich auf dem seichten Hellblau des Firmaments.
    Deshalb fielen ihm auch die drei Punkte auf, die hoch über seinem Kopf schwebten und dort ihre Kreise zogen. Da sie dicht beisammen blieben, erinnerte ihr Flug an eine Formation, was den Ninja mißtrauisch machte. Wer sich derart bewegte, der tat das nicht aus freien Stücken, der hatte etwas vor.
    Natürlich waren ihm augenblicklich die verwandelten Tengus eingefallen. Drei rabenähnliche Tiere hatten ihren Weg durch den Gang in die Freiheit gefunden. Es gab keinen Grund für sie, wegzufliegen, wenn sie zu Shimada gehörten. Sie konnten von ihm als Aufpasser durchaus eingesetzt worden sein.
    Yakup steckte sein Schwert zurück in die Scheide. Er trat bis in den Schatten einer noch stehenden und relativ hohen Mauer, um den Flug der Tiere auch weiterhin zu beobachten.
    Die Höhe blieb. Wenigstens konnte er keine Veränderung feststellen, aber ihre Kreise besaßen nicht mehr den großen Umfang wie bei der ersten Entdeckung. Mittlerweile zogen die Vögel sie enger, als hätten sie inzwischen ein Ziel ausgemacht.
    Was?
    Yakup dachte daran, daß Shimada mit allen Tricks arbeitete. Nicht nur er war ein Meister der Verwandlung, wenn er in seiner blauen Festung steckte, seine Helfer reagierten ähnlich und ließen einen Gegner oft genug im Unklaren, bis sie dann blitzschnell und überraschend zuschlugen.
    Yakup beobachtete auch weiterhin die drei Vögel. Von Shimada und seiner Festung sah er keine Spur. Ihm reichte es aus, seine Beobachter geschickt zu haben.
    Und die fielen plötzlich nach unten!
    Die Steine, die irgend jemand losgelassen hatte, sackten ab, als wollten sie sich selbst zerstören, indem sie auf den karstigen Boden droschen. Soweit ließen sie es nicht kommen. Sie warteten zwar bis dicht vor dem Aufprall, dann streuten sie in drei verschiedene Richtungen hinweg, wie Flugzeuge bei einem Kunstflug. Sie stachen wieder in den blauen Himmel hinein, und Yakup ließ den Griff seines Schwertes los, den er sicherheitshalber umklammert hatte.
    Die Vögel blieben in einer gewissen Höhe und setzten sich dort fest. Manchmal löste sich
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